HTWK Leipzig setzt ein Zeichen für Chancengleichheit und Empowerment
Am 11. Februar ist der Internationale Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft. Der im Dezember 2015 von der Generalversammlung der Vereinigten Nationen (UN) verabschiedete Aktionstag ist ein Anlass, um weltweit auf den gleichberechtigten Zugang und die gleichberechtigte Beteiligung von Frauen und Mädchen in der Wissenschaft aufmerksam zu machen und ihre gesellschaftliche Bedeutung zu würdigen.
Vielfältige Aktionen zum 11. Februar
Zum Aktionstag lädt die HTWK Leipzig zu einer Plakatausstellung über die „Leaky Pipeline“ ein. Diese ist in der Hochschulbibliothek sowie in zahlreichen Gebäuden (z.B. dem Trefftz-Bau) der Hochschule öffentlich zugänglich. Begleitend gibt es einen thematischen Handapparat mit Buchempfehlungen, die sich mit Geschlechtergerechtigkeit und Diversität in der Wissenschaft befassen und ebenfalls in der Hochschulbibliothek zur Verfügung steht.
Eingeladen sind zudem alle sich weiblich verstehenden Angehörigen der Leipziger Wissenschaftseinrichtungen, am Aktionstag der Stadt Leipzig (Abteilung Wissenspolitik) sowie der Universität Leipzig teilzunehmen. Dort erwartet die Besucherinnen ein vielfältiges Programm, einschließlich eines Speed-Datings mit Wissenschaftlerinnen und der Filmvorführung „Picture a Scientist“.
Ungleiche Verteilung: Der Gender Gap bleibt eine Herausforderung
Frauen sind in vielen Bereichen der Wissenschaft weiterhin unterrepräsentiert. Es ist sogar so, dass mit jeder Stufe der akademischen Laufbahn – von der Schule bis zur Professur - der Anteil der Frauen weiter abnimmt. Dieses Phänomen wird als „Leaky Pipeline“ bezeichnet.
Auch an der HTWK sehen wir diesen Leaky Pipeline-Effekt, den abnehmenden Frauenanteil auf jeder höheren Qualifikationsstufe. So liegt der Frauenanteil bei den Studierenden an der HTWK bei 37%, bei den kooperativen Promotionsvorhaben sind es dann nur noch rund 30% Promovendinnen. Bei den Professuren sinkt der Frauenanteil dann noch weiter ab. Nur 27 von 156 Professuren sind an der HTWK durch Frauen besetzt, dies entspricht einem Anteil von lediglich 17 %.
Zusätzlich sind besonders in den MINT-Bereichen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) Frauen deutlich weniger vertreten. So lag beispielsweise an der HTWK der Frauenanteil unter den Studierenden in MINT-Studiengängen (26%) deutlich unter dem durchschnittlichen Frauenanteil an allen Studierenden (37%).
Queere Menschen erfahren schon dadurch eine systematische Benachteiligung, dass viele Statistiken ausschließlich zwischen weiblichem und männlichem Geschlecht unterscheiden und somit zahlreiche Identitäten ausklammern.
Dies alles beeinträchtigt die Zukunftsfähigkeit der Wissenschaft – sowohl im internationalen Wettbewerb als auch bei der Konkurrenz um hochqualifizierte Fachkräfte auf dem außerakademischen Arbeitsmarkt.
Wissenschaft braucht Vielfalt – Angebote der HTWK Leipzig
„Die Wissenschaft lebt von unterschiedlichen Perspektiven und Ideen,“ betont unsere Zentrale Gleichstellungsbeauftragte, Dr.in Julia Herrmann „Wir müssen sicherstellen, dass niemand aufgrund seines Geschlechts oder seiner Identität von einem wissenschaftlichen Weg abgehalten wird.“
Dafür bedarf es gezielter Maßnahmen zur Sichtbarmachung und Anerkennung von Wissenschaftlerinnen, eines stärkeren Bewusstseins für bestehende Ungleichheiten sowie bildungspolitische Angebote. Denn: Mädchen, Frauen und LGBTQIA+ gehören in die Wissenschaft!
An der HTWK gibt es bereits viele Angebote/Maßnahmen zur Stärkung der Chancengerechtigkeit. Wer mehr über darüber erfahren möchte, kann sich über folgende Angebote informieren:
- Ferienhochschule für Girls* an der HTWK Leipzig – 18.-20. Februar 2025
- Girls‘ Day - am 03. April 2025
- Queerer Stammtisch – Hochschulgruppe
- BIPoC - Hochschulgruppe
- Mentoring-Programm für BA-Studentinnen in MINT-Fächern
- Female Scientists Network
- Angebote zur Vereinbarkeit von Studium / Beruf und Familie sowie Pflege
- Angebote zur Beratung bei Konflikten oder Diskriminierungserfahrungen der Gleichstellungsbeauftragten