Alljährlich werden die besten Abschlussarbeiten ausgezeichnet
Am 17.04.2024 fand die Jahresversammlung des Fördervereins der HTWK Leipzig statt. Neben der Rechenschaftslegung zum Berichtsjahr 2023 und der Wahl des neuen Vorstandes war im öffentlichen Teil der Jahresveranstaltung die Verleihung des „Preises des Fördervereins 2023“ an die besten Absolventinnen und Absolventen der HTWK Leipzig auf Vorschlag der Fakultäten der Höhepunkt.
Mit dem Preis werden alljährlich hervorragende Studienleistungen gewürdigt und gleichzeitig Wirtschaft und Öffentlichkeit auf die Vielfalt und das Potenzial der HTWK Leipzig aufmerksam gemacht. Umrahmt wurde die Veranstaltung feierlich von vier Mitgliedern des HTWK Orchesters.
Die Ausgezeichneten 2023 und die Themen ihrer Arbeiten:
Michelle Berger (FAS, Architektur Master)
Ausgezeichnet wurde Michelle Berger für ihre Masterarbeit „Aachener Bühnen – Aufbau einer räumlich- kulturellen Infrastruktur für performative Kunst“. Hierbei geht es um Raum für Tanz in der Stadt Aachen und der Frage, wie man diese Kunstform durch ihre architektonische Behausung in den öffentlichen Raum tragen kann. Nach zahlreichen Interviews mit Kunstschaffenden des Tanzes aus ganz Deutschland konnte sie wichtige Parameter definieren: So sollte das Gebäude Intimität, Offenheit und Transparenz zugleich bieten.
Betreuer: Prof. Reg. Baum. Dipl.-Ing. Anthusa Löffler, Dipl.-Ing. (FH) Juri Kuther (beide HTWK Leipzig)
Felix Hermann (Fakultät Bauwesen)
Mit der Arbeit „Methodik zur CO2-Bilanzierung im Infrastrukturbau auf Grundlage von BIM-Modellen und der visuellen Aufbereitung von Ergebnissen in einer digitalen Umgebung“ widmete sich Felix Hermann dem Problem, dass ein großer Teil der CO2-Emissionen durch die Baubranche verursacht wird. Im Rahmen seiner Masterarbeit entwickelte er eine Methode, die es ermöglicht, Ökobilanzierungen automatisiert für Projekte jeglicher Größe und über alle Projektphasen hinweg durchzuführen und Ergebnisse intuitiv und dreidimensional zu visualisieren.
Betreuer: Prof. Dr.-Ing. Ulrich Möller (HTWK Leipzig), Dipl.-Ing. Paul-Christian Max (AFRY Deutschland)
Peter Prumbach (Fakultät Digitale Transformation)
Gewonnen hat Peter Prumbach mit der Arbeit „Analyse und Vergleich des Quellcode‐basierten Ressourcenmanagements und des automatischen Deployments von Webapplikationen auf Cloud‐Plattformen – am Beispiel von Microsoft Azure und der Open Telekom Cloud“. Er verglich unterschiedliche populäre Softwarelösungs-Tools, die die Automatisierung der Infrastrukturbereitstellung und -verwaltung ermöglichen. Erkannt hat er dabei, dass bei deren Verwendung eine Zeitersparnis von 81 Prozent möglich ist.
Betreuer: Prof. Dr. rer. nat. Andreas Thor (HTWK Leipzig), Dipl.‐Inf. Andreas Kortüm (T-Systems MMS)
Mareike Henrike Janßen (Fakultät Informatik und Medien)
Mit ihrer Masterarbeit „Customization und Personalization von User Interfaces am Beispiel der Relaxdays FotoApp“ untersuchte Mareike Janßen, wie individuelle Anpassung gezielt eingesetzt werden kann, um die die Nutzung zu verbessern und dadurch die Zufriedenheit zu steigern. Sie analysierte, wie dabei der Workflow eines Teams von Fotografen, Bildbearbeitern und Videografen zu optimieren.
Erstgutachter: Prof. Dr. rer. nat. Klaus Hering, später: Prof. Dr. rer. nat. habil. Michael Frank (beide HTWK Leipzig)
Zweitgutachter: Jeremias Deck (Relaxdays GmbH)
David Atteln (FING, Maschinenbau Bachelor)
Das Thema seiner Bachelorarbeit lautete: „Untersuchungen zur Implementierung einer automatisierten Teilezuführung und deren Effekt für die Einzelteilfertigung von Frästeilen“. Hierbei ist er vor allem dem Problem der bisherigen oft ineffizienten Herstellung von unterschiedlichen Einzelteilen in geringen Stückzahlen bei der Fräsbearbeitung auf den Grund gegangen. Um das langfristige strategische Ziel der vollständigen Automatisierung der Produktion von Einzel- und Kleinserienteilen zu erreichen, ist eine theoretische Einführung einer automatisierten Teilezuführung in Form eines sogenannten Palettenhandling-Systems nötig. Ergebnis: Durch Automatisierung ist große Flexibilität möglich. Außerdem kann laut Hersteller bis zu 90 Prozent Rüstzeit eingespart werden.
Betreuer: Prof. Dr. rer. nat. Martin Gürtler (HTWK Leipzig), M. Eng. Lars Fester
Jan Hoferichter (Fakultät Wirtschaftswissenschaft und Wirtschaftsingenieurwesen)
Mit seiner Arbeit „Innovationstrategien deutscher OEMs im Wandel der Automobilindustrie“ verfolgte Jan Hoferichter das Ziel, Handlungsempfehlungen zur Gestaltung von Innovationskooperationen in der deutschen Automobilindustrie herauszuarbeiten. (OEM steht für „Original Equipment Manufacturer“, zu Deutsch „Erstausrüster“ bzw. „Originalgerätehersteller“.) Mit den Ergebnissen der Untersuchungen zeigt Jan Hoferichter, dass die deutschen Automobilhersteller bedeutende Kompetenzdefizite gegenüber Technologieunternehmen in den Zukunftsfeldern wie beispielsweise der Fahrzeugarchitektur, der Interfaces, sowie der autonomen Fahrsysteme aufweisen. Kooperationen mit großen Tech- und Big Data Unternehmen aus der gesamten Welt sind also ein entscheidender Erfolgsfaktor der Branche.
Betreuer: Prof. Dr. Lutz Maicher, Prof. Dr. Rüdiger Wink (beide HTWK Leipzig)
Gemeinsam verbrachten die Preistragenden mit ihren Gästen, die Mitglieder, Freunde und Förderer des Fördervereins der HTWK Leipzig im Anschluss an die Veranstaltung eine unterhaltsame und gesprächsintensive Zeit.