Gemäß den aktuellen Infektionszahlen stieg bei vielen von uns bereits die Laune - aber auch die Leichtfertigkeit. Doch auch im Hochschulbetrieb ist nach Auffassung des StudierendenRates weiterhin Nach- und Vorsicht geboten - besonders seitens der Prüfenden!
Die Ausnahmeregelungen an der HTWK Leipzig gemäß den Ergänzungsordnungen zu den Studien- und Prüfungsordnungen und auch gemäß den aktuellen Beschlüssen des Senates gelten weiterhin für die Prüfungszeit im Sommersemester 2021. Auch wenn die Inzidenzzahlen sinken, ist aus Sicht des StudierendenRates (StuRa) noch immer besondere Nachsicht geboten, denn entgegen der Auffassung mancher Lehrenden ist die Krise noch nicht überwunden. Zusätzlich zu den weiterhin bestehenden gesundheitlichen Risiken ist auch die damit einhergehende Belastung vieler Studierender nicht vorbei - nach einigen durch die Pandemie geschobenen Prüfungsleistungen ist der Druck, der momentan auf den Studierenden lastet, immens hoch.
„Es ist erschreckend zu sehen, wie mit sinkenden Inzidenzzahlen einige Lehrende wohl der Meinung sind, dass das Studienleben nun unbehelligt - wie vor der Pandemie - weitergehen kann und die Belastungen für die Studierenden nun wohl vorbei sein müssten. Das trifft jedoch leider absolut nicht die Lebensrealität von uns Studis.”, stellt Sabine Giese, Sprecherin des StudierendenRates, klar und erklärt: „In den vergangenen drei Semestern mussten viele von uns Prüfungen schieben oder konnten aus gegebenen Gründen sogar gar nicht weiter studieren. Der Druck, diese Prüfungen nun mit Hilfe langsam wieder geöffneter Bib und Lernräumen an der Hochschule nachzuholen, ist immens hoch. Und viele von uns wollen allmählich auch ihr Studium nach langem Aufschieben beenden. Gerade jetzt ist es geboten, Nachsicht walten zu lassen!”
Auch Lea Kunz, Referentin für Lehre und Studium, bestätigt diese Auffassung: „Wenn manche Lehrende der Meinung sind, ihre Präsenzprüfungen sogar entgegen der Empfehlung der Hochschule alternativlos durchdrücken zu müssen und auch keine weiteren Fristaufschübe zu gewähren, wird der Druck auf die Studierenden weiter hoch bleiben. Wenn Studierenden aus nachvollziehbaren Gründen, wie dem Auftreten von Erkältungssymptomen oder zu hohem Risiko, das Erscheinen zur Prüfung nicht möglich ist, muss es einfach eine digitale Option oder wenigstens einen Nachschreibetermin in diesem Semester geben. Sonst kann dies aufgrund der schon lange bestehenden Belastungen vermehrt zu Studienabbrüchen führen.”
Die Lösungen seien bereits bekannt und neben der Hochschulleitung besonders die Prüfenden und Prüfungsausschüsse nun in der Pflicht, die Belastungen der Studierenden nicht zu vergessen: „Die Freiversuchsregelung und die Verlängerung der Regelstudienzeit sind wichtige Entlastungen - damit verbunden müssen jedoch auch weiterhin Fristaufschübe und Möglichkeiten von individuellen Prüfungsleistungen gewährt werden. Nur so können tatsächlich auch weitere Verzögerungen im Studium verhindert und die Studienqualität annähernd hochgehalten werden.”, ergänzt Sabine Giese.
Die psychosozialen Belastungen der Studierenden seien in den letzten Semestern ohnehin bereits gestiegen. Der StudierendenRat fürchtet bei einem vermehrten Unverständnis für die Lage der Studierenden seitens Hochschule und Prüfenden um ein weiteres Anhalten dieses Trends. „Die Öffnung der Lernräume und langsam wiederbeginnende Präsenzformate sind wichtige Schritte. Diese müssen jedoch gut vorbereitet sein. Ein überstürztes Rückkehren in einen bei weitem noch nicht möglichen ‘Normalbetrieb’ – auch im Hinblick auf das Wintersemester - gilt es unbedingt zu vermeiden.”, schließt Lea Kunz.
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Der StudierendenRat (kurz: StuRa) ist die gesetzlich verankerte Interessenvertretung aller 6.400 Studierenden der HTWK Leipzig. Für Rückfragen stehen Ihnen und Euch Sabine Giese, Sprecherin des StuRa (sprecherinnen (at) stura.htwk-leipzig.de) sowie Lea Kunz - Referentin für Lehre und Studium (reflust (at) stura.htwk-leipzig.de) jederzeit zur Verfügung.