Alumni-Geschichten: Maschinenbau-Absolvent Christian Herrmann (M.Eng. Maschinenbau 2011) im Gespräch
Christian Herrmann studierte nach einer Berufsausbildung 2007-2011 Maschinenbau (B.Eng./M.Eng.) an der HTWK Leipzig. Seit seinem Abschluss ist er bei der EBAWE Anlagentechnik GmbH angestellt, erst als Projektmanager, seit 2014 als „Head of Project Management“. Für ihn haben sich alle Karriereschritte nacheinander ergeben – heute ist er mit der Planung und Umsetzung von Maschinentechnik für Betonwerke von Eilenburg aus international tätig.
Was haben Sie vor dem Studium gemacht? Warum haben Sie sich entschieden, an der HTWK zu studieren?
Christian Herrmann: Ich bin wohl eher der bodenständige Typ und habe mich sozusagen „stückweise“ weiterentwickelt. Ich hatte ursprünglich eine Berufsausbildung zum Konstruktionsmechaniker gemacht, später neben einer Weiterbildung zum staatlich geprüften Techniker die Fachhochschulreife erworben. Im Anschluss habe ich mich entschieden, Maschinenbau an der HTWK Leipzig zu studieren. Ich wollte nicht weit weg von zuhause – und die HTWK Leipzig hat einen guten Ruf.
An welches Detail an der HTWK Leipzig können Sie sich gut erinnern und warum?
Herrmann: Da gibt es viele Erinnerungen. Positiv ist mir in Erinnerung geblieben, dass nahezu alle Hochschulprofessoren sehr hilfsbereit waren, ganz besonders erinnere ich mich an Prof. Carsten Klöhn und Prof. Dagmar Hentschel. Bei Prof. Klöhn habe ich nahezu meine gesamte Studienzeit verbracht. Obwohl ich jetzt in einem anderen Bereich tätig bin, habe ich trotzdem das analytische und strukturierte Vorgehen aus dieser Zeit übernommen. Frau Prof. Hentschel hat während des Studiums meinen Horizont in Richtung Qualitätsmanagement erweitert, obwohl ich das vorher für uninteressant hielt. Diese Fähigkeiten helfen auch heute bei der Abwicklung von komplexen Großprojekten.
Welche Erfahrung im Studium hat Sie nachhaltig geprägt?
Herrmann: Der Zusammenhalt innerhalb einer Matrikel. Hier war aus meiner Sicht deutlich zu spüren, dass Wissen nicht nur während der Vorlesung, sondern auch anschließend zwischen den Studenten vermittelt wurde. Insgesamt war das Studium aber sehr stark „gefüllt“. Dadurch gab es leider wenig Freiraum, sich vorlesungsübergreifend für verschiedene Bereiche zu interessieren bzw. sich hier zu engagieren.
Wie sind Sie auf ihren jetzigen Job aufmerksam geworden?
Herrmann: Ich wohne nicht weit entfernt vom Sitz der EBAWE Anlagentechnik GmbH in Eilenburg, trotzdem war das Unternehmen aufgrund der starken internationalen Ausrichtung für mich wenig sichtbar. Ich habe hier bereits vor meinem Studium ein Praktikum gemacht und letztlich hat mich das nicht losgelassen.
An welchem Projekt arbeiten Sie zurzeit?
Herrmann: Derzeit arbeiten wir als Unternehmen an verschiedenen Großprojekten, z.B. in Singapur, Malaysia, Kenia, China, Frankreich und den USA. Hierbei geht es meist um die Realisierung von sog. Palettenumlaufanlagen, auf denen später Betonfertigteile industriell hergestellt werden. Aber wir realisieren auch Einzelmaschinen in Bestandsanlagen. Ich glaube, man würde uns als „hidden champion“ bezeichnen – entsprechend haben wir auch viele internationale Kunden, sind jedoch in der Region Eilenburg als interessanter Arbeitgeber kaum bekannt. Die weltweite Nachfrage ist groß, denn die Vorteile vom Bauen mit Betonfertigteilen gegenüber konventionellen Bauweisen liegen auf der Hand – aus diesem Grund wächst EBAWE Anlagentechnik GmbH auch so.
Was gefällt Ihnen besonders an Ihrer jetzigen Tätigkeit?
Herrmann: Ich habe hier verschiedene Möglichkeiten, eigenverantwortlich zu arbeiten, aber auch, mich weiterzuentwickeln. Ich habe z.B. nach einer ca. 2-jährigen Tätigkeit als Projektleiter im Unternehmen direkt die Möglichkeit bekommen, die Verantwortung für die gesamte Abteilung Projektmanagement zu übernehmen – zunächst eine große Herausforderung. Aber insgesamt macht es mir einfach Spaß, hier zusammen mit den Projektleitern, den Projektbeteiligten und unseren Kunden weltweit die Maschinentechnik für erfolgreiche Betonfertigteilwerke bereitzustellen. Wir realisieren Großprojekte, auch unter Hochdruck – aber motivierend ist dabei das gute Miteinander in unserm vergleichsweise jungen Team.
(Stand: September 2017)