Die Missachtung studentischer Interessen durch den Rektor der HTWK Leipzig sei laut StuRa kein Zufall, sondern eine offensichtliche Strategie. Als Beleg wurde nun ein umfassender Bericht zur fehlenden Beteiligung der Studierenden der vergangenen zwei Jahre veröffentlicht.
Der StudierendenRat und die studentischen Senator*innen starten mit einem überarbeiteten Abwahlantrag in das neue Jahr. Die Kritik an der ersten Version des Antrags habe die Vertretung reflektiert und nun intensiv an Verbesserungen gearbeitet. „Der Abwahlantrag ist die logische Konsequenz nach zwei Jahren der fehlenden Beteiligung der Studierenden durch den Rektor. Unsere Hochschule muss sich endlich wieder demokratisch und studierendenfreundlich entwickeln. Das differenzierte und insgesamt positive Feedback aus der Studierendenschaft zeigt uns dabei die Entschlossenheit unserer Kommiliton*innen, welche uns den Rücken stärken. Doch auch die Rückmeldungen vieler Mitarbeitenden und Lehrenden nehmen wir wahr. Den Kritikpunkt, dass einige Hochschulangehörige die komplexe Problemlage der Studierendenschaft mit dem Rektor als nicht nachvollziehbar empfanden, haben wir zum Anlass genommen, diese in unserer Veröffentlichung im Hinblick auf die vergangenen zwei Jahre zu belegen“, erklärt Lyubomyr Tartakovskyy, Sprecher des StuRa.
Der nun veröffentlichte Bericht über die Kommunikation und Problemlagen mit dem Rektor verdeutlicht dabei die fehlende Beteiligung der Studierenden durch Prof. Mietzner. Nach den Studierendenvertreter*innen sei die Missachtung studentischer Belange kein Zufall, sondern vielmehr eine unverkennbare Strategie des Rektors, um den Studis immer weniger Mitsprache zu ermöglichen.
„Prof. Mietzner entwickelt seit den letzten zwei Jahren immer wieder neue Formate, um die Belange der Studierenden zu ignorieren. Dabei legt er Wert darauf, stets den Anschein von Beteiligung zu erwecken. Während anfangs persönliche Gesprächstermine abgesagt oder einfach nicht wahrgenommen wurden, unterließ der Rektor seit Januar 2020 die Vergabe von neuen Terminen und verwies auf die schriftliche Kommunikation. Natürlich nutzten wir auch diese Möglichkeit und schickten in dieser Zeit einige Anfragen an das Rektorat, welche größtenteils unbeantwortet blieben. Nach zwei Jahren hat der Rektor nun informierende Formate etabliert, welche einen konstruktiven Austausch mit ihm oder weiteren Hochschulangehörigen einfach nicht mehr möglich machen. Diese kontinuierliche Abwehrhaltung Prof. Mietzners frustrierte fortlaufend. Der nun veröffentlichte Bericht verdeutlicht, wie offensichtlich er hier strategisch vorgegangen ist.“, resümiert Sabine Giese, studentische Senatorin und ehemalige Sprecherin des StuRa.
Die Studierenden wünschen sich neben einer entschlossenen Verfolgung der Ziele des beschlossenen Hochschulentwicklungsplanes „HTWK 2025“ auch eine Rückkehr zur darin proklamierten Kultur des konstruktiven Miteinanders und des gemeinsamen Ringens um den besten Weg. „Seit dem Abbruch der Zusammenarbeit mit dem StuRa durch den Rektor im August 2020 wird keine konstruktive Beteiligung mehr zugelassen. Wir wünschen uns konstruktive Gespräche auf Augenhöhe in einer vertrauensvollen und ehrlichen Zusammenarbeit, welche wir seit Jahren auch mit vielen Hochschulangehörigen führen. Doch anstatt unsere Hochschule strategisch zu lenken und alle Beteiligten dabei mitzunehmen, ist Prof. Mietzner anscheinend nur um sein eigenes Ansehen bemüht. Ohne relevante Mehrheit in entscheidenden Gremien sind wir als Studierende für den Rektor nicht von Interesse. Daher ist die Einleitung eines Abwahlverfahrens für uns als Studierendenschaft unabdingbar, um weiteren Schaden von unserer HTWK Leipzig abwenden zu können“, verdeutlicht Michel Manthey, Co-Referent für Hochschulpolitik des StuRa.
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Der StudierendenRat (kurz: StuRa) ist die gesetzlich verankerte Interessenvertretung aller 6.400 Studierenden der HTWK Leipzig.