Klima- und Wirtschaftspolitik in Zeiten von Ukraine-Krieg und Letzter Generation
Klimaschutz, Biodiversitätsschutz, aber auch Nährstoffkreisläufe und weitere Umweltprobleme erfordern, dass zeitnah in allen Sektoren ein Übergang zu null fossilen Brennstoffen stattfindet (und zu einer stark reduzierten Tierhaltung). 2045 oder 2050 ist dafür bei weitem zu spät – die entsprechenden nationalen und europäischen Ziele sind sowohl verfassungs- als auch völkerrechtswidrig. Entgegen landläufiger Annahmen steht dies in keinem Spannungsverhältnis zu den Erfordernissen der Versorgungssicherheit und der Friedensschaffung im Zuge des Krieges in der Ukraine. Vielmehr ergibt sich auch aus Sicht dieser Herausforderungen – und allgemein aus Sicht einer zukunftsorientierten Wirtschaftspolitik – eine Notwendigkeit zu radikaler und rascher Postfossilität. Dem geht der Vortrag näher nach.
Felix Ekardt – Jurist, Philosoph und Soziologe – ist nach sechs Jahren als Professor an der Uni Bremen seit Anfang 2009 Gründer und Leiter der Forschungsstelle Nachhaltigkeit und Klimapolitik in Leipzig und Berlin. Ferner ist er seit Anfang 2009 an der Universität Rostock (Juristische und Interdisziplinäre Fakultät) Professor für Öffentliches Recht und Rechtsphilosophie und Mitglied des Leibniz-Wissenschaftscampus Phosphorforschung Rostock. Er forscht seit 25 Jahren zu Recht, Ethik, Politik und Transformationsbedingungen der Nachhaltigkeit und hat die erfolgreiche Klimaklage vor dem BVerfG initiiert.