Medieninformatik - Studienrichtung Bibliotheksinformatik
Bachelor | Fakultät Informatik und Medien
Studieninhalt
Die Bibliotheksinformatik spiegelt den wachsenden Einfluss der Informationstechnik auf das Wissensmanagement in der modernen Gesellschaft wider. Das betrifft vor allem Bibliotheken, Informationseinrichtungen und Fachinformationsdienste. Immer mehr Wissensquellen werden offen und digital zugänglich gemacht. Die Suche in Katalogen und in Suchmaschinen unterschiedlicher Spezialisierung erfordert eine umfangreiche Datenaufbereitung in den dahinter liegenden informationstechnischen Systemen. Viele Arbeitsprozesse beim gezielten Auswählen, Erschließen und Vermitteln von Medien und Dokumenteninhalten in digitaler und analoger Form werden längst IT-gestützt bewältigt, womit sich die Anforderungen an entsprechend qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verändern. Die Informationssysteme der Zukunft sind mit dem Wissen der Bibliothekswissenschaften zu gestalten. Benötigt werden dafür Informatikerinnen und Informatiker mit vertiefter Kenntnis der bibliothekarischen Erschließungstechniken und mit entsprechender Arbeitspraxis. Entsprechend wird die Studienrichtung Bibliotheksinformatik gemeinsam von den Fakultäten Medien und IMN gestaltet. Weitere Informationen zum Studium Informatik siehe Detailseite des Studiengangs.
Studienaufbau
Pflicht-/Wahlpflichtmodule: 1. bis 6. Semester
Grundstudium: 1. bis 3. Semester
Praxisabschnitt: 6. Semester
Bachelorarbeit: 6. Semester
Das Studium ist modular aufgebaut. Jedes Modul wird mit einer Prüfung abgeschlossen. Für bestandene Modulprüfungen werden ECTS-Punkte (European Credit Transfer and Accumulation System) vergeben, deren Anzahl sich am Gesamtaufwand orientiert, der von dem Studenten für das Modul erbracht werden muss.
Im Grundstudium beschäftigen sich die Studierenden mit Modellierung, Programmierung, Softwaretechnik, Algorithmen und Datenstrukturen, Datenbanken Betriebssystemen und Rechnernetzen, sowie mit grundlegenden Gebieten der digitalen Medien wie Multimedia, XML-Sprachen und Webprogrammierung. Dazu kommen eine fundierte mathematische Ausbildung und eine fachspezifische Vertiefung der englischen Sprache. Aus den Bibliotheks- und Informationswissenschaften werden früh im Studium Module wie Informationsvermittlung und Bibliografie, IT-gestützte Informationsbereitstellung in Bibliotheken, Inhalts-, Formal- und Medienerschließung Fachwissen dieses Gebietes vermitteln. Ein Informationspraktikum im Umfeld des zweiten Fachsemesters ermöglicht eine erste Orientierung im Berufsfeld. Alle Module des Grundstudiums sind Pflichtmodule.
Im weiteren Studium ermöglichen Wahlpflichtmodule eine Vertiefung der Ausbildung nach Interessenlage. Großes Gewicht wird im gesamten Studium auf die eigenverantwortliche Bearbeitung von Projekten gelegt. Das sechste Semester umfasst die Praxisphase. Darin sind ein Praxisprojekt im Gesamtumfang von mindestens 12 Wochen zu bearbeiten und die Bachelorarbeit anzufertigen. Die Bachelorarbeit ist in einem Kolloquium zu verteidigen. Das Praxisprojekt wird in der Regel in einer größeren Bibliothek oder in einem Fachinformationszentrum absolviert.
Es besteht auch die Möglichkeit, an einer ausländischen Hochschule zu studieren und dort einzelne Module abzuschließen. Die Bewertung mit ECTS-Punkten erleichtert einen Wechsel des Studienortes und die Anerkennung von Studienleistungen, die außerhalb der HTWK Leipzig erbracht werden.
Die Studieninhalte entsprechen dem jeweiligen Stand der Technik und der Wissenschaft. Sie basieren auf dem Prinzip der Einheit von Lehre und Forschung. Interdisziplinarität spiegelt sich im Studiengang Medieninformatik, Studienrichtung Bibliotheksinformatik, auch in der Vermittlung von Studieninhalten durch mehrere Fakultäten wider.
Berufliche Perspektiven
Absolventinnen und Absolventen der Studienrichtung Bibliotheksinformatik finden hervorragende Berufschancen in der Wissenswirtschaft, bei Fachinformationsdienstleistern, in großen Bibliotheken und Informationseinrichtungen. Sie gestalten die webbasierte Infrastruktur der Informationskultur der Zukunft, einschließlich der semantischen Wissensverwaltung in langlebigen Datenspeichern. Multimedialität wird durch Sie zur immanenten Eigenschaft von Informationsangeboten. Die Nachfrage nach Spezialisten, die fundierte Informatikkenntnisse mit dem Wissen um die Strukturen traditioneller Wissensverwaltung verbinden, ist in starkem Anstieg begriffen.
