Antrittsvorlesung | Prof. Dr.-Ing. Christian Wagner | Professur Baustofflehre
Der Eintritt ist zu allen Vorträgen frei.
Mit freundlicher Unterstützung durch den Förderverein der HTWK Leipzig
Steigerung der Dauerhaftigkeit von Stahlbetonkonstruktionen durch Reduzierung unplanmäßiger Risse
Risse gehören zum Stahlbeton wie das Salz in die Suppe. Dennoch ist darauf zu achten, dass die Anzahl der Risse sowie die Ausbildung der Risse, im Wesentlichen die Rissbreite, sich in einem für die Dauerhaftigkeit des Bauteils akzeptablen Bereich bewegen, um die Dauerhaftigkeit nicht zu mindern. Die Ursachen zur Rissbildung im Stahlbeton und deren Auswirkungen auf das Stahlbetonbauteil sind sehr vielfältig, die unterschiedlichen rissinduzierenden Prozesse überlagern sich und erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer ungewollten Rissbildung. Daher ist es notwendig, im Vorfeld der Herstellung und während der Herstellung entsprechende Vorgaben zu definieren und Maßnahmen durchzuführen, die einer ungewollten Rissbildung entgegenwirken.
Im Rahmen des Vortrages werden zwei wesentliche Ursachen für eine ungewollte Rissbildung im sehr jungen und im jungen Betonalter thematisiert - die plastische Schwindrissbildung sowie die durch Hydratationswärme (früher Zwang) verursachte Riss-bildung. Für letzteres wird anhand ausgewählter Tunnel- und Brückenbauprojekte in Skandinavien ein Einblick in die Betrachtungsweise und die wesentlichen Schlussfolge-rungen für die Bauausführung gegeben. Der plastischen Schwindrissbildung begegnet man mit einer adäquaten Nachbehandlung. Hierzu wird ebenfalls ein kleiner Einblick zu Möglichkeiten und Wirkungsweisen gegeben. Des Weiteren gibt der Vortrag am Beispiel der Frost-Tausalzbeständigkeit einen Ausblick auf die Potentiale einer automatisierten Nachbehandlung, die zu einer Verbesserung der Dauerhaftigkeit führen kann.