Die Öffentliche Vortragsreihe „Forum Bau“ der HTWK Leipzig im Wintersemester
Die Vortragsreihe „Forum Bau“ an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) startet am Mittwoch, dem 09. November, ins laufende Semester. Elke Reuschel, Professorin für Stahl- und Spannbetonbau (Fakultät Bauwesen) an der HTWK Leipzig sowie Geschäftsbereichsleiterin für Tragwerke und Konstruktionen bei der Gesellschaft für Materialforschung und Prüfungsanstalt für das Bauwesen Leipzig mbH (MFPA), spricht gemeinsam mit Versuchsingenieur Robert Herold (ebenfalls MFPA) zum Thema “Das ‚neue‘ BELFA (Belastungsfahrzeug) - Weggesteuerte Belastungsversuche an Brückenbauwerken.“
Das neue "BELFA"
Das „BELFA“ ist ein Schwergewicht: mit seinen 84 Tonnen wiegt es etwa so viel wie 14 ausgewachsene afrikanische Elefanten. Es wurde im Jahr 2001 nach langjähriger Forschungs- und Entwicklungsarbeit, an der auch die HTWKLeipzig maßgeblich beteiligt war, an einem ersten Pilotprojekt getestet und danach im Rahmen von Forschungsprojekten weiterentwickelt und zur Untersuchung von Brückenbauwerken kommerziell eingesetzt. Der Betreiber konnte anstehende Instandhaltungs- und Wartungsmaßnahmen nicht mehr kostendeckend absichern, somit wurde das BELFA in den letzten Jahren kaum noch eingesetzt und stand zum Verkauf.<br />Die MFPA Leipzig GmbH modernisierte das BELFA nach dem Erwerb im vergangenen Jahr grundlegend, unter anderem betraf dies auch die Steuerung und Regelung der Prüfhydraulik. Im Vortrag werden die durchgeführten Modernisierungsmaßnahmen und deren Vorteile am Beispiel des ersten Einsatzes des „neuen“, modernisierten BELFA bei der experimentellen Tragsicherheitsbewertung der Gustav-Esche-Brücke in Leipzig-Wahren im August 2015 vorgestellt.
„Der Vorteil unseres BELFA: mit diesem Fahrzeug lassen sich Brücken an Ort und Stelle in Laborqualität testen“, so Prof. Dr.-Ing. Elke Reuschel. Ergebnis: Das BELFA bewährte sich, der Test fiel positiv aus. Die stark geschädigte Brücke aus dem Jahre 1927 wird der geforderten Belastung für Linienbusse mit maximal 16 Tonnen noch zehn Jahre standhalten, bis die Ersatzneubauplanung für die gesamte Gustav-Esche-Straße abgeschlossen ist.