Dissertationspreis der Stiftung HTWK
Bisherige Preisträgerinnen und Preisträger
Nachfolgend erfahren Sie Näheres zu den ausgezeichneten Forschenden und ihren Promotionsprojekten.
Dissertationspreis 2023
Dr.-Ing. Raphael al Diban
Optische Schwingungsdiagnose von Maschinen und Werkstücken
Die Stiftung HTWK kürte im Jahr 2023 Dr.-Ing. Raphael al Diban mit dem Dissertationspreis für seine Dissertation „Einsatz optischer Pickup-Einheiten zum Condition Monitoring im Anwendungsfall eines Längsdrehprozesses". Darin entwickelt der studierte Ingenieur ein neues Verfahren für die Schwingungsdiagnose bei Maschinen und Werkstücken. Für die Industrie, in der Digitalisierung und in der Automatisierung wird es zunehmend wichtiger, automatisiert Zustände diagnostizieren und Prozesse überwachen zu können. Das neue Verfahren kann dazu einen Beitrag leisten.
Lesen Sie mehr über das Promotionsprojekt im Beitrag „Wie ein CD-Lesegerät der Forschung hilft".
Dissertationspreis 2022
Dr.-Ing. Kai Bartholomäus
Nutzung passiver Elemente zur Kompensation von Oberschwingungsanteilen im Erdschlussreststrom und Erzeugung frequenzselektiver Erdschlüsse
Der mit 3.000 Euro dotierte Dissertationspreis der Stiftung HTWK ging in diesem Jahr an Dr.-Ing. Kai Bartholomäus für seine Dissertation „Kompensation von Oberschwingungsanteilen im Erdschlussreststrom und Erzeugung frequenzselektiver Erdschlüsse durch passive Elemente". Darin entwickelt der studierte Elektrotechniker eine Methode, mit der die Energieversorgung von Stromnetzen effizienter und sicherer gestaltet werden sowie die Fehleranfälligkeit reduziert werden kann. Das Verfahren wurde zum Patent angemeldet und bereits mehr als 360 Mal eingesetzt. Die Arbeit leistet einen wichtigen Beitrag zur Energiewende, da gerade die Zuverlässigkeit von Elektroenergieversorgungsnetzen im Moment sehr aktuell ist.
Lesen Sie mehr über das Promotionsprojekt im Beitrag „Forschen für sichere und effiziente Stromnetze".
Dissertationspreis 2021
Dr.-Ing. Tobias Flath
Entwicklung eines Doppelschneckenextruder-Dosierkopfes für den 3D-Druck und dessen Potenzial am Beispiel von Knochenersatzwerkstoffen
Patientinnen und Patienten, die komplizierte Knochenverletzungen erlitten haben und auf Implantate angewiesen sind, könnten in Zukunft besser behandelt werden. Dr. Tobias Flath entwickelte im Rahmen seiner Doktorarbeit eine Technologie für den 3D-Drucker, mit der individuelle Materialmischungen hergestellt werden können. Das schafft in der Medizin die Möglichkeit, Implantaten künftig Medikamente beizumischen. Für diese Forschungsleistung ehrte ihn die Stiftung HTWK mit dem Dissertationspreis 2021.
Lesen Sie mehr über das Promotionsprojekt von Tobias Flath im Beitrag „Neue Technologie ermöglicht Implantate mit Zusatzstoffen".
Dissertationspreis 2020
Dr. Ulrike Igel
Zur Bedeutung von sozialer Ungleichheit und Umweltfaktoren in der Entstehung und Prävention von Übergewicht und Adipositas im Kindesalter
„Gerade jene Kinder haben ein höheres Risiko übergewichtig zu werden, die in Stadtteilen aufwachsen, in denen besonders viele Erwerbslose oder weniger gebildete Menschen wohnen – und das unabhängig vom Sozialstatus ihrer Eltern“, sagt Dr. Ulrike Igel. In ihrer Doktorarbeit erforschte sie, welchen Einfluss soziale Ungleichheit und Umweltfaktoren auf das Körpergewicht von Mädchen und Jungen haben und wie Wohngegenden gestaltet werden können, um Übergewicht vorzubeugen. Für ihre innovative Arbeit in der Adipositasforschung zeichnete die Stiftung HTWK sie Dissertationspreis 2020 aus.
