Konrad Zuse
Der Unternehmer Konrad Zuse (* 1910 Deutsch-Wilmersdorf, † 1995 Hünfeld) gilt als Pionier der Informationsgesellschaft. Er ist der Erfinder des ersten programmgesteuerten und frei programmierbaren Rechners mit binärer Gleitpunktrechnung.
Konrad Zuse ist Namenspatron des HTWK-Gebäudes in der Gustav-Freytag-Straße 42A. Der Zuse-Bau wird vorwiegend von den Fakultäten Wirtschaftswissenschaften sowie Informatik, Mathematik und Naturwissenschaften genutzt.
Konrad Zuse wurde in Braunsberg (in Ostpreußen, heute in Polen, poln. Braniewo) eingeschult und legte 1927 in Hoyerswerda das Abitur ab. Er studierte an der Polytechnischen Hochschule Charlottenburg Bauingenieurwesen und schloss das Studium 1935 ab.
Er entwickelte die Idee frei programmierbarer Maschinen, die den Ingenieuren eintönige Rechenarbeit abnehmen sollten. Ziel seiner Bemühungen war es, Computer zu bauen, die nicht nur Rechenaufgaben, sondern auch Probleme der Kombinatorik zu lösen imstande waren. Ab dem Jahre 1938 baute er die mechanischen Rechenmaschinen ZUSE 1 und ZUSE 2, die schon dem vom amerikanischen Mathematiker John von Neumann in den 40er Jahren angegebenen Prinzip des programmgesteuerten Rechners folgten. Schließlich entstand im Jahre 1941 die überzeugende Konstruktion der ZUSE 3. Sie wird allgemein als die erste funktionsfähige, frei programmierbare Rechenmaschine der Welt angesehen. Die ZUSE 3 und die 1945 fertiggestellte und in den Jahren 1949 bis 1959 im Routinebetrieb eingesetzte ZUSE 4 sind als autorisierter Nachbau und als Original im Deutschen Museum in München ausgestellt. Im Jahre 1951 war die ZUSE 4 die einzige betriebsfähige Rechenanlage in Europa. Das Gleitkomma-Rechenwerk der Z4 arbeitete mit 25 bis 30 Operationen pro Sekunde.
In den Jahren 1949/1950 entwickelte Konrad Zuse „Plankalkül“, eine der ersten höheren Programmiersprachen der Welt. Im Jahre 1949 gründete er in Neukirch die ZUSE KG, die insgesamt 251 Computer produzierte und schließlich in der Siemens AG aufging. Konrad Zuses Schaffen ist weltweit anerkannt. Seine grundlegenden Entwicklungen sind Voraussetzung für die moderne Computertechnologie.