Prof. Jens Wagner wurde am 1. April 2018 zum Professor für Mobile Robotik an die HTWK Leipzig berufen
„Ich habe vor 25 Jahren an der HTWK Leipzig Informatik studiert und wir haben einander in guter Erinnerung behalten“, sagt Prof. Jens Wagner. Seine Berufung ist also ein „Coming home“, wenn man so will.
Promoviert hat er an der TU Dortmund, anschließend hatte er einen Lehrauftrag an der Ruhruni in Bochum, zwischendurch sammelte er Erfahrungen in Industrie und bei Start Ups. Seine Erstberufung als Professor erhielt er 2009 an der Hochschule für Telekommunikation Leipzig (HfTL).
An seiner neuen Tätigkeit fasziniert ihn vor allem die Überschneidung zwischen verschiedenen Disziplinen, hauptsächlich Elektrotechnik und Informatik. „Doch zunehmend werden auch künstlerische und ethische Aspekte spannend, wenn man etwa an menschenähnliche Assistenzroboter denkt. Außerdem sind mobile Roboter eine coole Sache, es begeistert uns seit Fritz Lang die Möglichkeit selbst Schöpfer zu sein. In diesem Spannungsbogen sehe ich Mobile Robotik“, so Wagner, der gern mit neuen Lernformen experimentiert, wie „Flipped Classroom“ und Fernlehre. An erster Stelle stehen jedoch für den frischgebackenen Professor das Nao-Team HTWK und der Roboterfußball.
„Die Fortschritte auf diesem Gebiet der humanoiden Roboter haben Einfluss auf Forschungen im Bereich von Schwarmintelligenz und Assistenzsystemen. Dort werden wir in den nächsten Jahren neue Geschäftsfelder sehen“, so Wagner. Bisher lag sein Fokus auf dem Gebiet der Lernroboter, die beispielsweise Kindern helfen, Sachverhalte zu verstehen. Im Rahmen der Junioringenieurakademie hält er an drei Leipziger Gymnasien Unterricht im naturwissenschaftlichen Profil und bringt den Schülerinnnen und Schülern Sachverhalte mit Hilfe von Robotern bei.
Der 48-Jährige Vater zweier (fast) erwachsener Kinder hat aber nicht nur ein Faible für die Zukunft, sondern auch für die Vergangenheit. Er liebt „Kunst und Kultur von vor 100 Jahren“, besonders Jugendstil und Impressionismus. Sein Lieblingsbild ist "Bal du moulin de la Galette" von Renoir, „das sehe ich mir am Tag einmal an“. Er schätzt langlebige Dinge, vor allem solche, die mechanisch funktionieren, schreibt Briefe mit Hand und steht auf Opera-Metal-Musik. „Ich fühle mich fast als Steampunk!“