Lesen Sie mehr über das Promotionsprojekt von Ulrike Igel im Beitrag „Beeinflusst die Wohngegend das Körpergewicht von Kindern?".
Dissertationspreis 2019
Dr.-Ing. Max Vollmering
Damage Localization of Mechanical Structures by Subspace Identification and Krein Space Based H∞ Estimation
Der Dissertationspreis 2019 der Stiftung HTWK geht an Dr.-Ing. Max Vollmering für seine Dissertation: „Damage Localization of Mechanical Structures by Subspace Identification and Krein Space Based H∞ Estimation“. Darin begründet Vollmering, der an der HTWK-Leipzig Bauingenieurwesen studiert hat, eine Methode zur automatischen Erkennung von Strukturveränderungen und Schadensfrüherkennung an Bauwerken und Anlagen. Gestiftet wurde der Preis in diesem Jahr vom Energieversorger enviaM (Mitteldeutsche Energie AG).
Dr.-Ing. Max Vollmering forscht in der Arbeitsgruppe Mechanik/Dynamik von Prof. Armin Lenzen, der die wissenschaftliche Arbeit betreut, an einem Langzeitver-such zur Identifikation mechanischer Strukturen im Rahmen eines geförderten Projektes der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Zunächst entwickelte Vollmering eine theoretische Schadenslokalisations-Methodik, die er in Laborversuchen an der HTWK Leipzig überprüfte. Die entwickelte und erprobte Methodik ist in Praxis und Industrie nutzbringend, da strukturelle Schäden im Betriebszustand zwischen Wartungsintervallen von exponierten Bauwerken wie z.B. Brücken oder Windenergieanlagen präventiv festgestellt und lokalisiert werden können. Begutachtet wurde die ausgezeichnete Dissertation durch Prof. Carsten Könke (Bauhaus-Universität Weimar), Prof. Christian Bucher (Technische Universität Wien) und Prof. Armin Lenzen (HTWK Leipzig).
Dissertation „Damage Localization of Mechanical Structures by Subspace Identification and Krein Space Based H∞ Estimation”, eingereicht an der Bauhaus-Universität Weimar.
Lesen Sie mehr über das Promotionsprojekt von Max Vollmering im Beitrag „Dr. Max Vollmering mit dem Dissertationspreis der Stiftung HTWK ausgezeichnet".
Dissertationspreis 2018
Den Dissertationspreis der Stiftung HTWK erhielt im Jahr 2018 Dr.-Ing. Andreas Reinhold. Im Rahmen der feierlichen Immatrikulation am 8. Oktober zeichnete ihn die Stiftung HTWK für seine Doktorarbeit „Theoretische Untersuchung und Simulation einer aktiven Filteranlage mit parallel-serieller Struktur für sechspulsige Diodengleichrichter" aus.
Dissertation „Theoretische Untersuchung und Simulation einer aktiven Filteranlage mit parallel-serieller Struktur für sechspulsige Diodengleichrichter“, eingereicht an der Technischen Universität Ilmenau.
Dissertationspreis 2017
Dr.-Ing. Stefan Käseberg
Verstärkung von Stahlbetonstützen mit Kreisquer-schnitt durch Umschnürung mit CFK-Werkstoffen
Um ein neues Stockwerk auf ein Bauwerk aufsetzen zu können oder eine Brücke für mehr Last befahrbar zu machen, müssen unter Umständen die Stützen der Bauwerke verstärkt werden. Wie das mit minimalem Materialeinsatz gelingen kann, hat Dr.-Ing. Stefan Käseberg im Rahmen seiner Promotion untersucht. Seine mit „magna cum laude“ bewertete Dissertation schafft die ingenieurwis-senschaftlichen Grundlagen zur nachträglichen Verstärkung von Bauwerken aus Stahlbeton mithilfe von Carbon. Damit hat er nach Einschätzung seines Doktorvaters Professor Klaus Holschemacher für ein „aktuell bestehendes bautechnisches Problem eine hervorragende Lösung gefunden“. Für seine Doktorarbeit mit dem Titel „Verstärkung von Stahlbetonstützen mit Kreisquer-schnitt durch Umschnürung mit CFK-Werkstoffen" erhielt er bei der Feierlichen Immatrikulation der HTWK Leipzig am 10. Oktober 2017 im Gewandhaus zu Leipzig den Dissertationspreis 2017.
