Nach Jahren bemüht sich die Hochschule nun endlich um die Umsetzung von gendersensibler Sprache und überzeugt dabei nicht mit ihren Festlegungen.
Seit einigen Jahren bemüht sich der StudierendenRat um ein Bewusstsein für geschlechtergerechte Sprache in der Studierendenschaft und wendet selbst die Schreibweise mit dem Gender-Gap-Sternchen an. Daher begrüßt der StuRa grundsätzlich das Vorhaben der Hochschule, gendersensible Sprache an der HTWK Leipzig zu etablieren.
„Die von der Hochschulleitung geplante Umsetzung mittels Paar- oder Splittingform lehnen wir jedoch ab. Denn diese Form schließt Menschen kategorisch aus, die sich der heteronormativen Vorstellung von Geschlecht und geschlechtlicher Identität nicht zuordnen können oder wollen. Eine gendersensible Sprache muss jedoch die Diversität der Geschlechter und geschlechtlichen Identitäten widerspiegeln und sichtbar machen. Um allen hochschulangehörigen Personen die Anerkennung und Wertschätzung entgegenzubringen, die ihnen zusteht, ist es unerlässlich die Schreibweise mit Gender Gap - also mit Sternchen - anzuwenden“, erklärt Ronja Kambach, Referentin für Gleichstellung und Inklusion des StuRa.
„Das Sternchen steht in der Informatik für eine beliebige Zeichenfolge. In der Sprache symbolisiert es Vielfalt für die vielen Bezeichnungen und Ausprägungen von Geschlecht und geschlechtlicher Identität, die weit über intersexuell, intergeschlechtlich, transsexuell, transident etc. hinausgehen. Wir empfehlen der Hochschulleitung die Lektüren der Koordinierungsstelle zur Förderung der Chancengleichheit an sächsischen Universitäten und Hochschulen oder auch der Charta der Vielfalt e.V.“, fügt Maria Fuchs, ebenfalls vom Referat Gleichstellung und Inklusion, an.
Darüber hinaus kritisiert der StuRa den Ausschluss von Studierenden bei der Erarbeitung der Festlegungen zur Umsetzung einer gendersensiblen Sprache. „Wir haben der Hochschule in den vergangenen Jahren mehrfach Unterstützung bei der Erstellung eines Konzeptes zur Umsetzung von geschlechtergerechter Sprache angeboten. Anstatt eines Konzeptes wurden nun von der Kanzlerin drei Festlegungen im Senat vorgestellt. Dass selbst dabei keine studentische Beteiligung - oder wenigstens Anhörung - sichergestellt wird, trägt unseres Erachtens keineswegs zur, Sensibilisierung aller Bereiche‘ bei. Wir bitten den Rektor, hier tätig zu werden und die Entscheidung zur Anwendung der Paar- und Splittingform umgehend zu korrigieren. Dafür stehen wir weiterhin jederzeit zur Beratung bereit“, schließt Ronja Kambach.
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Der StudierendenRat (kurz: StuRa) ist die gesetzlich verankerte Interessenvertretung aller 6.200 Studierenden der HTWK Leipzig. Für Rückfragen stehen Euch das Referat Gleichstellung und Inklusion (refink (at) stura.htwk-leipzig.de) oder die Sprecher*innen des StuRa (sprecherinnen (at) stura.htwk-leipzig.de) jederzeit zur Verfügung.