Pressemitteilung der Landesrektorenkonferenz Sachsen
Bezugnehmend auf den Offenen Brief: „Das Sommersemester muss ein Nicht-Semester werden“ der Professorinnen Paula-Irene Villa Braslavsky (LMU München), Andrea Geier (Universität Trier) und Ruth Mayer (Leibniz Universität Hannover) teilt die Landesrektorenkonferenz Sachsen mit, dass die sächsischen Hochschulen aktuell daran festhalten, das kommende Sommersemester im Interesse der Studierenden nicht zu einem „Nicht-Semester“ erklären zu wollen.
Die sächsischen Hochschulen haben – wie auch andere Hochschulen bundesweit – aktiv Maßnahmen zur Verzögerung einer weiteren Ausbreitung des Corona-Virus (SARS-CoV-2) ergriffen, um so die Zahl der gleichzeitig Erkrankten so gering wie möglich zu halten. Hierzu wurde u.a. der Beginn von Präsenzveranstaltungen auf frühestens 04.05.2020 verschoben. Die Präsenzveranstaltungen bis 04.05.2020 fallen jedoch nicht aus – die sächsischen Hochschulen richten alle ihre Kräfte auf die bestmögliche Sicherstellung der Lehr- und Prüfungsangebote, damit die Studierenden ein erfolgreiches Sommersemester 2020 trotz Beeinträchtigungen in verantwortbarer Weise durchführen können.
Die sächsischen Hochschulen setzen dabei auf schon vorhandene und bewährte Formate, werden aber auch neue Formate entwickeln - „Die Entwicklung von digitalisierten Lehr- und Lernformen läuft auf Hochtouren.“ stellt der Vorsitzende der Landesrektorenkonferenz Sachsen, Prof. Dr. iur. Klaus-Dieter Barbknecht, fest. Auch die hochschulübergreifenden sächsischen Netzwerke wie z.B. das Hochschuldidaktische Zentrum Sachsen, der Arbeitskreis E-Learning oder die Bildungsportal Sachsen GmbH bemühen sich, stetig mehr und bessere digitale Angebote zur Verfügung stellen zu können. Alle Lehrenden wurden aufgefordert, für den Vorlesungsstart Online-Angebote bereitzustellen, dem die Lehrenden äußerst engagiert nachkommen. Zudem bemühen sich die Hochschulen andere Präsenzveranstaltungen, wie z.B. Praktika oder Exkursionen, unter anderen Bedingungen stattfinden zu lassen oder zu ersetzen.
Die Erklärung des Sommersemesters 2020 zu einem „Nicht-Semester“ hätte aus Sicht der Landesrektorenkonferenz Sachsen weitreichende – ggf. zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht absehbare – negative Folgen für die Studierenden. Die Landesrektorenkonferenz Sachsen stellt daher fest, dass ein „Semesterausfall“ momentan nicht in Betracht komme.
Der Vorsitzende der Landesrektorenkonferenz Sachsen, Prof. Dr. iur Klaus-Dieter Barbknecht, betont: „Die sächsischen Hochschulen, die Hochschulleitungen und die Hochschulmitglieder stoßen in der gegenwärtigen Situation auf völlig neue Herausforderungen. Im Interesse der Studierenden darf aber nicht aufgegeben werden, weshalb die Hochschulen alles daran setzen, neue Wege in Lehre und Forschung, aber auch in der Verwaltung, zu beschreiten. Insbesondere für die Kunst- und Musikhochschulen stellt die Digitalisierung der Präsenzveranstaltungen eine große Hürde dar. Fest steht, dass das Sommersemester 2020 für alle Hochschulen in Deutschland, oder vielleicht sogar für alle Hochschulen weltweit, ein besonderes sein wird.“