Der Dissertationspreis der Stiftung HTWK wird seit 2014 jährlich an eine herausragende Dissertation mit maßgeblicher Entstehung an der HTWK Leipzig verliehen. Die Stiftung HTWK fördert die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig durch die Beschaffung und Weiterleitung von Mitteln zur Unterstützung und den Ausbau von Lehre und Forschung. Der diesjährige Dissertationspreis wurde von der „Neue ZWL Zahnradwerk Leipzig GmbH“ gestiftet.
Die Dissertation ist 2016 in der Schriftenreihe des Instituts für Betonbau erschienen und steht darüber hinaus in der sächsischen Open-Access-Datenbank Qucosa frei zur Verfügung.
Dissertation „Verstärkung von Stahlbetonstützen mit Kreisquerschnitt durch Umschnürung mit CFK-Werkstoffen“, eingereicht an der Technischen Universität Dresden.
Erfahren Sie mehr über das Promotionsprojekt von Stefan Käseberg im Beitrag „Ein Korsett für schwache Stützen aus Beton".
Dissertationspreis 2016
Dr. phil. Julia Dobroschke
Produktionsprozesse für Lehrwerke im Universellen Design unter besonderer Berücksichtigung der Anforderungen blinder und sehbehinderter Kinder im Inklusionsunterricht
Im Jahr 2016 geht der Dissertationspreis an Dr. phil. Julia Dobroschke. Ihre Dissertation mit dem Titel „Produktionsprozesse für Lehrwerke im Universellen Design unter besonderer Berücksichtigung der Anforderungen blinder und sehbehinderter Kinder im Inklusionsunterricht“ hat sie 2015 im Rahmen eines kooperativen Promotionsverfahrens an der Fakultät für Sozialwissenschaften und Philosophie der Universität Leipzig und der Fakultät Medien der HTWK Leipzig mit dem Prädikat „summa cum laude“ verteidigt.
Dobroschke entwickelte ein Konzept, wie Schulbücher für sehbehinderte und blinde Kinder einfacher hergestellt werden können. Denn trotz verbindlicher Vorgaben der UN-Behindertenrechtskonvention wird nur ein Bruchteil der für Sehende zur Verfügung stehenden Bücher für blinde und sehbehinderte Nutzer aufbereitet. Aus diesem Grund müssen Lehrmaterialien für Kinder oft von Eltern und Lehrern in Handarbeit erstellt werden. „Die Arbeit von Frau Dobroschke zielte darauf ab, teure barrierefreie Sonderlösungen zu vermeiden, indem die Prinzipien des ‚Universellen Designs‘ angewandt werden“, heißt es in der Begründung der Jury. Ohne weiteren größeren Aufwand entstehen so nicht nur barrierefreie Dateiformate, sondern auch moderne Publikationsformen wie z. B. Apps oder E-Books. Mit ihrer Arbeit liefere Dobroschke einen „höchst wertvollen Beitrag zur Weiterentwicklung des wissenschaftlichen Kenntnisstandes“. Eine konsequente Umsetzung des ‚Universellen Designs‘ nütze sehenden wie auch sehbehinderten Lesern gleichermaßen, erklärte Dobroschke, die an der Deutschen Zentralbücherei für Blinde in Leipzig (DZB) in der Auftragsverwaltung im Etablierungsprojekt BIKOSAX (Barrierefreie Informations-und Kommunikationsangebote in Sachsen) arbeitet.
Dissertation „Produktionsprozesse für Lehrwerke im Universellen Design unter besonderer Berücksichtigung der Anforderungen blinder und sehbehinderter Kinder im Inklusionsunterricht“, eingereicht an der Universität Leipzig.
