Der StuRa ist entsetzt und wenig überrascht über die erneute Bestellung von Professorin Swantje Rother als Kanzlerin der HTWK Leipzig.
„Uns ist natürlich bewusst, dass der Rektor für die Bestellung der*des Kanzler*in zuständig ist. Nachdem jedoch bereits in den Senatssitzungen das innige Verhältnis zwischen Kanzlerin und Rektor für alle Teilnehmenden erkennbar ist, zweifeln wir an einer objektiven Einschätzung. Die Strategie der amtierenden Kanzlerin zur Sicherung ihrer Stelle ging damit auf: Sie unterstützte bereits bei der Rektor*innen-Wahl im Sommer 2019 den Kandidaten, welcher ihr wohlgesonnener gegenüberstand als unsere damalige Rektorin Grande“, erklärt Martin Schroeder, ehemaliges Mitglied des Senats.
Nachdem Forderungen einer Auswahlkommission an der Hochschule lauter wurden, bildete der Rektor eine Beratungskommission, welche ihm bei der Auswahl unterstützen sollte. „Selbstverständlich wählt der Rektor die Mitglieder der Kommission selbst aus. Somit verwundert es kaum, dass das einzige Mitglied der Studierendenschaft einige Tage vor der Bestellung durch den Rektor zum Gespräch bei der Kanzlerin eingeladen wurde“, führt Toni Nabrotzky, ehemaliger Sprecher des StuRa, aus.
Der StuRa betont seit Amtsbeginn des Rektors, dass eine Zusammenarbeit mit Rother nicht möglich ist und insbesondere Studierende und Mitarbeiter*innen unter ihrem autoritären und häufig unsachlichen Umgang leiden. Kurz vor Ausschreibung der Stelle konkretisierte der StuRa im Februar 2020 seine Forderungen, eine neue Person als Kanzler*in zu bestellen. Darüber hinaus sammelte die Studierendenvertretung Kompetenzen, welche für eine*n neue*n Kanzler*in als notwendig erachtet werden.
Diese aufgestellten Wünsche und Forderungen an die Neubesetzung übermittelte der StuRa letztlich dem Rektor und seiner Beratungskommission, dem Hochschulrat sowie dem Senat. „Auch wenn einige Vertreter*innen unsere Belange durchaus ernst nehmen, werden die studentischen Interessen von einem Großteil nicht gehört oder gar berücksichtigt. Auf keinen einzigen Wunsch der Studierendenvertretung ist der Rektor umfassend eingegangen. Ebenso wenig geht der Rektor auf unsere Kritik gegenüber Rother ein“, so Sabine Giese, Sprecherin des StuRa und Mitglied des Senats.
„So positioniert Prof. Mietzner sich weder zum abwertenden Umgangs Rothers mit studentischen Vertreter*innen noch zu den zahlreichen Bewerbungen an anderen Bildungseinrichtungen 2014, 2015 und 2016 - obwohl sie 2013 erst an der HTWK Leipzig bestellt wurde. Der StuRa ist überaus besorgt über diese Entwicklung der Hochschulleitung: Studentische Interessen verlieren zunehmend an Bedeutung und Wertschätzung und werden nicht gehört. Das verdeutlicht sich auch im ursprünglich monatlich angesetzten Termin zwischen StuRa-Sprecher*innen und Rektor, welcher derzeit gar nicht mehr stattfindet“, fügt Nico Zech, ebenfalls Sprecher des StuRa und Mitglied des Senats, an.
Trotz der zahlreichen Probleme mit Rother, bleibt die Studierendenvertretung weiterhin gesprächsbereit und konstruktiv. „Wir hoffen, dass eine neue Phase der Kommunikation und des Miteinanders von Studierendenvertretung und Hochschulleitung anbrechen wird. Ein respektvoller und wertschätzender Umgang aller Parteien sollte dabei eine Selbstverständlichkeit sein. Nur so kann der direkte Dialog gewinnbringend sein und positive Ergebnisse im Sinne der Studierenden erzielen“, schließt Lorenz Ziche, Mitglied des Senats.
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Der StudierendenRat (kurz: StuRa) ist die gesetzlich verankerte Interessenvertretung aller 6.200 Studierenden der HTWK Leipzig. Für Rückfragen stehen Euch die Sprecher*innen des StuRa (sprecherinnen (at) stura.htwk-leipzig.de) jederzeit zur Verfügung.