HTWK Leipzig konnte zusätzliche Mittel für Forschung, Transfer und Lehre im Jahr 2023 auf hohem Niveau verstetigen
Die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) warb im Jahr 2023 insgesamt 20,21 Millionen Euro Drittmittel ein. Diese Mittel warb die Hochschule zusätzlich zu ihrem regulären Haushalt von Bund, Land, Europäischer Union und der Wirtschaft ein und profiliert sich damit weiter als eine der forschungsstarken Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in Deutschland. Zu den Drittmitteln gehören 4,27 Millionen Euro des Forschungs- und Transferzentrums Leipzig e.V. (FTZ) der Hochschule, das als Bindeglied zur regionalen Wirtschaft dient, sowie 2,72 Millionen Euro Stiftungsgelder der Deutschen Telekom AG für die Fakultät Digitale Transformation.
Insgesamt beschäftigt die Hochschule 311 Mitarbeitende aus Dritt- und Sondermitteln und 52 Mitarbeitende aus dem Zukunftsvertrag Studium und Lehre, die sich in zahlreichen Forschungsvorhaben sowie in Projekten in Studium, Lehre und Administration einbringen.
Prof. Mark Mietzner, Rektor der HTWK Leipzig: „Mit einer jährlichen Wachstumsrate von 6,4 Prozent pro Jahr über die letzten vier Jahre haben wir nun das zweite Jahr in Folge über 20 Millionen Euro Drittmittel eingeworben und unser hohes Niveau erfolgreich gefestigt. Insbesondere der kontinuierliche jährliche Anstieg der Fördermittel der Deutschen Forschungsgemeinschaft um 14 Prozent seit 2019 und das erstmalige Überschreiten der 10-Millionen-Euro-Marke bei den Bundesmitteln sind beeindruckende Erfolge für eine Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Diese Errungenschaften sind ein Beweis für die außergewöhnliche Arbeit und das Engagement unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie der Mitarbeitenden in der Verwaltung. Sie bestätigen, dass die HTWK Leipzig weiterhin ihre führende Rolle in Forschung und Innovation in Sachsen halten kann. Diese Erfolge zeigen zudem, dass wir mit unserer strategischen Ausrichtung der HTWK Leipzig und der kontinuierlichen Verbesserung der Rahmenbedingungen und Unterstützungsstrukturen seit 2019 die Weichen für die Weiterentwicklung der Hochschule richtig gestellt haben.“
Drittmittelprojekte in der Forschung
Der größte Anteil der Drittmittel fließt in anwendungsnahe Forschungsprojekte. So fördert das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz beispielsweise das Projekt „Burn4H2“, bei dem Energietechnik-Experten der HTWK Leipzig in Zusammenarbeit mit Siemens Energy und den Leipziger Stadtwerken den Betrieb von Wasserstoffturbinen im Energiesystemverbund untersuchen. Im Projekt „KulTRes“, gefördert vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, analysiert ein interdisziplinäres Team den Strukturwandel im ländlichen Raum. Es erforscht den Einfluss kultureller Angebote auf regionale Transformationsprozesse im Zusammenhang mit Themen wie einer Zuwanderung und der Digitalisierung. Bei dem vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr geförderten Projekt „RoadIT1.0“ wiederum entwickeln Bau- und Elektroingenieure gemeinsam mit Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft ein Messsystem, das die Beanspruchung einer Straße mithilfe von Sensoren und künstlicher Intelligenz erkennt. Damit können die Lebensdauer des Straßennetzes lokal prognostiziert, die Straßeninfrastruktur gezielt saniert und somit die Nutzungsdauer der Straße insgesamt nachhaltig verlängert werden.
Drittmittelprojekte in der Lehre
Auch im Bereich Bildung konnte die HTWK Leipzig mehrere Projekte initiieren und umsetzen: So stellte die Hochschule beispielsweise den Verbundantrag des Europäischen Sozialfonds „Studienerfolg@SächsHAW“. Inhalt des Projekts sind die Schaffung von Maker Labs, ein Mentoring-Programm und Empowerment-Veranstaltungen für studieninteressierte junge Frauen, insbesondere in den sogenannten MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik). Ziel ist es, geschlechterspezifische Bedürfnisse aufzugreifen und mehr Frauen für das männerdominierte Feld der MINT-Berufe zu gewinnen und so dem Fachkräftemangel in diesem Bereich zu begegnen.
Ende vergangenen Jahres ging das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, der Arbeitsagentur und dem Land Sachsen geförderte Programm „Quickstart Sachsen+“ zu Ende. Es hatte zum Ziel, dem Thema Studienzweifel und Studienabbruch an Sachsens Hochschulen Aufmerksamkeit zu schenken. An der HTWK Leipzig sind dabei eine Vielzahl an Arbeitshilfen und Informationsmaterialien für beratende Stellen entstanden, Unternehmen wurden über die Möglichkeiten informiert und für die Zielgruppe derer aufgeschlossen, die ihr Studium abgebrochen haben. Gleichzeitig entstand ein Beratungsangebot für Studierende. Ein neues Netzwerk soll Bildungsketten innerhalb Sachsens schließen, Möglichkeiten für ein Zweitstudium aufzeigen, die Akzeptanz des Studienabbruchs als Lebensentscheidung fördern und Anschlussperspektiven aus der akademischen Bildung in die berufliche Qualifizierung aufzeigen und damit die Fachkräftegewinnung fördern.
Hintergrund
Insgesamt verfügte die HTWK Leipzig im Jahr 2023 über ein Finanzvolumen in Höhe von 59,73 Mio. Euro. Davon erhielt sie 39,52 Mio. Euro Haushaltsmittel vom Freistaat Sachsen. Die zusätzlichen 20,21 Mio. Euro Drittmittel setzen sich wie folgt zusammen: Insgesamt erhielt die HTWK Leipzig im Jahr 2023 rund 53 Prozent (10,7 Mio. Euro) der Drittmittel vom Bund. Rund 25,4 Prozent (5,1 Mio. Euro) stammen von regionalen und überregionalen Unternehmen, rund 7,4 Prozent (1,5 Mio. Euro) aus Förderprogrammen der Europäischen Union und rund 5,9 Prozent (1,2 Mio. Euro) vom Freistaat Sachsen. Hinzu kommen 8,3 Prozent (1,7 Mio. Euro) unter anderem vom Deutschen Akademischen Austauschdienst und von sonstigen öffentlichen und nichtöffentlichen Drittmittel-Gebern.