Ein Blick in die verdichtete Realismus-Darstellung der asisi-Panoramen
Yadegar Asisi spricht über seine Wahrnehmung des Begriffs Realismus, seinen Blick auf die Welt und welchen Beitrag Kunst dazu leistet. Seit 2003 schafft der Künstler die größten Panoramen der Welt. In Sachsen aufgewachsen und seit 1979 in Berlin lebend, überführte er das historische Panorama des 19. Jahrhunderts in das digitale Zeitalter und begeistert damit seit Jahrzehnten Millionen Besucher seiner Ausstellungen. Als digitale Malerei mit modernen Mitteln entstehen die riesigen Kunstwerke aus zeichnerischen Skizzen, digitaler Bildbearbeitung, 3D-Modellen und Fotografie in einem mehrjährigen Prozess, der neben unzähligen Projektreisen und wissenschaftlicher Beratung die Mitarbeit seiner ganzen Künstlerwerkstatt erfordert. Die thematische Vielfalt von Asisis Arbeiten reicht von Stadtansichten über zeitgeschichtliche Ereignisse bis hin zu Anti-Kriegsprojekten und den großen Naturräumen dieser Erde. Alle seine Bilder ziehen ihre Faszination nicht nur aus der malerischen Lichtsetzung, sondern insbesondere aus ihrem Detailgrad und der zumeist sehr realistisch wirkenden Darstellung. Einzigartig ist die szenische und topografische Verdichtung, die beispielsweise Naturräume in einem Bild zusammenführt, die in der Realität Hunderte Kilometer auseinander liegen, so aber dem Betrachter komplexe Ökosysteme wie das Great Barrier Reef oder den Amazonas-Regenwald wirklich begreifbar machen.
Der Vortrag ist Teil der öffentlichen Ringvorlesung „BUILDING REALITIES“ im Sommersemester 2022. Der Besuch ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht nötig.