Vom 13. bis 17. Juli spielen die HTWK-Roboterfußballer um den Weltmeistertitel in der Standard Platform Liga
Die Meisterschaft findet zum ersten Mal seit Beginn der Pandemie wieder vor Ort statt. Die ersten Matches des RoboCups werden zwar erst am Mittwoch (13.7.) ausgetragen, die HTWK Robots sind jedoch schon seit Samstag mit neun Nao-Athleten und elf menschlichen Teammitgliedern in Thailand und geben der Spielstrategie den letzten Schliff.
Seit 11. Juli wird offiziell in der Halle aufgebaut – und damit steigt auch der Druck: Innerhalb von zwei Tagen müssen sich Mensch und Maschine auf die speziellen Lichtverhältnisse, den neuen Untergrund und das Klima(-anlagenklima) einstellen. So werden beispielsweise auch die Spielfelder unter die Lupe genommen: „Beim Über-die-Felder-Laufen ist uns aufgefallen, dass die Linienmaße der Spielfelder nicht gleich sind und die Penalty Spots (Elfmeterpunkte) statt wie üblich mit Kreuzen mit Kreisen markiert sind, wie man sie aus dem ‚Menschenfußball‘ kennt“, so Teammitglied Eric Behrendt. „Die Naos auf unterschiedliche Maße der einzelnen Spielfelder einzustellen ist kein Problem. Da die visuelle Erkennung der Penalty Spots allerdings nur auf Kreuze trainiert ist, war es gut, dass das Organisationsteam sofort zur Stelle war, um das zu korrigieren.“
Wiedersehensfreude und Herausforderungen
Ein besonderes Highlight bei diesem Turnier ist es, die anderen 15 Teams wiederzutreffen, da der Kontakt über die Coronajahre doch ein wenig eingeschlafen ist. Und diese Kooperation ist wichtig: Neben dem Hauptwettbewerb gibt es technische Challenges, in denen spezielle Eigenschaften der Nao-Roboter weiterentwickelt werden sollen. Dieses Jahr handelt es sich dabei um die Verbesserung des Passspiels und die Identifikation der Handzeichen des Schiedsrichters. Die Ergebnisse werden mit allen Teams geteilt und tragen zur Verbesserung der gesamten Liga bei. Und auch auf informeller Ebene gibt es einen regen Austausch, beispielsweise über Algorithmen zur Trikoterkennung oder die besten Orte fürs Abendessen in der Nähe des Hotels. „Betriebsgeheimnisse" sind die Ausnahme, gegenseitige Unterstützung die Regel. Am Ende sind es Details, konkrete Umsetzungen oder neueste Errungenschaften, an denen sich die Spielergebnisse entscheiden.
Dank der Unterstützung ihres Sponsors Relaxdays sind die Leipziger für die Herausforderungen des World Cups so gut aufgestellt wie noch nie: „Das ist das erste Mal, dass wir so viele Roboter dabeihaben. Wenn man sich die Finalmatches der vergangenen RoboCups anschaut, dann merkt man, dass es manchmal einer Hardwareschlacht gleicht“, sagt Florian Mewes und lacht. „Wir hatten in einem Finale noch nie alle Roboter übrig, nicht alles lässt sich immer rechtzeitig reparieren. Das könnte durchaus einer der Gründe gewesen sein, warum es im Finale manchmal dann nicht mehr gereicht hat.“ So lag das Team beim letzten RoboCup 2018 in Sydney im Finale bis zur Halbzeit 1:0 in Führung, bevor in der zweiten Hälfte dann 2 von 5 Nao-Robotern ausfielen und das Team sich doch noch 1:2 gegen Dauerrivalen B-Human aus Bremen geschlagen geben musste. Solche Sorgen stehen diesmal glücklicherweise nicht auf dem Programm. Mit der Unterstützung von Relaxdays im Rücken kann es nun wirklich um die technischen Entwicklungsfortschritte gehen.
Doch hier lauert die wahre Herausforderung, denn die internationale Konkurrenz hat die vergangenen Jahre ebenfalls nicht ungenutzt verstreichen lassen.
Aus Bangkok berichtet Max Polter von den HTWK Robots
Updates vom World Cup gibt es auf Instagram @htwk.robots oder auf dem Teamblog https://naoteamhtwk.blogspot.com/
Offizielle WM-Homepage: https://www.robocup.org/events/53 (13.-17.7.2022)