Das Nao-Team HTWK startet am 16. Juni zur RoboCup-WM der fußballspielenden Roboter 2018
Momentan geht es hoch her im RoboLab der Fakultät Informatik, Mathematik und Naturwissenschaften: Aus allen Himmelsrichtungen treffen die Team-Mitglieder des Nao-Teams HTWK ein, um letzte Vorbereitungen für die RoboCup-WM 2018 zu treffen.
Die RoboCup-Weltmeisterschaft findet in diesem Jahr vom 18. bis 22. Juni 2018 in Montreal (Kanada) statt - zeitgleich mit der WM im „Menschen-Fußball“. Bereits am 16. Juni werden acht Mitglieder des Nao-Teams HTWK nach Kanada reisen, um sich vor Ort weiter auf die WM vorzubereiten.
Bis dahin sind aber nicht nur inhaltliche Probleme zu klären: Will man mit neun Nao-Robotern die Landesgrenze überschreiten, müssen juristische Hürden genommen werden, damit die Naos nach dem Wettkampf als Nicht-Wirtschaftsgut wieder mit nach Hause dürfen. Und wie immer gibt es auch bei der diesjährigen Weltmeisterschaft neue Features zu meistern. Bisher wurde jedes Spiel unter Kunstlicht, das heißt, bei gleichmäßigem Licht gespielt. In diesem Jahr wird es erstmals ein Spielfeld mit Tageslicht geben. Die dort wechselnden Lichtverhältnisse stellen ganz neue Herausforderungen an die Software der Naos und benötigen eine Anpassung diverser Randbedingungen. „Des weiteren erhöht die Einführung des Freistoßes als Standardsituation die Anforderungen an das Team-Spiel. Wie gut der Schuss-Agent der Naos darauf vorbereitet ist, wird spannend“, so Teamchef Rico Tilgner.
Insgesamt ist die Aufregung groß ob der passablen Spielstärke der aktuellen Firmware. „Mit den Erkenntnissen aus den RoboCup German Open wurde die so genannte Walking Engine verfeinert - also die Steuerung der Schritte. Das Dribbeln geht inzwischen schneller und die Hinderniserkennung wurde weiter verbessert. Außerdem sind größere seitliche Schritte möglich", so Tilgner weiter. Prof. Klaus Bastian, Betreuer des Teams, ist zuversichtlich, weiß aber auch: „Die Karten werden bei jeder Meisterschaft neu gemischt. Die Community kennt sich zwar, aber jedes Team programmiert alles immer neu. Deswegen weiß niemand, welche Fortschritte die Mannschaften inzwischen gemacht haben. Es kann auch einige Überraschungen geben.“
Das Nao-Team HTWK ist seit vielen Jahren sehr erfolgreich im Roboterfußball und hatte zuletzt den deutschen Meistertitel der RoboCup German Open Ende April 2018 in Magdeburg geholt - nach einigen Jahren als Vize. Denn der „Angstgegner“ des Nao-Teams HTWK kommt aus dem eigenen Land: „B-Human“ aus Bremen, mehrfacher Weltmeister. In Montreal peilt das Nao-Team HTWK nun den Titel an. Wir drücken die Daumen!
Übrigens: Daheimgebliebene Nao-Roboter und Teammitglieder sind zur „Langen Nacht der Wissenschaften" auf dem HTWK-Campus anzutreffen und können bestaunt und befragt werden.