HTWK Leipzig präsentiert ihre Expertise auf den Messen "denkmal“ und „MUTEC“
Die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) stellt auch in diesem Jahr wieder ihre Expertise auf den Messen „denkmal“, der europäischen Leitmesse für Denkmalpflege, Restaurierung und Altbausanierung, und „MUTEC“, der internationalen Fachmesse für Museums- und Ausstellungstechnik in Leipzig vor.
So präsentiert die Forschungsgruppe „FLEX. Forschung. Lehre. Experiment“ um Alexander Stahr, Professor für Tragwerkslehre, auf der „denkmal“ ihre Ergebnisse und Entwicklungen aus zwei Forschungsprojekten zu ressourcen-sparenden Holz-Brettrippenkonstruktionen für Hallendächer (Messestand I22 in Halle 2). Umgesetzt wurden diese in einem großformatigen Vorführmodell, das in 2,50 Metern Höhe - vom Hallendach hängend - über den Köpfen der Besucher schweben wird. Das Exponat bildet ein Segment mit „Original-Geometrie“ aus einem Dach mit zwölf Metern Spannweite ab. Es beinhaltet zum einen das Prinzip der Elementierung im Kontext der Zollinger-Bauweise und zum anderen eine an der HTWK Leipzig entwickelte neuartige Verbindung, die so genannten Microversatzknoten der Brettlamellen untereinander. Bei einer Fläche von zirka 25 Quadratmetern wiegt die gekrümmte Dachkonstruktion nur 250 Kilogramm. Vor zwei Jahren waren die FLEX-Wissenschaftler für ihren Forschungsansatz zur Weiterentwicklung der historischen Zollinger-Bauweise auf der „denkmal“-Messe mit einer Goldmedaille ausgezeichnet worden.
„Der Reiz unseres FLEX-Messeauftritts liegt in der intelligenten Verknüpfung der Möglichkeiten der digitalen Welt im Kontext einer ‚analogen Konstruktion‘ aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz: Die Konstruktion des Daches ist nicht gezeichnet, sondern vielmehr programmiert worden. Auf der Basis einer konsequenten Transformation digitaler Planungsdaten konnten sowohl die statische Berechnung integriert als auch die notwendigen Daten für die rechner-gesteuerte Fertigung der einzelnen Elemente generiert werden“, so Prof. Alexander Stahr.
Darüber hinaus werden erste Resultate von Forschungsarbeiten zum Einsatz von Datenbrillen in der Architektur zu sehen sein. Durch ihre Anwendung ist es möglich, gebaute Geometrien schnell und vollständig zu erfassen oder Planungsdaten virtuell darzustellen, um auf der Baustelle schneller und präziser als mit Papierplänen arbeiten zu können. Die Besucher können am Stand die Brille selbst ausprobieren und so die „digitale Ergänzung“ zum aufgehängten „analogen Dachsegment“ sehen und mit Professoren, Nachwuchsforschern und Studierenden zum Zukunftspotenzial historischer Konstruktionsweisen und zur Bewahrung kulturellen Erbes durch adäquate Sanierung ins Gespräch kommen.
Außerdem werden auf dem Messestand die Ergebnisse studentischer Seminare an verschiedenen Leipziger Denkmalen sowie der kaiserzeitlichen Villa von Sette Bassi in Rom präsentiert. In Form von Bauaufnahmeplänen, Bildplänen und 3D-Modellen stellen die studentischen Bauaufnahmen einen grundlegenden Beitrag zum Erhalt der bearbeiteten Baudenkmale dar. Am 9. November wird die Ausstellung traditionell vom "Forum Bauwerksinformation" unter Leitung von HTWK-Vermessungsexperte Prof. Ulrich Weferling im Congress Centrum Leipzig (Raum 10) flankiert. In diesem Jahr steht die Digitalisierung der Bauaufnahme vom digitalen Raumbuch bis zur Anwendung der BIM-Methode (Building Information Modeling, zu Deutsch: Bauwerksdatenmodellierung) im Zentrum der Fachtagung.
Auf der seit 2010 parallel stattfindenden MUTEC präsentiert die Hochschule außerdem ihren Bachelorstudiengang Museologie sowie erstmals auch den 2017 neu begründeten weiterbildenden Masterstudiengang "Museumspädagogik | Bildung und Vermittlung im Museum" (Halle 2-I22 und I18). Professoren und Studierende der beiden Studiengänge stehen für Gespräche über neue Entwicklungen im Museumsbereich und dem boomenden Sektor der kulturellen Bildung im Museum bereit. Im Rahmenprogramm der MUTEC findet am 10. November auch das MuseologieKolloquium 2018 statt, das Absolventen und Studierenden der Museologie und allen Interessierten die Möglichkeit bietet, sich zu Themen über Studium und Berufspraxis in Museen auszutauschen und zu vernetzen.