Albert Geutebrück
Der Architekt und Baumeister Albert Geutebrück (*1801 Gotha †1868 Graz) lehrte an der Zeichnungs-, Mahlerey- und Architectur-Academie zu Leipzig Baukunst und stand seit 1823 deren Architekturabteilung vor.
Albert Geutebrück ist Namenspatron des Hauptgebäudes der HTWK Leipzig in der Karl-Liebknecht-Straße 132. Im Geutebrück-Bau haben mehrere Fakultäten und das Rektorat ihren Sitz. Im Gebäude befindet sich auch der größte Hörsaal der Hochschule (Audimax).
Nach seinen Plänen kam es durch Dekret vom 13. Juli 1838 zur Gründung der Königlich-Sächsischen Baugewerkenschule zu Leipzig, zu deren erstem Direktor er bestellt wurde.
Albert Geutebrück erkannte die Notwendigkeit der Loslösung von der stark architektonisch-zeichnerisch bestimmten zur wissenschaftlich orientierten Ausbildung und der Hinwendung zum Baugewerbe. Von Geutebrück ging die Erweiterung der bauwissenschaftlichen Fächer aus und er forderte eine enge Verbindung von Theorie und Praxis. Entscheidend nahm er Einfluss auf eine systematische Folge der Lehrfächer und auf die Effektivität der gesamten Ausbildung.
Bis zu seinem Ausscheiden im Jahre 1863 blieb die Baugewerkenschule durch den Austausch von Lehrern und der Nutzung derselben Unterrichtsräume und Lehrmittel eng mit der Kunstakademie verbunden. Der Baumeister Albert Geutebrück dominierte mit seinem klassizistischen Stil fast vierzig Jahre lang das Baugeschehen der Stadt Leipzig. Zu den Zeugnissen seiner Schöpfung zählen etwa:
- der große Blumenberg am Richard-Wagner-Platz (1826 bis 1832),
- die Deutsche Buchhändlerbörse in der Ritterstraße (1834 bis 1836),
- das Augusteum der Universität Leipzig (1831 bis 1836 ff.) und
- das sogenannte Königliche Palais in der Ritterstraße (1858 bis 1861).