„Minimal Sharing Housing“ und Entwürfe mit Beton bei Wettbewerben ausgezeichnet
Drei angehende Architekten der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) wurden kürzlich bei zwei verschiedenen studentischen Wettbewerben für ihre Entwürfe prämiert.
Paul Jäger erhielt für seine Bachelorarbeit den 2. Platz bei den „Baunetz Campus Masters“. Sein Entwurf „Minimal Sharing Housing“ ist ein minimalistisches Wohnexperiment. „Paul Jäger entwickelt eine auf Raum- und Funktionssharing (also das Teilen des Raumes und aller Dinge unter den Mitbewohnern) basierende Wohntypologie für einen nachhaltigen Lebensstil", so der Auslober. „Minimal sharing housing“ steht für eine bewusst reduzierte, gerechte und nachhaltige Lebensart und dessen projizierende Architektur“, erklärt Paul Jäger. Seine Idee: Sieben bis elf Menschen teilen sich das Haus, die Möbel und die Gebrauchsgegenstände. Der Bau bietet keinerlei Platz für Verschwendung, reduziert sich selbst und passt sich seiner Umgebung an.
Baunetz ist eigenen Angaben zufolge das größte deutschsprachige Online-Architekturmagazin und prämiert sechs Mal jährlich die besten Abschlussarbeiten aus Bachelor-, Master- und Diplom-Studiengängen nach dem Prinzip der Publikumsjury, also der Abonnenten.
Paul Jäger war auch noch bei einem anderen Wettbewerb erfolgreich: dem Concretedesigncompetition (Betondesignwettbewerb) des von der deutschen Zement- und Betonindustrie getragenen InformationsZentrums Beton. Ziel dieses Wettbewerbs ist es, die Potentiale des Werkstoffs Beton auszuloten – in diesem Jahr unter dem Thema „Metamorphosis“. Dabei ging es vor allem um die Auseinandersetzung mit den veränderbaren Eigenschaften und Herstellungsverfahren von Beton, seinen gestalterischen Ausdrucksmöglichkeiten und seiner Formbarkeit. Gemeinsam mit Elisabeth Pabst erhielt Paul Jäger eine Anerkennung für das Projekt „Vom Trümmerberg zum Denkmal“. „Mit einem eindrucksvollen gestalterischen Eingriff erinnert die Arbeit an die Geschichte eines Trümmerbergs aus dem 2. Weltkrieg in der Leipziger Südvorstadt: Ein leicht ansteigender, sich verengender Schacht wird als Weg durch den 45 Meter hohen Berg gegraben und durch gleichmäßig angeordnete Lichtschlote gegliedert, durch die Tageslicht in die Tiefe sickert“, begründete die Jury ihr Urteil. Daneben wurden insbesondere die atmosphärischen Qualitäten des Entwurfs lobend hervorgehoben.
HTWK-Student Gérard Gautier erhielt einen Buchpreis für seinen Liegestuhl-Entwurf „Hängebeton“. 105 Studierende von 37 deutschen Hochschulen hatten in diesem Jahr ihre Arbeiten eingereicht.
Anthusa Löffler, betreuende Professorin der Preisträger: „Entstanden sind die Arbeiten in meinem Wahlpflichtfach Baukonstruktion im Masterstudiengang des Wintersemesters 1015/16. Darin haben wir uns mit Betoninnovationen beschäftigt und uns am diesjährigen Thema des Wettbewerbs, „Metamorphosis“ orientiert. Es freut mich sehr, dass zwei unserer eingereichten Arbeiten gewürdigt wurden und die Fakultät Architektur und Sozialwissenschaften der HTWK Leipzig so gleich zweimal ‚glänzen‘ kann.“