Müll-Mafia und illegale Deponien in Deutschland
Seit Anfang 2015 recherchiert der Journalist Michael Billig über illegale Deponien in Deutschland.
Ja, so etwas gibt auch bei uns und nicht nur in Italien. Allein im Bundesland Brandenburg hat Herr Billig rund 150 Fälle dokumentiert und mehr als 30 schwarze Halden mit eigenen Augen gesehen. Das Problem der organisierten illegalen Entsorgung beschränkt sich aber nicht auf diese Region. Das Netz der Müll-Mafia spannt sich dem Journalisten zufolge über die gesamte Republik. Unzählige Unternehmen sind darin verstrickt. Sie täuschen eine fachgerechte Entsorgung vor, in Wahrheit kippen sie einfach ab. Sie panschen Abfall, fälschen Zertifikate und Lieferscheine, manipulieren Laborergebnisse und Bilanzen.
Das Risiko, erwischt zu werden, ist gering. Der Bund deutscher Kriminalbeamter geht davon aus, dass schätzungsweise 90 Prozent der illegalen Müllgeschäfte unentdeckt bleiben. Wenn Firmen mit ihren dreckigen Geschäften doch auffliegen, flüchten sie in die Insolvenz. Länder und Kommunen bleiben dann auf dem Müll sitzen. Ihn aus der Welt zu schaffen, kann Millionen kosten. Oftmals bleiben die Dreckberge deshalb einfach da, wo sie sind – verschmutzten die Natur, verpesten die Luft, verseuchen den Boden und das Grundwasser.
Die Ergebnisse seiner Recherchen veröffentlicht Michael Billig auf seinem Blog <link https: muellrausch.de>muellrausch.de und in renommierten Medien.
Die Vorlesung ist Teil der öffentlichen Ringvorlesung „Müll - Klappe zu und weg?“ im Studium generale der HTWK Leipzig. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.