Mitarbeiter der sächsischen Wasserbehörden zur Weiterbildung an der HTWK Leipzig
Am 20. März 2018 reisten 34 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Wasserbehörden aus ganz Sachsen nach Leipzig, um sich von Wissenschaftlern des Instituts für Wasserbau und Siedlungswasserwirtschaft (IWS) der HTWK Leipzig auf den neuesten Stand zur softwaregestützten Simulation von Mischwasser in Siedlungen bringen zu lassen.
Bei der sogenannten Schmutzfrachtberechnung werden alle Abwässer, die in die Kanalisation fließen – vom Regen, der über Straßengullys abfließt, bis hin zum Abwasser aus Privathaushalten – in ein Modell einbezogen. Dieses Modell erlaubt eine Abschätzung des entlasteten Mischwassers sowie seiner Verschmutzung und dient als Planungsgrundlage für Bauwerke zur Reinigung des Mischwassers. Für die Berechnung wird häufig die Software KOSIM eingesetzt, deren Funktionsweise in der eintägigen Weiterbildung anschaulich erklärt wurde.
Thomas Sundheim von der Unteren Wasserbehörde in Chemnitz erklärte im Anschluss: „Durch die Schulung wurde uns als zuständige Wasserbehörde sehr effektiv Fachwissen vermittelt. Dieses hilft uns, die Erstellung von Mischwasserkonzeptionen fachlich zu begleiten und vor allem vorgelegte Mischwasserkonzeptionen ordnungsgemäß – zukünftig auch unter Nutzung eines Prüfprogramms – wasserrechtlich bewerten zu können.“
„Als Hochschule bilden wir nicht allein Studierende aus, sondern wir bringen unsere Expertise auch in die Gesellschaft ein. Insofern unterstützen wir gerne die Wasserbehörden und auch Ingenieurbüros, indem wir ihre Mitarbeiter zum aktuellen Stand der Technik schulen oder gemeinsam mit ihnen Lösungen für aktuelle Herausforderungen entwickeln“, erläutert Tilo Sahlbach. Der Wasserbau-Ingenieur ist geschäftsführender Direktor des IWS der HTWK Leipzig und zugleich Ansprechpartner im 2018 gestarteten Co-Creation Lab „Versorgungsinfrastruktur“ des Transferverbunds Saxony⁵ der fünf sächsischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften. An das Co-Creation Lab können sich Akteure aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft wenden, um konkrete Problemstellungen in den Bereichen Wasser-, Energie- und Wärmeversorgung gemeinsam mit Wissenschaftlern der sächsischen Hochschulen zu lösen.