Typisierung von Stammzellspenderinnen und -spendern auch in Corona-Zeiten wichtig - Rektor bittet um Unterstützung
Die Coronakrise ist weltweit das beherrschende Thema dieses Jahres. Doch auch jetzt gibt es neben COVID-19 andere Krankheiten, die unsere Aufmerksamkeit brauchen – vielleicht sogar nötiger denn je. Dazu gehört beispielsweise Blutkrebs. Blutkrebs steht für bösartige Erkrankungen des Knochenmarks bzw. des blutbildenden Systems, zum Beispiel Leukämie. Dabei wird die Blutbildung durch die unkontrollierte Vermehrung von entarteten weißen Blutzellen gestört. Die Folge: Das Blut kann seine lebensnotwendigen Aufgaben nicht mehr ausführen, wie Infektionen bekämpfen, Sauerstoff transportieren oder Blutungen stoppen. Blutkrebspatientinnen und -patienten überall auf der Welt, aber auch hier in Leipzig und aktuell auch im Umfeld unserer Hochschule benötigen dringend Hilfe und Unterstützung.
Warum ist die Suche nach geeigneten Stammzellen so schwierig?
Für viele Betroffene ist eine Stammzellspende die einzige Chance auf Heilung. Eine solche Spende jedoch ist nur möglich, wenn der erkrankte Mensch und der Spender bzw. die Spenderin passende Gewebemerkmale aufweisen – die Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Deshalb ruft die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS gemeinnützige GmbH) seit 1991 dazu auf, dass sich Menschen als Stammzellspender registrieren lassen. Je mehr Daten zur Verfügung stehen, umso größer ist die Chance, einen Treffer zu landen, das heißt, für einen betroffenen Menschen jemanden zu finden, der aufgrund passender Merkmale für eine Spende in Betracht kommt. Dieser Mensch, der „genetische Zwilling“, kann irgendwo auf der Welt leben – dass es jemand aus der eigenen Familie ist, kommt nicht sehr häufig vor.
![Auch HTWK-Rektor Prof. Mark Mietzner hat sich als Stammzellspender registrieren lassen. (Foto: HTWK Leipzig) HTWK-Rektor Prof. Mark Mietzner mit einem Testset zur Typisierung als Stammzellspender.](/fileadmin/_processed_/c/6/csm_DKM_Rektor_Blutspende_x_beschnitten_8728d87432.jpg)
Wie kann ich helfen?
Die Registrierung als Spenderin bzw. Spender ist ganz unkompliziert: Per Wattestäbchen und Abstrich in der Mundschleimhaut. Das tut nicht weh! Ein Labor wertet dann die Daten aus und die Person ist Teil der Spenderdatei, käme also für eine potentielle Stammzellspende in Frage.
Prof. Mark Mietzner, Rektor der HTWK Leipzig: „Das ist ein geringer Aufwand für eine potentiell große Wirkung: einem schwer erkrankten Menschen helfen zu können, wieder gesund zu werden, ja, sogar sein Leben zu retten. Deshalb habe auch ich mich typisieren lassen. Ich würde mich freuen, wenn viele Hochschulmitglieder sich ebenfalls bei der DKMS registrieren lassen.“
Typisierungsveranstaltungen, wie es sie früher in Unternehmen, Hochschulen oder Sportvereinen gab, sind im Moment aufgrund der Coronakrise nicht möglich. Doch mit dem Set steht es jedem gesunden Menschen zwischen 17 und 55 Jahren weiterhin frei, sich unkompliziert registrieren zu lassen: Das Registrierungsset kann man ganz einfach per Post bestellen und den Wangenschleimhautabstrich eigenständig durchführen. Anschließend wird das Set per Post an das DKMS Labor in Dresden geschickt - fertig. Die DKMS ist eine der führenden Stammzellspenderdateien weltweit: nach eigenen Angaben verzeichnet sie sechs Millionen registrierte Menschen allein in Deutschland (Stand Juni 2019).