Actemium Deutschland und die HTWK Leipzig zeichneten zum sechsten Mal innovative Abschlussarbeiten von HTWK-Studierenden aus
Angewandte Digitalisierung in der Industrie gilt als Schlüssel, um Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit im globalen Markt zu sichern. Der Industriedienstleister Actemium Deutschland lobt daher seit 2018 die besten HTWK-Abschlussarbeiten aus dem Bereich der angewandten Digitalisierung aus, die sich nicht nur durch ein hohes Transferpotenzial auszeichnen, sondern mit den gewonnenen Erkenntnissen auch einen entscheidenden Beitrag zur Anwendung von digitalen Technologien in Industrie und Wirtschaft leisten können.
Am 24. Oktober 2024 haben Actemium Deutschland und die HTWK Leipzig zum sechsten Mal den Förderpreis beim Pitch Day vergeben und die besten Abschlussarbeiten des Jahrgangs 2023/2024 mit Prämien von bis zu 2.500 Euro gewürdigt.
Beim Pitch Day haben die besten zehn Bewerberinnen und Bewerber die Chance ihre Abschlussarbeiten zu „pitchen“. Sie müssen in nur wenigen Minuten die Jury von der Innovationskraft und dem Erkenntnispotenzial ihrer Arbeit überzeugen.
Die Studierenden werden auf diesen Pitch Day in einem Workshop professionell vorbereitet, der in Zusammenarbeit mit der VINCI Energies Digitalschmiede und Startbahn 13, der Gründungsberatung der HTWK Leipzig, durchgeführt wird.
Die Preisträger des Förderpreises für Angewandte Digitalisierung 2024
1. Platz: Eric Elbing – mobile FACTORy: Framework for Advanced Control and Training of Mobile Robots
In seiner Masterarbeit beschäftigt sich Eric Elbing mit der Anwendung maschineller Lernmethoden für das Training mobiler Roboter. Masterand Elbing verfolgt die Idee, komplexe Aufgaben für einen Roboter in einfache Teilaufgaben zu zerlegen und diese Aktivitäten durch darauf trainierte (Software-)Agenten ausführen zu lassen. Die Überlegungen knüpfen an die sogenannte MTM-Methode für die zeitliche Planung von Arbeitsvorgängen an, bei der ebenfalls eine Zerlegung komplexer Abläufe in grundlegende Aktivitäten stattfindet.
„M. Eng. Eric Elbing hat in seiner Arbeit das Prinzip in Simulationsumgebungen auf mobile Roboter verschiedener Komplexität bis zu einem Humanoiden angewendet. Hervorzuheben sind sein permanenter Blick auf die tatsächliche Umsetzbarkeit auch für reale Roboter (Sim2Real) und die unglaubliche Geschwindigkeit, mit der er sich in die Thematik eingearbeitet hat,“ betont Prof. Dr. rer. nat. Martin Gürtler, betreuender Professor von Absolvent Elbing.
2. Platz: Anton Thomé – Optimierung dynamischer Wägeprozesse für präzise In-Prozess-Qualitätskontrolle
Anton Thomé untersucht in seiner Masterarbeit die Genauigkeit eines dynamischen Wägevorgangs, das heißt, eine Wägung eines auf einem Förderband bewegten Objekts. Nicht reproduzierbare auftretende Kippelbewegungen führen zu beträchtlichen Ungenauigkeiten der Ergebnisse. Thomé untersucht moderne Ansätze der Bildverarbeitung und des maschinellen Lernens als Voraussetzung für eine Korrektur der Messwerte. „Masterand Thomé stellt damit unter Beweis, dass er als gelernter Maschinenbauer sich auch auf diesem Feld sehr schnell Expertise aneignen und wegweisende Ergebnisse erreichen kann. Besonders hervorzuheben ist die Bereitschaft, auf der Suche nach Lösungen die eigene Komfortzone zu verlassen und eine Aufgabe immer auch als Herausforderung und Möglichkeit zur eigenen Horizonterweiterung zu begreifen,“ äußert sich Prof. Gürtler, stolzer Betreuer von gleich zwei Preisträgern der diesjährigen Förderpreise.
3. Platz: Lucas Döring – Aufbau von BIM-Modellen aus Punktwolken von Bestandstragwerken aus Stahl
Lucas Döring befasste sich In seiner Masterarbeite mit digitalen Planungsmethoden im Bauwesen. Unter Anwendung der Methode des „Building Information Modeling“ (BIM) erstellte er von der Waldbahnbrücke im Leipziger Südwesten ein digitales Bauwerksmodell. Grundlage für die Erstellung war eine Punktwolke, die aus mehreren Laserscans der Brücke resultierte. Ziel seiner Arbeit war es, den gesamten Prozess von der Erstellung der Punktwolke bis hin zum digitalen Modell zu untersuchen und in einer praxistauglichen Richtlinie zusammenzufassen. Seine Arbeit zeichnet vor allem die Praxisnähe aus, weil er bei der Bearbeitung marktübliche Softwaresysteme und teils etablierte Anwendungsmethoden unter Beachtung neuer Forschungserkenntnisse nutzte. Sein Betreuer war Prof. André Ihde, der an der Fakultät Bauwesen die Professur für Digitales Planen und Bauen innehat. Döring beendete damit seinen Master im Bauingenieurwesen mit Vertiefung auf konstruktiven Ingenieurbau.
Wir gratulieren allen Gewinnern zu ihren Leistungen, danken der Jury für ihr Engagement und Actemium Deutschland für die Förderung der Abschlussarbeiten.
Förderpreis Angewandte Digitalisierung
Auch im kommenden Sommer wird der Actemium Förderpreis für Angewandte Digitalisierung wieder ausgeschrieben. Studierende aus allen Fakultäten der HTWK Leipzig können sich dann wieder mit ihren studentischen Abschlussarbeiten bewerben. Der Preis ist mit bis zu 2.500 Euro für die Studierenden und mit bis zu 2.000 Euro für die betreuenden Professorinnen oder Professoren dotiert.