MENKI
Messverfahren für Erdschlussströme in 110-kV-Netzen mittels komplexer Impedanznetzwerke
Laufzeit: 01.10.2021 – 30.09.2024
Förderung: Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWi)
Entwicklung eines neuen Messverfahrens für Erdschlussversuche
Projektleitung
Die hohe Versorgungszuverlässigkeit der deutschen Verteilnetze wird maßgeblich durch Ihre Fähigkeit bestimmt, gegenüber einem der häufigsten Netzfehler, dem Erdschluss, eine hohe Fehlertoleranz aufzuweisen. Sie könne trotz einem einfachen solchen Fehler weiterbetrieben werden. Dieser Weiterbetrieb ist aber an Grenzen gebunden. Diese Grenzen werden durch den teils massiven Ausbau der Netze immer weiter ausgereizt. Um die Einhaltung dieser Grenzwerte auch bei Vorhandensein von Oberschwingungen zu belegen, werden Erdschlussversuche durchgeführt. Diese können jedoch zu einem Folgefehler und damit zum Doppelerdschluss führen, welcher zur sofortigen Netzabschaltungen führt.
Um dieses Risiko für Erdschlussversuche in Mittelspannungsnetzen zu vermeiden, wurde durch die Arbeitsgruppe der frequenzselektive Erdschluss entwickelt. Bei diesem Verfahren kommen nur die Oberschwingungsanteile des Erdschlussfehlerstroms zum Fließen, dadurch sinkt die Spannungsbelastung der Leiter deutlich, Folgefehler sind nahezu ausgeschlossen.
Die direkte Übernahme dieser Technologie von der Mittelspannungsebene in die Hochspannungsebene ist jedoch nicht ohne weiteres möglich. Das vorhandene Erdschlussnetzwerk findet in einem Standard LKW-Container Platz und kann dadurch mit vertretbarem Aufwand zu den jeweiligen Einsatzorten transportiert werden. Würde man das gleiche Netzwerk für 110 kV auslegen, dann wäre der Platzbedarf um ein Vielfaches größer.
Um in 110-kV-Netzen dennoch die benötigten Messdaten zu gewinnen, ohne das Risiko eines Doppelerdschlusses einzugehen, wird im Projekt MENKI ein Verfahren entwickelt, bei dem ein erdschlussähnlicher Zustand über die in den Umspannwerken vorhandenen Spannungswandler und eine daran angeschlossene Messschaltung hergestellt wird. Dadurch soll es möglich werden, dass die eingesetzte Messtechnik deutlich leichter transportiert werden kann.