Rückblick Ferienhochschule im Winter für Girls* 2025
Unter dem Motto „Ciao Winter – Hallo Gelato“ fand die erste Ferienhochschule im Winter für Girls* an der HTWK Leipzig statt.
Die rund 20 Teilnehmerinnen hatten vom 18. bis 20. Februar 2025 die Möglichkeit, ein Schnupperstudium an der Hochschule zu erleben.
Veranstaltet wurde dieses vom Makers Lab für Frauen in MINT-Fächern unter der Leitung von Amelie Goldfuß in Kooperation mit Claudia Bothe von der Studienorientierung.
Die Ferienhochschule bot den Teilnehmer*innen nicht nur Einblicke in das Hochschulleben, sondern ermutigte sie auch zum Experimentieren und zur Entdeckung ihrer individuellen Stärken. In einer kreativen und offenen Atmosphäre konnten sie gemeinsam mit einer engagierten Crew Neues erschaffen. Am letzten Tag wurden die Ergebnisse präsentiert, bestaunt und natürlich auch probiert! Familie, Freund*innen und Angehörige der Hochschule waren eingeladen, den Abschluss im Nieper-Bau mitzuerleben.
Doch warum eine Eisdiele bei eisigen Temperaturen mitten im Februar bauen? Mit einem symbolischen „Aneisessen“ sollte der Winter vertrieben werden – und scheinbar mit Erfolg: An den darauffolgenden Tagen wurde es schon deutlich wärmer.
Die Ferienhochschule war ein kostenloses Angebot und richtete sich gezielt an Mädchen und junge FLINTA* (Frauen, Lesben, inter*, nicht-binäre und agender Personen), da diese in vielen Bereichen der Wissenschaft und Forschung sowie in technischen Berufen unterrepräsentiert sind. Die HTWK wollte mit diesem Format einen geschützten Raum zum Lernen, Experimentieren und Austauschen schaffen.
Das sagen die Teilnehmerinnen:
"Roboter Hurra - 3D-Druck so wunderbar - Mehr HTWK"
"16 Stunden Druck - mit Folien ummantelt - Fertige Eisform"
"Die Zukunft ist groß - Es gibt viel zu entdecken - Sich entscheiden quält"
An den drei Tagen konnten die Teilnehmer*innen von 9 bis 16 Uhr in vier interaktiven Workshops neue Fähigkeiten entdecken und spannende Technologien ausprobieren. Hier ein paar Einblicke zu den Workshops:
- Shake it like a Robot – Milchshakes mixen mit Roboterpower
In diesem Workshop konnten die Teilnehmer*innen einen Ausflug in die Robotik wagen. Die Herausforderung: Ein Roboter sollte Milchshakes schütteln und servieren. Doch das stellte sich als komplexer heraus als gedacht: Die menschliche Hand ist in ihren Bewegungen eben doch flexibler. Der Roboterarm musste den Becher im richtigen Winkel halten, ohne den Inhalt zu verschütten oder selbst in den Behälter zu tauchen.
Die Teilnehmer*innen hatten großen Spaß, testeten verschiedene Einstellungen und erstellten sogar ein passendes 3D-gedrucktes Schild für den Roboter.
- Eis am Stiel – Kreative Eisformen aus dem 3D-Drucker
In diesem Workshop wurde modelliert, gedruckt und gefroren. Die Teilnehmer*innen entwarfen eigene Eisformen, druckten sie mit dem 3D-Drucker und fertigten dann mit lebensmittelechter Thermofolie Abdrücke an. Eine besondere Herausforderung war die Platzierung des Stiels und die richtige Spannung der Folie, um Risse zu vermeiden. Trotz einiger Hürden hatten die Teilnehmer*innen viel Freude beim kreativen Austoben. Das gegossene Eis aus verschiedenen Säften bekam sehr gutes Feedback bei der Verkostung. Außerdem durften die Teilnehmer*innen dieses Workshops auch Stracciatellaeis mit flüssigem Stickstoff herstellen, ein Highlight beim gemeinsamen Abschluss!
- Heat Check – Ein solarbetriebenes Thermometer bauen
Mit Mikrocontrollern, Sensoren und 3D-Druck entwickelten die Teilnehmer*innen ein Thermometer, das mit Solarenergie betrieben wird. Sie programmierten die Steuerung, entwarfen ein passendes Gehäuse, druckten dieses mit einem 3D-Drucker und setzten alles zu einem funktionierenden Gerät zusammen. Das Experimentieren sorgte für einige Überraschungen, machte aber umso mehr Spaß.
- Pixel und Faden – Digitales Design trifft Stickmaschine
Hier gestalteten die Teilnehmer*innen eigene Logos am Laptop – entweder frei gezeichnet oder aus bestehenden Vorlagen kombiniert – und ließen sie von einer Stickmaschine auf Schürzen und Fahnen für den Eiswagen sticken. Dabei lernten sie die Herausforderungen des Maschinenstickens kennen, wie etwa die begrenzte Anzahl an Farben. Es war auch Zeit für das Besticken von mitgebrachten Textilien. Außerdem erhielt jede Teilnehmer*in am Ende einen bestickten Patch als Erinnerung an die Ferienhochschule.
Neben den Workshops gab es eine Probevorlesung mit Prof. Dr.-Ing. habil. Nataša Živić von der Fakultät Digitale Transformation. Sie erzählte von ihrem Werdegang, gab motivierende Tipps zur beruflichen Orientierung und ermutigte die Teilnehmer*innen, ihre eigenen Wünsche und Ziele zu manifestieren.
Darüber hinaus bot die Ferienhochschule eine Campus-Tour, Reflexionen und ein „Speed-Dating“ über Zukunftsperspektiven sowie Informationen zu verschiedenen Studiengängen. Den krönenden Abschluss bildete eine gemeinsame Feedback-Runde und eine kreative Zusammenfassung der Erlebnisse in Form von Haikus, einer traditionellen japanischen Gedichtform.
Mit neuen Erfahrungen, spannenden Einblicken in Technik und Wissenschaft – und Impulsen für ein zukünftiges Studium – endete die erste Ferienhochschule im Winter für Girls* erfolgreich. Und wer weiß? Vielleicht sehen wir einige der Teilnehmer*innen in den nächsten Jahren als Studentinnen an der HTWK Leipzig wieder!
Text: Cara Rexer
(c) Fotos: Maiella Di Donato