Die Stadt Leipzig ruft für 2022 das Themenjahr „Leipzig – Freiraum für Bildung“ aus. Die Fakultät Informatik und Medien ist mit mehreren Projekten beteiligt
Im Rahmen des durch die Stadt Leipzig ausgerufenen Themenjahres 2022 „Leipzig – Freiraum für Bildung“ wird auch durch zahlreiche Projekte dem 125. Jahrestag der Sächsisch-Thüringischen Industrie- und Gewerbeausstellung (STIGA) 1897 Rechnung getragen. Der Stadtrat stellte allein dafür rund 100.000 Euro Fördermittel zur Verfügung. Dr. Enrico Ruge hat bei diesem Thema die federführende Beigeordnete für Kultur, Dr. Skadi Jennicke, beraten und für Projekte der HTWK Leipzig 21.000 Euro Fördermittel eingeworben.
Diese größte mitteldeutsche Schau fand vom 24. April bis zum 19. Oktober 1897 auf einem 40 Hektar großen Areal auf dem Gelände des heutigen Clara-Zetkin-Parks statt. Es gab 3.027 ausstellende Unternehmen, die innovative handwerkliche und industrielle Produkte aus der Region vorstellten. Darüber hinaus frequentierten die rund 2,3 Millionen Besucherinnen und Besucher das umfangreiche Unterhaltungsangebot mit gastronomischen Einrichtungen, einem nachgebildeten Thüringer Dorf, einer sogenannten Deutsch-Ostafrikanischen Ausstellung, einem historisierenden Ausstellungsteil Alt-Leipzig oder einer Ausstellung zeitgenössischer Kunst. Alles wurde auf dem Freigelände und in oft großflächigen Hallenbauten, Pavillons oder Nachbauten historischer Gebäudeensembles präsentiert. Die Stadt Leipzig präsentierte kommunale Arbeitsgebiete einer Großstadt in einer eigenen Halle.
125. Jahrestag der Sächsisch-Thüringischen Industrie- und Gewerbeausstellung (STIGA) 1897 wird aufgearbeitet
Mittlerweile wird die STIGA als ein „Schlüsselereignis“ in einer Zeit des technologischen und sozialen Wandels gesehen, aber auch kritisch hinterfragt. Die Ausstellung sollte neben der Wirtschaftskraft, technische sowie geistige und kulturelle Dimensionen ihrer Zeit aufzeigen und dabei einer schichtenübergreifenden Bildung durch sogenanntes Edutainment dienen. Das bürgerschaftliche Engagement und der Umgang mit Fortschritt, Wachstum, Strukturwandel und Krisenbewältigung können Impulse für eine zeitgemäße Auseinandersetzung mit ähnlichen Herausforderungen sein. Immerhin machte damals die letzte große Cholera-Epidemie Deutschland zu schaffen und die Leipziger Messe – deren Jubiläum man mit der Schau beging – befand sich im Umbruch.
Projektanmeldungen erfolgten bisher neben der HTWK Leipzig und deren Projektpartnerinnen und -partnern unter anderem durch das Museum der bildenden Künste, das Stadtgeschichtliche Museum Leipzig, die Schaubühne Lindenfels, das Kunstkraftwerk Leipzig, die AG Postkolonial, das Dezernat Umwelt, Klima, Ordnung, Sport (Amt für Stadtgrün und Gewässer), das Krystallpalast Varieté Leipzig. Die HTWK Leipzig realisiert gemeinsam mit dem Sächsischen Wirtschaftsarchiv e.V., dem Industriekultur Leipzig e.V. und dem Notenspur Leipzig e.V. Projekte. Die Fäden laufen im Veranstaltungsbüro der Fakultät Informatik und Medien zusammen. Durch Studierende der Museologie wird unter Leitung von Professorin Gisela Weiß eine Tafelausstellung im Foyer des Neuen Rathauses erarbeitet, die Oberbürgermeister Burkhard Jung am 22. März eröffnen wird. Aufbauend auf einer in Studierendenprojekten bei Professorin Gisela Weiß und Professor Jörg Bleymehl erarbeiteten Webseite wird gemeinsam mit der FOM Hochschule und der Hochschule Macromedia die Webpräsenz stiga-leipzig.de konzipiert und realisiert. Darüber hinaus wird ein Videoclip im Rahmen eines Studienprojekts bei Professor Uwe Kulisch erarbeitet, eine Broschüre zum Thema erstellt und es stehen eine Kabinettausstellung im Sächsischen Wirtschaftsarchiv sowie eine Tagung im Kunstkraftwerk Leipzig im HTWK-Kalender des soeben gestarteten STIGA-Jahres.