Kooperation mit Wissenschaftlern vom renommierten Korea Institute of Science and Technology (KIST) vertieft: Erster Besuch in Leipzig
Um im Bereich der Materialwissenschaften gemeinsame internationale Forschungsprojekte zu initiieren, startete die HTWK Leipzig im Herbst 2022 eine neue Kooperation mit dem Korea Institute of Science and Technology (KIST) aus Südkorea. Im Oktober 2022 trafen HTWK-Wissenschaftler im südkoreanischen Jeonbuk bei einer bilateralen Konferenz am KIST erstmals auf ihre Kooperationspartner. Vor einer Woche, vom 25. bis 28. Juni 2023, folgte der erste Gegenbesuch in Leipzig.
„Durch internationale Kooperationen wie jene mit KIST können wir unsere Kompetenzen und Synergien besser bündeln und nutzen. Wir planen gemeinsame Projekte in den Forschungsfeldern Leichtbau, Additive Fertigung sowie hybride und multifunktionale Werkstoffe“, sagt Robert Böhm, Professor für Leichtbau mit Verbundwerkstoffen an der Fakultät Ingenieurwissenschaften der HTWK Leipzig. Mit weiteren HTWK-Forschenden initiierte er die internationale Kooperation.
Erster Besuch an der HTWK Leipzig
Damit die sechs Wissenschaftler aus Südkorea zunächst einen Einblick in die Stadt erhielten, startete ihr Besuch am Sonntag mit einer Tour: So lernten sie Leipzig als Stadt der Friedlichen Revolution, als Musikstadt und auch als Wissenschaftsstadt kennen.
Am Montag, den 26. Juni 2023, begann der „2. HTWK-KIST-Workshop on Advanced Materials“ im Nieper-Bau. Nach einer Begrüßung durch Prof. Stephan Schönfelder, dem Dekan der Fakultät Ingenieurwissenschaften der HTWK Leipzig, stellte Dr. Sungho Lee das südkoreanische „Institute of Advanced Composite Materials“ vor und erläuterte verschiedene Forschungsprojekte. In mehreren kurzen Vorträgen folgten detaillierte Informationen zu Projekten seitens der HTWK Leipzig und dem KIST in Südkorea. Beispielsweise sprachen Dr. Tobias Flath, der 2021 den Dissertationspreis der Stiftung HTWK gewann, über „Additive Fertigung für hybride Biomaterialsysteme im Tissue Engineering“ und Dr. Wonjin Na vom KIST über die „Diagnostik-Verfahren zur strukturellen Integrität von Faserverbundwerkstoffen mittels Schallemission“. Im abschließenden Gespräch mit Prof. Ralf Thiele, dem Prorektor Forschung der HTWK Leipzig, übergaben die Leipziger Forschenden den 2022 unterzeichneten Kooperationsvertrag.
Am zweiten Workshop-Tag, am Dienstag, den 27. Juni 2023, besichtigten die Südkoreaner mehrere Labore der Werkstoffforschung und der Additiven Fertigung sowie das Carbonbetontechnikum der HTWK Leipzig im Stadtteil Engelsdorf und das Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen IMWS in Schkopau. „Im Carbonbetontechnikum arbeiten wir zum Beispiel gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen vom Institut für Betonbau an funktionellen und fortschrittlichen Dämmstoffen und Materialien für klimagerechte Gebäudehüllen“, erklärt Böhm das EU-Vorhaben „iclimabuilt“. Mit dem Fraunhofer IMWS kooperiert die Hochschule in Forschungsfeldern zum Faserverbundleichtbau und zur Additiven Fertigung.
Hintergrund: Zum Kompetenzzentrum für Werkstoffforschung und zur Kooperation mit KIST
Um die Expertise in der Werkstoffforschung an der HTWK Leipzig dauerhaft zu stärken und interdisziplinäre Forschungsprojekte auf dem Gebiet der Materialforschung anzustoßen, gründeten die vier Professoren Christian Wagner (Professur für Baustofflehre), Paul Rosemann (Professur für Werkstofftechnik), Robert Böhm (Professur für Leichtbau mit Verbundwerkstoffen) und Klaus Holschemacher (Professur für Stahlbetonbau) 2021 das „Kompetenzzentrum für Werkstoffforschung“. Gestärkt wurde die Werkstoffforschung unter anderem durch eine Millionenförderung seitens der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für zwei neue Großforschungsgeräte. Innerhalb der DFG-Initiative „Unterstützung der Internationalisierung von Forschung an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (UDIF-HAW)“, die sich explizit an HAW wendet, die sich für internationale Forschungskooperationen interessieren oder ausbauen möchten, entstand schließlich die Kooperation mit dem KIST.