„Positionen“: öffentliche Vortragsreihe der HTWK Leipzig startet ins Wintersemester
„Die Architekturtheorie geht generell von einem neutralen Nutzer aus, der bei weiterer Betrachtung sich jedoch als männlich erweist.“ Mit dieser These gibt Gastdozentin Alexandra Staub, Architekturtheoretikerin der Pennsylvania State University am kommenden Mittwoch (26. Oktober) den Startschuss zur Reihe „Positionen zu Architektur, Kultur, Stadt und Gesellschaft“ in diesem Wintersemester. Alexandra Staub beschäftigt sich mit der Wahrnehmung und Produktion von Architektur, auch in Bezug auf die Fragestellung des Nutzers beziehungsweise der Nutzerin. In ihrer Forschung an der Pennsylvania State University fokussiert sie auf Aspekte von Ethik in der Architektur. Eine solche Gleichmacherei ignoriert laut Staub die Machtverhältnisse, die jeder Instanz räumlichen Schaffens immanent seien, und hindere die Sicht auf die Vielfältigkeit räumlicher Definition und Nutzung. Anhand von konkreten Beispielen wird sie erläutern, wie die Berücksichtigung von Gender das Verständnis von Architektur und Raum erweitern kann.
Kommenden Mittwoch stellt Alexandra Staub ihre Untersuchungen in einen Vortrag unter dem Titel “Gleichmacherei: Warum Genderwahrnehmung in der Architekturtheorie unerlässlich ist“. Sie ist eine von insgesamt sechs Referentinnen dieser „Positionen“-Reihe.
Außerdem zu Gast sind u.a. die Wiener Architektin Katharina Bayer (einszueins architektur), die Architektur unter dem Aspekt des beständigen gesellschaftlichen Wandels betrachtet, und Nils Buschmann, RobertneunTM Architekten aus Berlin, der zu Wohnen und „Architektur der Stadt“ sprechen wird.
Die Vorlesungen sind öffentlich, der Eintritt ist frei. Sie finden jeweils an einem Mittwoch um 19 Uhr im Audimax (G 329) der HTWK Leipzig statt (Karl-Liebknecht-Str. 132, 04277 Leipzig).
Fünf Vortragsbesuche werden als Fortbildung von der Architektenkammer Sachsen anerkannt.