Über 200 Experten diskutierten an der HTWK Leipzig die Erfolgsfaktoren Sozialer Arbeit
Die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) war am 11. und 12. November Gastgeberin des vierten Kongresses für Soziale Arbeit an den Sächsischen Hochschulen. Zu dem Thema „Gelingen – Erfolg – Wirkung in der Sozialen Arbeit“ tauschen sich in Workshops und Vorträgen über 200 Teilnehmer aus Wissenschaft und Praxis und Studierende aus ganz Sachsen aus.
Beim Symposium am Freitagabend diskutierten Politiker, Wissenschaftler und Praktiker gemeinsam über den Stellenwert der Sozialen Arbeit. Wissenschaftsministerin Dr. Eva-Maria Stange betonte dabei den wichtigen Beitrag des Berufs zu einer funktionierenden Gesellschaft: „Ich habe den Eindruck, dass immer noch nicht klar ist, dass diejenigen, die Soziale Arbeit leisten, in unserer Gesellschaft mindestens genauso wichtig sind, wie die Ingenieure in den Unternehmen oder die Lehrer in den Schulen.“ Andererseits, ergänzte Leipzigs Sozialbürgermeister Prof. Thomas Fabian: „Immer dann, wenn es gesellschaftliche Probleme gibt, die scheinbar nicht mehr gelöst werden können, wird nach Sozialer Arbeit gerufen.“ So zum Beispiel zur Flüchtlingskrise, zu welcher der Fachkräftemangel an Sozialarbeitern den an Ingenieuren überstieg.
Sozialarbeiter leiten Kitas, arbeiten in Jugendtreffs, Kliniken und Frauenhäusern, in Justizvollzugsanstalten und in der Suchtkrankenhilfe und unterstützen Menschen mit Hilfebedarf bei einem selbstbestimmten Leben. Die Erfolgschancen sind unterschiedlich. Auf dem Kongress wurde in Vorträgen, Workshops sowie mittels verschiedener Medienpräsentationen von Studierenden der essentiellen Frage nachgegangen, wie die Profession selbst definiert, was Erfolg in der Sozialen Arbeit ist. Das Ergebnis vom einem Jahrzehnt Forschung dazu zeigt, dass insbesondere die Wirkfaktoren Partizipation und Professionalität zentral sind. Menschliche Verwirklichungschancen müssen als Rahmen für eine abschließende Bewertung des Hilfeprozesses gelten. „Die Profession Soziale Arbeit muss Klarheit über geeignete Kriterien für Erfolg und Wirkung ihrer Arbeit gewinnen und hier Einfluss nehmen. Der Kongress war eine exzellente Möglichkeit dazu“, so die Kongressleiterin Grit Behse-Bartels, Professorin an der Fakultät für Architektur und Sozialwissenschaften.
Der Studiengang Soziale Arbeit zählt an der HTWK Leipzig zu den beliebtesten Studiengängen – auf einen Studienplatz kommen regelmäßig über 25 Bewerber.