Studierende und Mitarbeiter der HTWK Leipzig engagieren sich – nächstes Treffen am 6. April
Ein Deutschkurs in kleiner Runde, Kinderbetreuung, Hilfe bei der Wohnungssuche – drei Beispiele von Hilfen für Geflüchtete, die aktuell im Buddy-Programm der HTWK Leipzig laufen. Die Initiative bringt Mitglieder der Hochschule, die Geflüchtete unterstützen wollen, und Hilfesuchende zusammen.
„Im Buddy-Programm geht es vorrangig um Alltagshilfen“, erklärt Professor Jochen Merker (IMN), ehrenamtlicher Mitarbeiter in der AG Geflüchtete an der HTWK, die das Projekt ins Leben gerufen hat. „Wir haben in vielen Leipziger Flüchtlingsunterkünften mehrsprachige Plakate aufgehängt, mit dem Angebot, sich einfach mit seinen Anliegen oder Wünschen bei uns zu melden.“ Fast täglich erhält Merker nun Anfragen, sowohl von Geflüchteten als auch von Hilfsorganisationen. „Besonders gefragt sind Partner zum Deutschlernen“, sagt der Professor. Außerdem werden Hilfen für Behördengänge oder Kontakte zum gemeinsamen Musizieren, zum Sporttreiben oder zum Kennenlernen der Stadt Leipzig gesucht.
In einem wöchentlichen Newsletter verschickt Merker die Anfragen an die Studierenden, die sich bereits als Unterstützer im Buddy-Programm angeboten haben. Zum Beispiel sind inzwischen mehrere Wohnungspaten im Einsatz, wie Merker berichtet: „Vier Studierende gehen regelmäßig mit zu Wohnungsbesichtigungen und vermitteln oder übersetzen.“ Ein anderer Student betreue regelmäßig Kinder in einem Familienzimmer einer Unterkunft, so dass die Eltern wichtige Wege erledigen können.
75 engagierte Studierende zählt das Buddy-Programm inzwischen. In der vorlesungsfreien Zeit sei die Resonanz jedoch etwas zurückgegangen, so Merker. Zum Start des neuen Semesters gibt es nun die Möglichkeit, sich persönlich kennenzulernen: Am 6. April 2016 findet ein Get-together für Geflüchtete und Unterstützer statt. „Bei dem ersten Treffen im Februar haben wir gute Erfahrungen gemacht. Im persönlichen Gespräch, in entspannter Atmosphäre, lassen sich direkte Kontakte einfacher knüpfen“, sagt Professor Henning Rambow (FAS), der sich ebenfalls in der AG Geflüchtete engagiert.
Alle Studierenden und Mitarbeiter sind herzlich zum Get-together eingeladen.
Wann? 06. April 2016, 14.00 Uhr
Wo? G 334 (Geutebrück-Bau, 3. OG)
Hintergrundinformationen AG Geflüchtete
Die AG Geflüchtete hat sich Anfang des Wintersemester 15/16 gegründet. Als Kernteam sind Professor Jochen Merker (FIMN), Professor Henning Rambow (FAS) und die Studifit-Fachberater Matthias Kraut sowie Katharina Roeber ehrenamtlich tätig. Unterstützt werden sie von verschiedenen Bereichen der Hochschule. Auch zwei ausländische Studierende aus dem Iran und Syrien helfen, insbesondere bei Übersetzungen.
Das Buddy-Programm ist eines der Projekte der AG. Sie prüft außerdem, inwieweit sich die HTWK im Rahmen ihrer Möglichkeiten bei der Integration von Geflüchteten einbringen kann – so können beispielsweise der Besuch von öffentlichen Lehrveranstaltungen oder eine Gasthörerschaft ermöglicht werden. Außerdem unterstützt und erarbeitet die AG Anträge für Integrationsprogramme. So haben die Mitglieder in Kooperation mit dem Akademischen Auslandsamt einen Antrag beim DAAD (Deutscher Akademischer Auslandsdienst) für „Welcome – Studierende engagieren sich für Flüchtlinge“ gestellt. Weiterhin stimmt sich die AG mit verschiedenen internen Bereichen wie Rektorat, Dezernat Studienangelegenheiten und Akademisches Auslandsamt ab. Sie beantwortet zudem Anfragen von Externen und hält den Kontakt mit verschiedenen Institutionen wie dem Flüchtlingsrat.