Handbuch gibt Überblick über den Computerspiele-Journalismus von den Magazinen der 1980er-Jahre bis zu heutigen Online- und Social-Media-Formaten
Games nehmen nicht nur einen festen Platz in der Kultur-, Wissenschafts- und Technikberichterstattung ein, sondern werden auch zunehmend in Online-Magazinen, professionellen und privaten Blogs, Podcasts und Video-Kanälen, sogenannten „Let‘s play“-Formaten, besprochen. Game-Influencerinnen und Influencer treten dabei in Konkurrenz zu etablierten Berufsfeldern.
Game-Journalismus ist die journalistische Berichterstattung über Computerspiele sowie über Phänomene der Computer- und Videospielekultur. Er wird seit Jahrzehnten im anglo-amerikanischen und seit den 1980er-Jahren im deutschsprachigen Raum praktiziert, wie die Herausgeber des Handbuchs Benjamin Bigl und Sebastian Stoppe beschreiben.
Game-Journalismus an der HTWK Leipzig
In die Grundlagen des Games-Journalismus führt dabei Prof. Dr. Gabriele Hooffacker gemeinsam mit Robert Kohlick im ersten Beitrag „Games-Journalismus im Spannungsfeld zwischen analogen und digitalen Formaten“ ein. Mit dem Berufungsgebiet „medienadäquate Inhalteaufbereitung“ ist sie seit 2013 Medien-Professorin an der HTWK Leipzig.
„Für mich persönlich ist mein Beitrag so etwas wie die Schnittmenge aus meinem eigentlichen Forschungsgebiet, der Journalistik, und den Game Studies, in die ich über die Lange Nacht der Computerspiele der HTWK Leipzig wieder hineingeraten bin. Und ich habe tatsächlich vor sehr langer Zeit als Journalistin für Computermagazine geschrieben,“ so Hooffacker. „Umso mehr habe ich mich gefreut, dass Robert Kohlick, damals Student der Medientechnik, seine Bachelorarbeit über das Thema geschrieben hat.“ Heute ist Robert Kohlick Leiter des Newsdesk bei spiele-tipps.de.
Inhalte Handbuch „Game-Journalismus“
Der Band „Game-Journalismus“ stellt die Vielseitigkeit des Berufsfelds in den verschiedenen Mediengattungen und -formen dar. Ende 2023 bei Springer erschienen, thematisiert das Handbuch erstmalig im deutschsprachigen Raum ein wenig beachtetes journalistisches Berufsfeld. Es reflektiert die Spannungsfelder, denen sich Game-Journalistinnen und -Journalisten gegenübersehen, und beleuchtet die damit verbundenen Herausforderungen. Aktuelle Erkenntnisse und Anforderungen im Bereich Jugendschutz und Urheberrecht, Monetarisierungsstrategien sowie Veränderungen in der Medienlandschaft werden in eigenen Beiträgen thematisiert.
Das Buch stellt auch neue Akteure vor, und es unterbreitet Vorschläge für die Aus- und Weiterbildung von Game-Journalisten. Somit bietet es sowohl wissenschaftliche als auch praktische Perspektiven auf eine vielfältige Publikationslandschaft und versteht sich als Beitrag zur Erforschung des Game-Journalismus.
Herausgeberteam beim Science-MashUp
Das Herausgeberteam Benjamin Bigl und Sebastian Stoppe betreut gemeinsam mit Gabriele Hooffacker die Buchreihe „Leipziger Beiträge zur Computerspielekultur“. Das Team ist für das Wissenschaftsformat Science-MashUp an der HTWK Leipzig verantwortlich, das sich jährlich mit unterschiedlichen Aspekten der Game Studies befasst.