Anstatt sich angesichts der offenen Abwahl zurückhaltend zu zeigen, wertet der Rektor den Antrag vor seinen Führungskräften aus und diffamiert dabei die Arbeit des StuRa - unter bewusstem Ausschluss der Studierenden.
In der vergangenen Woche hat sich der erweiterte Führungskräftekreis unter Leitung des Rektors erneut zusammengefunden. Der StudierendenRat der HTWK Leipzig kritisiert weiterhin, dass dieses Format nur zum Schein der Beteiligung bestehe und zur reinen Informationsweitergabe diene. Es fehle dem Kreis an rechtlichen Grundlagen, um Einfluss auf die Arbeit des Rektorates oder Krisenstabes zu nehmen.
„Diese Sitzungen, zu denen wir nur als Gäste eingeladen werden, sind einfach nur ermüdend und ohne jeglichen Mehrwert. Der Rektor informiert die Teilnehmenden einfach nur über seine Entscheidungen und warum andere Wege nicht möglich gewesen seien. Unsere deutliche Kritik an diesem Format bleibt weiterhin ungehört. Dennoch nehmen wir die Termine wahr - auch um unsere sachliche und konstruktive Arbeitsweise zu unterstreichen“, betont Tjark Delfs, Referent für Hochschulpolitik des StuRa. Zum letzten Treffen aller Führungskräfte mit dem Rektor am 08. Dezember wurde die Vertretung aller Studierenden wiederholt nur zu einem Tagesordnungspunkt eingeladen. Dieser Teil der Sitzung verlief aufgrund der Zurückhaltung der Studierendenvertreter relativ unkritisch und rein informativ. Nachdem die studentischen Vertreter die Videokonferenz wieder verlassen mussten, sprach der Rektor den gegen ihn gerichteten Abwahlantrag der Studierenden an.
„Nur unter Abwesenheit der Studivertretung kann Prof. Mietzner über den Abwahlantrag sprechen. Ansonsten hätten wir die falschen Darstellungen und Äußerungen des Rektors ja noch widerlegen und richtigstellen können. Nach unseren Informationen rühmte sich der Rektor nicht nur selbst, sondern versuchte erneut die Arbeit des StuRa verächtlich zu machen. Dabei hat er aus unseren öffentlichen Protokollen zitiert und auch falsche Informationen über unser ‚Projekt Kommunikationsstrategie - PKS‘ verbreitet, deren Mitglieder für die strategische Planung der Abwahl zuständig sind. Es ist zwar schön, wenn er zumindest unsere Protokolle liest - aber nach wie vor sollte er besonders solche Probleme bei uns direkt ansprechen, um wirklich eine konstruktive Lösung im Miteinander finden zu können.“, klärt Lyubomyr Tartakovskyy, Sprecher des StuRa, auf.
Der StuRa bewerte diesen Vorgang als respektlos und unanständig. Das Verhalten des Rektors zeuge einmal mehr von der fehlenden Kritikfähigkeit. „Der parteiische Umgang Prof. Mietzners mit unserem demokratisch legitimen Abwahlantrag seit der vergangenen Senatssitzung bis heute ist inakzeptabel. Der Rektor nimmt den Antrag persönlich und zeigt durch seine fehlende Kritikfähigkeit, dass er nicht für das Amt des Rektors geeignet ist. Statt eines konstruktiven Austauschs schließt uns Mietzner bewusst aus und verbreitet unwidersprochen seine subjektive Darstellung. Übrigens zwingt genau dieser unsachliche Umgang mit studentischen Anliegen den StuRa dazu, auch weiterhin eine aktive Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben“, schließt Michel Manthey, neu gewählter Co-Referent für Hochschulpolitik des StuRa.
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Der StudierendenRat (kurz: StuRa) ist die gesetzlich verankerte Interessenvertretung aller 6.400 Studierenden der HTWK Leipzig.