Einsatzmöglichkeiten
- Informationseinrichtungen und Fachinformationsdienste
- Anbieter von webbasierten Informationsdiensten
- Unternehmen der Informationswirtschaft
- Rechen- und Informationsverwaltungszentren
- Große Bibliotheken mit (über-)regionalem Auftrag
- Wissenschaftlichen Einrichtungen mit Informationssammlungen
- Beratungs- und Consultingunternehmen
- Unternehmen der Aus- und Weiterbildung mit modernen Medien
Besonderheiten
Das Studium der Medieninformatik bzw. Bibliotheksinformatik führt bei Orientierung auf weniger einzelprojektorientierte Beschäftigungsverhältnisse zu einem familienfreundlichen Arbeitsalltag, da Überstunden für entwicklungslastige Tätigkeiten in der Regel selten dienstlich anfallen. Die Beschäftigungschancen sind bei guter fachlicher Qualifikation hoch und mit ständiger Weiterbildung langfristig stabil. Die Regionen Leipzig, Jena und Dresden bieten eine größere Nachfrage nach Absolventinnen und Absolventen der Medien- und Bibliotheksinformatik als derzeit durch Ausbildung an den örtlichen höheren Bildungseinrichtungen zufriedengestellt werden kann. In der Regel werden außerhalb projektgetriebener Medienunternehmen gleich Festanstellungen vereinbart. Eine fachlich orientierte Nebentätigkeit nach dem Praktikum und im Masterstudium ist normal möglich. Die Lebenshaltungskosten in Leipzig und Umgebung sind vergleichsweise moderat. Leipzig bietet ein lebenswertes soziales und kulturelles Umfeld.
Voraussetzungen & Zulassungsbeschränkung
Zugangsvoraussetzungen: Allgemeine oder Fachgebundene Hochschulreife, Fachhochschulreife bzw. einen Hochschulzugang nach § 18 Abs. 3 - 7 SächsHSG
Zulassungsbeschränkung: Örtlicher Numerus clausus (NC)
Bewerbungszeitraum & Studienbeginn
Bewerbungen nimmt die Hochschule jährlich vom 1. Mai bis 15. Juli (Ausschlussfrist) entgegen. Erfolgreiche Bewerber starten dann zum Wintersemester (= Anfang Oktober).
Während des Studiums ins Ausland?
Die HTWK Leipzig ist mit rund 100 Partnerhochschulen in mehr als 30 Ländern vernetzt. Für diesen Studiengang wird das 5. Fachsemester für einen Auslandsaufenthalt empfohlen. Auch ein Auslandspraktikum auf freiwilliger Basis ist möglich.
Studiengebühren
Im Regelfall werden keine Studiengebühren erhoben.
Wie an allen staatlichen Hochschulen zahlen Studierende auch an der HTWK Leipzig einen geringen Semesterbeitrag (Vorteile: Ticket für den öffentlichen Nahverkehr enthalten, weitere Serviceleistungen des Studentenwerks inkl. Nutzung aller Mensen).
Regelstudienzeit & Abschluss
Nach 6 Semestern Regelstudienzeit und bestandener Abschlussprüfung wird der akademische Grad - Bachelor of Science, Abkürzung B.Sc. verliehen. In Summe müssen dafür 180 Leistungspunkte (ECTS-Punkte) erbracht werden.
Englische Bezeichnung: Digital Library Informatics - Bachelor of Science
Geprüfte Qualität: Akkreditierung
Die exzellente Qualität von Studium und Lehre ist durch die Akkreditierung nach den Regeln des Akkreditierungsrates garantiert. Die Akkreditierungsurkunden zur Studienrichtung Bibliotheksinformatik finden Sie bei den Informationen zum Studiengang Medieninformatik.
Bonusmerkmale Medieninformatik – Bachelor
Sofern eines der nachstehend aufgeführten Merkmale zutrifft, wird die Durchschnitts- bzw, Abschlussnote der HZB um den entsprechenden
Bonus verbessert. Bei Erfüllung mehrerer Merkmale erfolgt eine Kumulierung der Boni.
Bonus bei Note 1 bzw. 2 in relevanten Fächern der HZB:
Einzelnote* oder Prüfungsnote | Note 1 | Note 2 |
Informatik | Bonus 0,5 | Bonus 0,3 |
Mathematik Leistungskurs | Bonus 0,5 | Bonus 0,3 |
Mathematik Nicht-Leistungskurs | Bonus 0,4 | Bonus 0,2 |
*Einzelnote = eine Note auf dem Zeugnis der HZB aller Schularten
Die hier aufgeführten Bonuskriterien gelten für die Bewerbung zum Wintersemester 2024/25. Rechtsgrundlage ist die aktuell geltende Auswahlordnung (Ordnung für das hochschulinterne Auswahlverfahren grundständiger Studiengänge), nachzulesen unter www.htwk-leipzig.de/rechtsgrundlagen/.