Eine Informationsveranstaltung bot interessante Einblicke in ein spannendes Fach- und Studiengebiet.
Schnuppertag mal nicht für Studieninteressierte – am 28. November 2017 waren über 20 Berufs- und Studienberaterinnen und -berater verschiedener Arbeitsagenturen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zu Gast an der Fakultät Medien und informierten sich über die Drucktechnik und den Studiengang Drucktechnik. Die Breite der Druckanwendungen brachte einiges Staunen mit sich, die Vielfalt der vorhandenen Technik, die Harmonie im Kollegium und die familiäre Atmosphäre der Ausbildung wurden als starke Argumente für den Studiengang gewertet.
Probleme bei der Studienorientierung
Ehe die Veranstaltung richtig beginnen konnte, hieß es Stühle zusammenrücken. Die Teilnehmerzahl übertraf bei weitem die Erwartungen, ein Beweis dafür, dass eine derartige Informationsveranstaltung von beidseitigem Interesse und Nutzen ist. Die kleiner werdende Bereitschaft der jungen Leute, sich mit dem Thema Studienwahl auseinanderzusetzen, verspüren die Berufsberaterinnen und -berater der Arbeitsagenturen alltäglich. Bei der Vielzahl der heutigen Studiengänge von weit über 10.000 ist die Orientierung für Studienwillige ebenso schwierig wie für die Beratertätigkeit. Um so dankbarer nahm man die Möglichkeit zur detaillierten Information über einen ausgewählten Studiengang an.
Was wird eigentlich alles gedruckt?
Was man sich nicht unter Drucken vorstellt – zumindest als Fachfremder – riss Professor Lutz Engisch mit seinen einleitenden Worten und einem humorvollen Video an. Wie der Alltag ohne Druck(produkte) aussieht, welche fatalen Folgen beispielsweise die unbedruckte Einheitsverpackung hätte, darüber sollte jeder einmal nachdenken, der das Thema Drucken auf Zeitung und Buch reduziert. Professor Holger Zellmer vertiefte in seinem Vortrag die Möglichkeiten des Druckens und zeigte die Breite moderner Druckanwendungen – von den EURion-Ringen auf Geldscheinen über bedruckte Armbänder, die nach Sonneneinstrahlung durch Farbumschlag an das Eincremen erinnern, bis zu Solarzellen auf Zeitschriftenseiten zum Nachladen des Handys am Strand. Das sind Beispiele, an die kaum einer der Teilnehmenden beim Stichwort Drucken gedacht hatte.
Ein Rundgang durch einen Teil der Labore und Maschinensäle erlaubte einen Blick auf die umfangreiche technische Ausstattung und vermittelte gleichzeitig einen Eindruck vom Ablauf der Praktika, die zeitgleich in einigen Räumlichkeiten stattfanden.
Neue Denkanstöße für die Werbung von Studieninteressierten
Angeregte Diskussionen im Auditorium als auch im kleinen Kreis während der Rundgänge und Pausen gaben Denkanstöße für beide Seiten, aber auch Bestätigung für die bislang unternommenen Aktivitäten, um den Studiengang bekannter zu machen und Studierende zu generieren. So wurde die Frage nach der Umsetzung eines berufsbegleitenden Studiengangs gestellt und ob man nicht Unternehmen für spezielle studiengangsbezogene Stipendien gewinnen könne, was bei der gegenwärtigen Unternehmensstruktur in der Branche jedoch eher schwierig umzusetzen ist. Unternehmen in Informationsveranstaltungen einzubeziehen, um Berufsaussichten aus erster Hand darzustellen und Absolventinnen und Absolventen zu gewinnen, die den Studieninteressierten ihren eigenen beruflichen Lebensweg aufzeigen und damit Einblick in die Vielfalt der Tätigkeiten vermitteln, ist hingegen ein einfacher umsetzbarer Weg. Auch neue Netzwerke wie Netzwerktreffen der Beraterinnen und Berater, Stadtelternräte und -schülerräte können Chancen bieten.
Positive Resonanz bei allen Teilnehmenden
Die Resonanz auf diesen Schnuppertag war ausnahmslos positiv. In dieser Form hätten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine Informationsveranstaltung noch nicht erlebt. Anerkannt wurde die „Manpower“, denn dank der langfristigen Planung hatte es die Stundenplanung ermöglicht, dass fast alle am Studiengang involvierte Lehrende anweisend sein konnten. Auch die Harmonie innerhalb des Kollegiums fiel den Teilnehmenden positiv auf. Eine familiäre Atmosphäre, die Arbeit in kleinen Gruppen und die Gewissheit, bei Lehrenden, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Ansprechpartnerinnen und -partner zu finden, sei ein nicht zu unterschätzendes Argument für junge Leute, die auf der Suche nach einem Studienplatz sind.
Einen Schnuppertag für Studieninteressierte gibt es am 3. März 2018.