Nach formaler Zurückweisung des studentischen Abwahlantrages macht der Rektor nun selbst Vorschläge zum weiteren Vorgehen gegen seine Person. Die Studierenden sind enttäuscht über dieses unreflektierte Handeln.
Nachdem die gesamte Studierendenvertretung der HTWK Leipzig geschlossen ihren Antrag auf Abwahl des Rektors, Prof. Mark Mietzner, eingereicht hat, wurde dieser am Montagabend von der Prorektorin für Bildung, Prof.in Barbara Mikus hingewiesen, dass ein Abwahlverfahren nach Auffassung der Hochschulleitung nur durch Senat oder Hochschulrat ausgelöst werden könnte.
„Der Antrag auf Abwahl des Rektors war für uns kein leichter Schritt. Dazu kam, dass sich die Ausgangslage stetig veränderte und uns unterschiedliche Rechtsauffassungen vorliegen. Wir sind weiterhin der Meinung, dass eine Behandlung im Erweiterten Senat laut Geschäftsordnung möglich ist. Wir überprüfen dahingehend nochmal unser eigenes Verständnis. Deswegen sind wir bisher nicht auf den Vorschlag der Prorektorin eingegangen, den Abwahlantrag im Senat einzureichen“, erklärt Mara Boege, studentisches Mitglied im Erweiterten Senat.
Dies hielt Rektor Mietzner nicht davon ab, den Abwahlantrag ungefragt auf die Tagesordnung der 143. Senatssitzung zu setzen. Er begründete diesen Schritt mit dem Versand des Antrags an die Presse.
„Ein solch folgenreicher Antrag braucht bei allen Senator*innen eine umfangreiche Vorbereitungszeit. Es gilt die Stimmung innerhalb der Mitgliedergruppen abzuwägen und eine fundierte Entscheidung für die Weiterentwicklung unserer Hochschule zu treffen. Nach den vielen Hinweisen von nicht-studentischen Senator*innen sind wir der Überzeugung, dass eine Woche zur Vorbereitung dieser Entscheidung nicht ausreichend ist“, führt Toni Nabrotzky, studentischer Senator, aus.
„Der Abwahlantrag ist geistiges Eigentum von uns Antragsteller*innen. Wir entscheiden, was damit geschieht – und was nicht“, führt Maximilian Fröhling, Mitglied des Erweiterten Senats, aus. Daher lehnen die Studierendenvertreter*innen eine Behandlung ihres Antrags bereits in der kommenden Woche entschieden ab. Er ergänzt: „Bitte Prof. Mietzner, reflektieren Sie Ihr eigenes Verhalten. Fehler machen ist das Eine! Die eigenen Anteile an der Schuld nicht anzuerkennen das Andere. Die Folgen Ihrer Fehler sind für uns verheerend, dass Sie sie leugnen ist fatal.“
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Der StudierendenRat (kurz: StuRa) ist die gesetzlich verankerte Interessenvertretung aller 6.400 Studierenden der HTWK Leipzig.