Lesen Sie mehr über das Promotionsprojekt von Julia Dobroschke im Beitrag „Bessere Bücher für blinde und sehbehinderte Schüler".
Dissertationspreis 2015
Dr.-Ing. Torsten Müller
Untersuchungen zum Biegetragverhalten von Stahlfaserbeton und betonstahlbewehrtem Stahlfaserbeton unter Berücksichtigung des Einflusses von Stahlfaserart und Betonzusammensetzung
Den 2015 zum zweiten Mal ausgelobten Dissertationspreis erhielt Bauingenieur Dr.-Ing. Torsten Müller für seine Arbeit zum Biegetragverhalten von Stahlfaser-beton. Die Promotion wurde in einem kooperativen Verfahren an der Universität Leipzig abgeschlossen; Gutachter der Dissertation waren Prof. Nguyen Viet Tue (Technische Universität Graz) und Prof. Klaus Holschemacher (HTWK Leipzig). Das dort untersuchte Thema bildete dem Preisträger die Grundlage für eine erfolgreiche Existenzgründung, der „Baustoffprüflabor Müller & Lobisch GmbH“.
Der Vorstandsvorsitzende der Stiftung, Dr. Joachim Wicke, würdigte Müllers Leistung bei der Immatrikulationsfeier 2015: „Angewandte Forschung führt auch unmittelbar zur Unternehmensgründung und zu wirtschaftlichem Erfolg. Der diesjährige Preisträger des Dissertationspreises ist der Beweis.“
Dissertation „Untersuchungen zum Biegetragverhalten von Stahlfaserbeton und betonstahlbewehrtem Stahlfaserbeton unter Berücksichtigung des Einflusses von Stahlfaserart und Betonzusammensetzung“, eingereicht an der Universität Leipzig.
Lesen Sie mehr zum Promotionsprojekt von Torsten Müller im Beitrag „Angewandte Forschung führt zur Unternehmensgründung".
Dissertationspreis 2014
Dr. Markus Schmidt
Early Age concrete curing based on capillary pressure measurement
Erstmals vergeben wurde im Jahr 2014 der Dissertationspreis der Stiftung HTWK für eine herausragende Dissertation in einem der Wissenschaftsgebiete der HTWK Leipzig. Den Preis erhielt Bauingenieur Dr. Markus Schmidt für seine Arbeit zur Vermeidung von Schädigungen in frisch eingebautem Beton. Die Promotion wurde in einem kooperativen Verfahren mit der University of the West of Scotland in Paisley durchgeführt.
Schmidts Dissertation mit dem Originaltitel „Early Age concrete curing based on capillary pressure measurement“ war gleichzeitig die erste dort verteidigte Arbeit eines HTWK-Absolventen. Paisley liegt wenige Kilometer westlich von Glasgow, die Hochschulpartnerschaft besteht bereits seit 2003. Im Sommer des vergangenen Jahres sei Schmidt mit besten Ergebnissen aus Schottland zurückgekehrt, würdigt Joachim Wicke bei der Preisverleihung im Gewandhaus. Der Vorsitzende der Stiftung HTWK ergänzt: Auch thematisch sei die Arbeit von Markus Schmidt „unglaublich relevant“. Die Forschung zur Vermeidung von Rissen in plastischem Beton ist extrem nützlich für die Zukunft im Bau. So wundert es kaum, dass die Arbeiten zur der Thematik fortgesetzt werden sollen.
„Die Forschungsarbeit und das Verfassen der Dissertation in englischer Sprache waren herausfordernde Aufgaben“, sagt Markus Schmidt. Nun hofft der Preisträger, dass einige seiner Ergebnisse den Weg in die Praxis finden.
Dissertation „Early age concrete curing based on capillary pressure measurement“, eingereicht an der University of the West of Scotland (UWS).
Lesen Sie mehr über das Promotionsprojekt von Marcus Schmidt im Beitrag „Dissertationspreis der Stiftung HTWK erstmals verliehen".