Falk Wacker vermisste in seinem alten Job in der Telekommunikationsbranche die Aufstiegsmöglichkeiten – und begann dann, International Management zu studieren. Seit seinem Abschluss (B.A. 2012) ist er im Bereich Social Media & Consulting aktiv. Nach einigen Jahren in Bayern als Marketing-Manager - Media bei einem der weltgrößten Outdoor-Sport-Ausrüster lebt er seit kurzem wieder in Leipzig, koordiniert ein Fotoprojekt und sucht neue Herausforderungen.
Was haben Sie vor dem Studium gemacht?
Falk Wacker: Ich hatte bereits sieben Jahre in der Mobilfunkbranche gearbeitet, bei Nokia, als die noch die Nummer 1 war. Erst als Mobilfunk-Techniker, dann im Verkauf, zuletzt als Filialleiter. Irgendwann hat mir das nicht mehr gereicht, und die Karrieremöglichkeiten waren auch eher überschaubar.
Warum haben Sie sich entschieden, an der HTWK zu studieren?
Wacker: Der Arbeitsmarkt war 2007 hart umkämpft und immer mehr Firmen verlangten ein Studium als Voraussetzung. Durch den Tipp einer Freundin aus Leipzig bin ich dann auf den, wie immer gemunkelt wurde, „Elite“-Studiengang (lacht) International Management an der HTWK gestoßen. Gründlich informiert hatte ich mich aber, ehrlich gesagt, nicht.
Wie war Ihr Start an der Hochschule?
Wacker: Ich war relativ zeitig da, man wollte ja nicht zu spät kommen, schnell „scannte“ ich den Raum, wobei mir ein ziemlich cooler Typ auffiel. Zu diesem gesellte ich mich daraufhin und nach einem kurzen Nicken war klar, wir verstehen uns. Witzigerweise war das Akimo Markov, dessen Alumni-Portrait ihr ebenfalls lesen solltet. Und ja, auch die IM08-Ersti-Party im StuK war „heftig“, worüber ich hier jetzt aber kein Wort verlieren möchte… Es gab aber auch die ein oder andere nicht ganz so positive Erfahrung. Zum Beispiel die Statistik-, Controlling- oder Recht-Vorlesungen sowie entsprechende Prüfungen. Das war für mich schon echt hart und zeitweise auch zum Verzweifeln.
Sie zählten ja auch zu den eher „älteren“ Studienanfängern, kamen nicht frisch von der Schule.
Wacker: Ja, ich war damals bereits 31 Jahre alt. Ich erinnere mich auch noch gut an die erste Vorstellungsrunde, bei der ich unter all den sehr jungen Kommilitonen rot anlief und leichte Schweißausbrüche hatte. Das hinderte mich dennoch nicht daran, alles unglaublich ernst zu nehmen, vor allem die Prüfungen und die Bachelor-Arbeit. Heute wäre ich da viel entspannter.
Wie sind Sie dann nach dem Studium wieder in den Beruf eingestiegen?
Wacker: Im Leben gehört halt immer etwas Glück dazu. Ich hatte direkt nach dem Studium 2012-2014 eine Weltreise gemacht und im Anschluss zunächst als Freelancer gearbeitet. Ein externer Consultant, der für Mammut tätig war, hat mich über LinkedIn gefunden, kontaktiert und so kam eins zum anderen. Bis Januar 2018 war ich als Marketing Manager verantwortlich für den Bereich Media (Print/Online) im Raum D-A-CH, mit Fokus auf Deutschland. Besonders hat mir dabei immer diese gewisse "Freiheit" und auch die Vielfältigkeit gefallen. Der Umgang mit Agenturen, Verlagen, Partnern, aber auch den Athleten oder den Kunden bzw. Usern. Das wurde nie langweilig.
Was wird Ihre nächste berufliche Station sein?
Wacker: Das wird sich zeigen! Ich bin aktuell auf Jobsuche im Raum Leipzig. Auch das sehe ich als „Projekt“, da es heutzutage nicht mit einer einfachen Bewerbung getan ist. Ich fokussiere aber wieder auf eine Position als Marketing bzw. Social Media Manager. Mich fasziniert nach wie vor, wie Menschen online miteinander kommunizieren und vor allem wie Menschen mit und auf sozialen Netzwerken, auch mit Unternehmen bzw. Marken, kommunizieren. Momentan koordiniere ich das äußerst spannende Fotoprojekt „African Waters 360“ für den Fotografen Florian Wagner.
Welchen Ratschlag würden Sie Studierenden Ihres Faches aus heutiger Sicht geben?
Wacker: Praxiserfahrung ist durch nichts zu ersetzen. Netzwerke sind – online und offline – wichtig. Ganz wichtig aber – vergesst ja nicht den Spaß: Viele Geschäfte werden nicht im Office, sondern an der Bar gemacht, vorausgesetzt, ihr könnt noch sprechen und verhandeln!
(Stand: Mai 2018)