CSD 2019 - Die Studierendenschaft ist bunt! Wir positionieren uns klar für die Akzeptanz der Vielfalt aller Menschen.
Die Stonewall-Aufstände für die Gleichstellung und Gleichberechtigung queerer Menschen in der New Yorker Christopher Street vor 50 Jahren setzen der Grundstein für den heutigen Christopher Street Day (CSD) als Fest- und Gedenktag. Seither wurde zwar viel erkämpft, jedoch kann von wirklicher Gleichberechtigung in allen gesellschaftlichen Bereichen nicht die Rede sein. So werden homosexuelle Paare weiterhin rechtlich anders behandelt, Transsexualität von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) derzeit noch als psychische Erkrankung gelistet, queere Menschen nach wie vor ausgegrenzt, angefeindet und bedroht. Konversionstherapien sind noch legal und Homosexualität steht noch immer in 37 Ländern unter Strafe - teils sogar Todesstrafe. Die Liste könnte endlos fortgesetzt werden. Die heutigen Zustände in Deutschland sind kaum akzeptabel - weltweit sind sie unerträglich. Ebenso wie die Folgen für die Betroffenen von Ausgrenzung, Diskriminierung, Unterdrückung und Gewalt, welche von psychischen und physischen Folgen bis hin zur erhöhten Suizidrate von homosexuellen Jugendlichen reichen.
Aus diesen Gründen ist der CSD eine unabdingbare Veranstaltung für uns als Studierendenschaft. Wir stehen entschieden für die Akzeptanz und den Respekt aller Menschen unabhängig von deren Geschlechtszugehörigkeit und sexueller Orientierung und für das Recht der freien Entfaltung der Persönlichkeit. Wir distanzieren uns klar von Diskriminierung und Gewalt und setzen uns insbesondere für all diejenigen Menschen ein, denen in unserer Gesellschaft mit voreingenommener Haltung begegnet wird.
Auch die Referent*innen des StuRa beziehen Stellung für eine weltoffene und bunte Gesellschaft und für eine diskrimierungs- und angstfreie Stadt. So vielfältig wie die Studierendenschaft ist, sind auch unsere Referent*innen:
Marion Großmann (Co-Referentin für Kultur)
„Beim CSD Leipzig wurde mir zum ersten Mal richtig bewusst: „Ich bin nicht allein!“ Abseits von Sozialen Medien ist diese Sichtbarkeit viel geringer. Im Referat Kultur versuchen wir den Studierenden eine Vielfalt anzubieten, in der sie sich ebenfalls wiederfinden können, sei es bei unserer Filmauswahl oder den verschiedenen Veranstaltungen. Am Wichtigsten ist für mich die Gleichstellung, das Gefühl dazuzugehören und Begegnungen zu ermöglichen.”
Marie-Theres Ebersoldt (Co-Referentin für Ökologie und Verkehr)
„Ich hoffe, dass wir eines Tages in einer Gesellschaft leben, in der die Liebe zwischen den Menschen kein Gegenstand öffentlicher Diskussionen ist. In der wir offen und wertschätzend miteinander umgehen und in der Menschen nicht anhand ihres Geschlechts definiert werden. Um das zu erreichen, muss sich klar gegen menschenverachtende Parolen, Parteien und Positionen gestellt werden. Tag für Tag. Im Großen und im Kleinen.”
Martin Schroeder (Referent für Öffentlichkeitsarbeit)
„Gleichgeschlechtliche Paare müssen heute in der Öffentlichkeit oft immer noch Angst haben. Manchmal wird man eine direkte Bemerkung oder gar Beleidigung hören. Meist reichen aber schon die urteilenden Blicke aus, um eine innere Panik und Unwohlsein auszulösen. Manche Menschen können damit besser umgehen, andere sieht man deshalb auch nach langer Beziehung nie Hand in Hand. Ich wünsche mir eine Welt, in der es solche Probleme nicht mehr gibt. Liebe für Alle!”
Maria Fuchs (Referentin für Inklusion)
„Jeder Mensch ist einzigartig, egal wie er lebt und wen er liebt. Sollte ich als Referentin für Inklusion erfahren, dass jemand wegen ihrer*seiner sexuellen Orientierung oder Geschlechtszugehörigkeit diskriminiert wird, wäre ich schockiert und würde alle Hebel in Bewegung setzen, um dagegen vorzugehen.”
Thomas Miller (Referent für Hochschulpolitik)
„Ich bin schwul! Diesen Satz sprechen heutzutage immer noch viele Menschen ungern aus, da sie Angst vor Benachteiligung haben. In einer modernen Demokratie, wie es unsere versucht zu sein, kann man nicht akzeptieren, dass Personen ihre Homosexualität lieber verschweigen oder gar leugnen, als offen damit umzugehen. Vielmehr sollte die Sexualität gar kein Thema mehr sein! Deshalb wünsche ich mir mehr Solidarität für ein besseres, sich für alle lohnendes Zusammenleben.”
Christin Schenk (Referentin für Studium & Lehre)
„Ich bin als Frau geboren, identifiziere mich als solche und liebe heterosexuell. Trotzdem ist der CSD für mich heute genauso aktuell wie damals. Er zeigt, wie vielfältig unsere Gesellschaft ist und verschafft denen Gehör, die unbedingt gehört werden sollten! Jährlich findet der CSD an einem Tag im Jahr statt. Doch lasst uns auch an den restlichen Tagen daran denken, zuhören und versuchen zu verstehen! Wir können nichts verlieren, sondern nur gewinnen!”
Alena Ageeva (Referentin für Eins.Null)
„Für mich hat der Christopher Street Day nicht nur mit der bedingungslosen Akzeptanz jedweder sexueller Orientierung oder Geschlechtszugehörigkeit zu tun, sondern auch damit, dass jeder Mensch verdammt nochmal ohne Einschränkungen so sein und leben kann, wie es sich richtig anfühlt.”
Mandy Reinhold (Co-Referentin für Soziales)
„Ich wünsche mir, dass die Menschen die Liebe zweier Wesen verstehen können und nicht direkt verurteilen. Keine*r gibt uns das Recht darüber zu urteilen, wann jemand heiraten darf oder zu entscheiden, wer Kindern ein liebevolles zuhause schenken darf! Vor 50 Jahren wurden die Stimmen für ,Liebe für alle’ laut. Lasst uns weiter daran festhalten und die Welt mehr glitzern lassen! ❤ Es wird Zeit, dass jede Liebe auf der ganzen Welt nicht nur toleriert, sondern akzeptiert wird!”
Jacqueline Wick (Referentin für Finanzen)
„Als Referentin für Finanzen beschäftige ich mich nicht nur mit Abrechnungen. Jeden Tag lerne ich verschiedenste Menschen kennen und arbeite mit ihnen zusammen. Dabei ist mir egal, welchem Geschlecht sie sich zugehörig fühlen oder für wen sie Liebe empfinden. Denn wir sind bunt! Wir als StuRa stehen für Freiheit, Akzeptanz und Vielfalt. Wir lehnen jede Diskriminierung und Benachteiligung gegenüber LSBTIQA*-Menschen ab. Wir fordern eine sich liebende Gesellschaft!”
Um diese Positionen als Zeichen der Akzeptanz der Vielfalt aller Menschen und deren Lebensweisen gut sichtbar nach außen zu tragen, hissen auch wir heute die Regenbogenfahne vor unserem Büro. Wir sehen uns zur CSD-Demonstration am 13.07.2019 um 14.00 auf dem Marktplatz Leipzig!