Das EMV-Zentrum am Forschungs- und Transferzentrum der HTWK Leipzig verfügt über eines der größten EMV-Labore in Mitteldeutschland
Wer kennt das nicht: Das Radio läuft, das Handy liegt daneben. Plötzlich ist ein Brummen und Rattern zu hören. Das Handy hat sich in einer Funkzelle angemeldet und damit den Radioempfang gestört. Am Radio ist so eine Störung harmlos. Doch unsere Umgebung ist voll von Elektronik. Undenkbar, wenn sich im Alltag alle elektrischen Geräte, Stromleitungen und drahtlosen Geräte gegenseitig beeinflussen würden. Unternehmen müssen daher die elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) ihrer Produkte gewährleisten.
Das EMV-Zentrum am Forschungs- und Transferzentrum der HTWK Leipzig berät Unternehmen bei der EMV-konformen Produktentwicklung, denn die Durchfallquote bei Tests in akkreditierten Prüflaboren ist hoch: „Ohne vorherige Beratung fällt etwa die Hälfte aller neu entwickelten Produkte durch. Das führt zu hohen Kosten und Verzögerungen“, so Carsten Rabe vom EMV-Zentrum Leipzig. In den letzten Jahren habe die Nachfrage spürbar zugenommen, so Rabe weiter. Auch deshalb ist das EMV-Zentrum im Sommer 2019 in größere Räumlichkeiten am Leipziger Gutenbergplatz gezogen.
Herzstück des neuen Labors ist die knapp 10 Meter lange, 5 Meter breite und 3,6 Meter hohe Absorberhalle. Hier können erstmals Geräte und Maschinen von bis zu 2,5 Metern Durchmesser getestet werden. Da die Halle vollständig mit Absorbern ausgekleidet ist, können außerdem Antennenmessungen bis in den Gigahertz-Bereich hinein durchgeführt werden. Rabe: „Damit werden wir der wachsenden Zahl an Funkkomponenten gerecht, die inzwischen Geräte im sogenannten Internet der Dinge miteinander vernetzen.“
Autorin: Dr. Rebecca Schweier
Dieser Text erschien zuerst im Forschungsmagazin Einblicke 2019 der HTWK Leipzig. Hier können Sie das Magazin digital lesen oder kostenfrei abonnieren.