Alumni-Geschichte(n): Isabell Kutter, Absolventin Buchhandel/Verlagswirtschaft (B.Sc. 2015), im Gespräch
Isabell Kutter, Absolventin Buchhandel/Verlagswirtschaft (B.Sc. 2015), arbeitet seit Januar 2016 im Vertrieb bzw. Vertriebscontrolling im Hamburger Carlsen Verlag (bekannt für Comics und Jugendbücher). Nach einer Ausbildung zur Buchhändlerin und Berufstätigkeit kam sie – aus Hameln bei Hannover – zum Studium nach Leipzig. Nicht nur das Studium, sondern auch das „Drumherum“ an der Hochschule habe sie stark geprägt. Über Hartnäckigkeit, das nötige Glück und abwechslungsreiche Tätigkeiten lesen Sie im folgenden Interview.
An welche Situation, Person oder an welches Detail an der HTWK Leipzig können Sie sich gut erinnern und warum?
Kutter: Da das Studium noch recht frisch ist, habe ich da noch so einige Situationen im Kopf. Daher beispielhaft: Der Poetry Slam in der Wärmehalle Süd, den Kommilitoninnen organisiert hatten. Es war richtig, richtig voll und wir hatten Glück noch ein Plätzchen zu ergattern, bevor der Eingang dichtgemacht wurde.
Welches Erlebnis im Studium hat Sie nachhaltig geprägt?
Kutter: Ich denke, es gibt viele Erlebnisse und Erfahrungen, die mich geprägt haben. Aber so spontan habe ich z.B. ein bzw. drei Bilder im Kopf: Wie wir auf der Frankfurter Buchmesse durch die Hallen eilen, um nun endlich die Verlage für unseren Kleinverlegertag 2013 festzuzurren (unter leichter Verzweiflung aber noch motiviert). Dann der Kleinverlegertag selbst, bevor die Veranstaltung startet – erst bang, ob zahlreich Publikum erscheint - ob alles klappt. Und zu guter Letzt, der Moment, als wir wussten: Ja, es hat alles gut funktioniert und wir haben das gemeinsam geschafft. Das sind tolle Erfolgserlebnisse gewesen: Nicht aufgeben, dranbleiben und zusammenarbeiten haben dazu geführt, dass es ein erfolgreicher, positiver Tag geworden ist.
Wie sieht ein typischer Arbeitstag aus?
Kutter: Einen richtig typischen Arbeitstag gibt es immer nur bedingt, da das Aufgabenfeld stets wechselt. Dabei gibt es jedoch verschiedene Konstanten. Darum sollte ich vermutlich sagen: Ein typischer Arbeitstag beginnt mit dem Checken meines E-Mail-Postfaches. Dann werfe ich alle Programme an, die ich im Laufe des Tages in aller Regel benötige: VA-MAX (das System unserer Auslieferung) und Pondus (unser Verlagsprogramm). Dem folgt dann gern Metis (das Tool von Media Control) und was an keinem Tag fehlt, sind Excel-Tabellen. Alles Weitere hängt dann von der Fragestellung ab, die ich gerade bearbeite. Das ist etwas, dass mir sehr gut an meiner jetzigen Position gefällt. Ich habe Einblick in viele verschiedene Bereiche des Vertriebs und durch die verschiedenen Anforderungen der Anfragen, die auf meinem Tisch landen, bleibt es abwechslungsreich.
Wie sind Sie auf Ihren jetzigen Job aufmerksam geworden?
Kutter: Ich hatte bei meinem Job das Glück, dass die Kollegen von Carlsen mich aus dem Praktikum kannten. Im Grunde kann man sagen, ich war zur richtigen Zeit am richtigen Ort.
Welche Erfahrungen aus Ihrem Studium konnten Sie mit in Ihr Berufsleben nehmen?
Kutter: Es gibt so viele Erlebnisse und Erfahrungen, die mit dem Studium einhergegangen sind. Sowohl in der Hochschule, den Lerninhalten als auch Alles, das in dieser Zeit rundherum passiert, das mich sehr geprägt hat. Das Studium hat auf jeden Fall sehr unterstützt, dass ich offen mit Themen und Problemen umgehe – über den Tellerrand schaue, verschiedene Perspektiven betrachte – analytischer an Fragestellungen herangehe. Der ein oder andere Professor, der sich an mich erinnert, mag vielleicht darüber lachen, aber ich habe stärker gelernt, mich zu fokussieren und Sachverhalte anschaulicher darzustellen. Denn ja, das war mal schlimmer. Das hilft mir im jetzigen Job sehr und hätte ich sicherlich nicht immer gedacht, wenn ich über einer Hausarbeit gegrübelt habe.
Welchen Ratschlag würden Sie Studierenden Ihres Faches aus heutiger Sicht geben?
Kutter: Ich finde, jetzt schon einen Ratschlag abzugeben, vielleicht ein bisschen vermessen. Aber so kitschig das auch klingen mag: Nutzt und genießt die Zeit, die ihr habt, euch in neue Themen einzuarbeiten – eure Interessen zu stärken und herauszukitzeln. Und genießt Leipzig! Es ist so schön dort.
(Stand: Februar 2017)