Vom 12. bis 17. April trifft sich in Hamburg wieder die Spitze der robotischen Fußballteams der Standard Platform Liga
Mussten bei der GORE 2021 (German Open Replacement Event) die Nao-Roboter coronabedingt noch übers Internet aus den heimischen Laboren mit Code versorgt werden, so ist in diesem Jahr die Königsklasse des Roboterfußballs zurück in gewohntem Format: Gespielt wird wie in den Vorjahren 5 gegen 5 und die Roboter müssen während des Spiels komplett autonom agieren.
Nach zwei Jahren rein virtueller Wettbewerbe bzw. deren Ausfall resümiert Tobias Jagla von den HTWK Robots: „Auch während der Pandemiezeit gab es auf jeden Fall Fortschritte – die Challenges der GORE 2021 haben zum Beispiel die Automatisierung der Roboterkalibrierung vor Spielbeginn forciert; das ging zuvor nur manuell“. Die Kalibrierung – also die Einmessung zu Beginn – ist wichtig, damit sich die Roboter auf dem Spielfeld orientieren und voll einsatzbereit sind.
Eine andere Dimension habe hingegen nicht kompensiert werden können: „Der soziale Aspekt fehlte leider total. Wir waren zwar virtuell zugeschaltet, aber Smalltalk oder ein echter Austausch mit anderen Teams waren auf diese Weise natürlich kaum möglich. Wir freuen uns deshalb sehr, alte Bekannte wiederzusehen und neue Teams kennenzulernen“. Für die Leipziger sind die neuen Teammitglieder Sandra Kubenz und Max Liebing zum ersten Mal mit dabei.
Ziel: Der Titel
Das Team ist motiviert und ehrgeizig, die Stimmung gut. Erklärtes Ziel: nichts Geringeres als der Meistertitel – insbesondere mit Blick auf die RoboCup-Weltmeisterschaft im Sommer in Bangkok. Dort soll der Erfolg von Montreal 2018, der Titelgewinn, wiederholt werden. Doch auch die anderen Teams, allen vorweg B-Human aus Bremen, die stärksten Rivalen der HTWK Robots, haben die vergangenen Monate mit Sicherheit nicht ungenutzt verstreichen lassen.
Kurzum: Eine Ruhepause in den Pandemiejahren gab für die Robots nicht. Auch die Regeln haben sich verschärft, um Roboter- und „Menschenfußball“ nach und nach einander weiter anzunähern – schließlich sollen sie im Jahre 2050 gegeneinander antreten. Neu ist in diesem Jahr unter anderem, dass die Datenmengen, die die Roboter untereinander verschicken dürfen, drastisch reduziert wurden. Das bedeutet: Ein festgelegtes Budget von Datenpaketen deckelt den Umfang der Kommunikation, bei Überschreitung droht Disqualifikation. Die HTWK Robots gehen kein Risiko ein und verlassen sich auf ihren eigens einprogrammierten Zähler - und kalkulieren Fehlmessungen des Schiedsrichtercomputers gleich mit ein.
Weiterführende Informationen:
Über den Verlauf der Wettbewerbe werden wir weiter berichten, nachzulesen auch im Blog der HTWK Robots: https://naoteamhtwk.blogspot.com/
Zum Event in Hamburg: https://robocup.de/de/go2022/
Livestream während der Meisterschaft: https://gore-event.github.io/
Lust mitzumachen? Die HTWK-Robots sind immer auf der Suche nach Verstärkung im Team, egal ob Informatikneuling oder höheres Semester: bei Interesse meldet euch unter robots (at) htwk-leipzig.de
(Autor: Max Polter/HTWK Robots)