Die Geschichte der HTWK Leipzig
Praxisorientierte Lehre trifft auf anwendungsnahe Forschung
Am 15. Juli 1992 wurde mit der Übergabe der Gründungsurkunde durch den damaligen Staatsminister für Wissenschaft und Kunst des Freistaates Sachsen, Prof. Hans Joachim Meyer die Gründung der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig vollzogen. Bereits im Oktober 1992 begann der Lehr- und Studienbetrieb für 1.000 Studierende in 15 Diplomstudiengängen sowie in verschiedenen Aufbaustudiengängen. Die direkten Traditionslinien der HTWK-Vorgängereinrichtungen in Leipzig – Technische Hochschule, Bauhochschule, Lehrstätten für Bibliothekare, Buchhändler, Museologen und Polygrafen – reichen bis ins Jahr 1838 zurück. In jenem Jahr war die Königlich-Sächsische Baugewerkenschule zu Leipzig gegründet worden.
Knapp 28.000 Absolventinnen und Absolventen haben bis zum 30. Jubiläumsjahr 2022 ihr Studium an der HTWK Leipzig erfolgreich abgeschlossen. Heute umfasst das Angebot mehr als 40 Studiengänge der Ingenieurwissenschaften, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, angewandten Medien- und Informationswissenschaften sowie Informatik. Die jüngste der insgesamt sechs Fakultäten, die Fakultät Digitale Transformation, wurde erst 2019 gegründet.
Die aktuelle Situation der HTWK Leipzig ist geprägt von hoher Attraktivität, klaren Standortvorteilen, sehr gut nachgefragten Studiengängen und Forschungsschwerpunkten, einem engen Netzwerk von Kooperationspartnern und vielerlei Entwicklungschancen.
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1992
Die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig wurde am 15. Juli 1992 gegründet. Sie entstand jedoch nicht neu, sondern setzt eine lange Tradition technischer Bildungseinrichtungen in Leipzig fort. Die heutige HTWK Leipzig integriert auch die für die Stadt besonders typischen Lehrstätten für Bibliothekare, Buchhändler, Museologen und Polygrafen. Die „Buchstadt Leipzig“ ist freilich auch als bedeutendes Handels-, Messe- und Wirtschaftszentrum mit großer Vergangenheit und hervorragenden Zukunftschancen bekannt, worauf sich die Ansiedlung der Wirtschaftswissenschaften gründet.
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1977
Zu den jüngeren Wurzeln gehört die Technische Hochschule Leipzig, die 1977 aus der Zusammenführung der Hochschule für Bauwesen Leipzig (die 1954 selbst ein Ergebnis mehrerer Fusionen war) und der noch jungen Ingenieurhochschule Leipzig (die 1969 aus der Ingenieurschule für Automatisierungstechnik Leipzig und der Ingenieurschule für Polygraphie Leipzig gebildet worden war) hervorgegangen ist. Weitere Ingenieurschulen, Fachschulen und Institute wie die Ingenieurschule für Energietechnik (beheimatet in Markkleeberg) schlossen sich später der TH Leipzig an.
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1875
Der Akademieprofessor Ludwig Nieper gründete 1875 die Städtische Gewerbeschule zu Leipzig - die historische Wurzel für die ingenieurwissenschaftliche Ausbildung im Maschinenbau und in der Elektrotechnik. Grundlegender Gedanke: Gewerbetreibende sollten sich nicht nur durch höhere Allgemeinbildung, sondern auch durch gründliche Fachbildung auszeichnen. Realisiert wurde das durch fachtechnischen und mit handwerklicher Praxis untermauerten Unterricht.
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13. Juli 1838
Nach Plänen des Architekten Albert Geutebrück kam es 13. Juli 1838 zur Gründung der Königlich-Sächsischen Baugewerkenschule zu Leipzig. Geutebrück, erster Direktor und zugleich Stadtbaumeister, forcierte eine wissenschaftliche Orientierung der Ausbildung. Professoren der Baugewerkenschule haben mit ihren Entwürfen und Bauwerken in Leipzig zahlreiche Zeugnisse hinterlassen.
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1764
Einige ältere Wurzeln der Hochschule sind gleichsam Ursprung technischer Bildung in der Stadt. Der Maler Adam Friedrich Oeser wurde 1764 mit dem Direktorat der Zeichnungs-, Mahlerey- und Architektur-Academie zu Leipzig betraut. J. P. Habersang leitete die Architekturabteilung und lehrte das Fach Baukunst. Zu seinem wissenschaftlichen Konzept gehörte die Anwendung mathematisch-naturwissenschaftlicher Kenntnisse. Die Einrichtung des Studiengangs Architektur an der HTWK Leipzig hat zwei Jahrhunderte später auf erfreuliche Weise diesen Kreis geschlossen.
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Zeittafel
- 1764 Zeichnungs-, Mahlerey- und Architektur-Academie zu Leipzig
Direktor Adam Friedrich Oeser (1717-1799)
- 1838 Königlich-Sächsische Baugewerkenschule zu Leipzig
Direktor Albert Geutebrück (1801-1868)
- 1909 Königlich-Sächsische Bauschule
- 1920 Sächsische Staatsbauschule
- 1954 Hochschule für Bauwesen Leipzig
- 1977 Technische Hochschule Leipzig
- 1875 Städtische Gewerbeschule zu Leipzig
Direktor Ludwig Nieper (1826-1906)
- 1922 Höhere Maschinenbauschule Leipzig
- 1956 Ingenieurschule für Schwermaschinenbau und Elektrotechnik Leipzig
- 1965 Ingenieurschule für Automatisierungstechnik
- 1969 Ingenieurhochschule Leipzig
- 1977 Technische Hochschule Leipzig
- 1949 Fachschule für Energie Markkleeberg
- 1956 Ingenieurschule für Gastechnik Leipzig (IfG)
- 1970 Ingenieurschule für Energiewirtschaft Leipzig (ISE)
- 1988 Technische Hochschule Leipzig
- 1869 Buchdruckerlehranstalt Leipzig
- 1950 Ingenieurschule für Polygraphie Leipzig
- 1969 Ingenieurhochschule Leipzig
- 1977 Technische Hochschule Leipzig
- 1914 Fachschule für Bibliothekstechnik und -verwaltung Leipzig
- 1946 Fachschule für Bibliothekare Leipzig
- 1957 Fachschule für Buchhändler Leipzig
- 1985 Fachschule für Bibliothekare und Buchhändler Leipzig (Vereinigung der letztgenannten)
- 1955 Fachschule für Bibliothekare an wissenschaftlichen Bibliotheken Leipzig
- 1970 Fachschule für wissenschaftliches Bibliothekswesen
- 1954 Fachschule für Museumsassistenten Leipzig
- 1966 Fachschule für Museologen Leipzig
- 1988 Institut für Museologie Leipzig
- 1992 Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig