Am 14. Juni wurde die diesjährige Semesterausstellung der Museologie-Studierenden der HTWK feierlich eröffnet
Der Flur im dritten Stock des Lipsius-Baus summt von den Stimmen der fast 70 Menschen, die die Eröffnung der Semesterausstellung live miterleben wollen. Mit kurzen Grußworten eröffnen die modulverantwortliche Professorin Gisela Weiß und die Lehrenden im Modul, Julia Plato und Sebastian Gomon, die Ausstellung. „Die Teams haben bis zur letzten Minute gearbeitet und sind jetzt glücklich, dass es endlich losgehen kann”, berichtet Julia Plato.
Jedes Jahr setzen sich die Museologie-Studierenden des dritten und vierten Semesters mit der Bedeutung von Objekten auseinander und entwickeln in kleinen Gruppen eine Ausstellung – von der ersten Idee bis zur tatsächlichen Umsetzung. Zwei Ausstellungen sind ab sofort zu besichtigen. Die nachfolgenden Gruppen haben bei der Eröffnung die Chance, die Zuhörenden neugierig auf ihre Ausstellung zu machen.

Vielfältige Themen
Den Anfang bilden die beiden Ausstellungsteams „Tobacco” und „Do it My Self”, deren Ausstellungen im August zu sehen sein werden. Gerade weil es sich um objektbezogene Ausstellungen handelt, legen beide Gruppen den Fokus auf den Umgang mit den Dingen. So blickt „Do it MY Self“ hinter die Kulissen, auf die Menschen, die die gehäkelten, gebastelten und gemalten Gegenstände, die in der Ausstellung gezeigt werden, erschaffen haben.
Die Studierenden der Ausstellung „Tobacco – Rauchkultur im Wandel der Zeit“ haben sich vor allem gefragt: Wie konnte das Laster derart begehrenswert werden?
„Guten Freunden gibt man ein … – Eine Ausstellung über Freundschaft” widmen die Studierenden den eigenen Freundinnen und Freunden. Sie wollen durch kleine und große Zeugnisse von Freundschaft einen tieferen Blick auf diese Form menschlicher Beziehungen lenken. „Schrecklich schön“ setzt sich zum einen mit der übersteigerten Bedeutung der Schönheit durch Social Media auseinander. Zum anderen möchte die Gruppe einen Teil der Ausstellung ganz bewusst auch der inneren Schönheit widmen.
Die Ausstellung „Schwarz – Die bunteste Farbe der Welt“ beschäftigt sich mit den verschiedenen Facetten der Farbe Schwarz, wie etwa Trauer und Eleganz, Macht und Disziplin, aber auch finster und makaber.

Das erste Mal ausstellen
„Ich bin froh, dass alles rechtzeitig fertig geworden ist. Wir haben alles geschafft, was wir schaffen wollten. Es ist ein eigenartiges Gefühl, zum ersten Mal eine Ausstellung selbst zu machen“, freut sich Lennart Leimbach von der Gruppe „Mein Erstes Mal“. Außerdem weist er auf die für die Besuchenden „unsichtbare“ Arbeit hin: die lange Recherche und den Schriftverkehr mit denjenigen, die Leihgaben für die Ausstellung bereitstellen.
Die Besucherinnen und Besucher können sich ab sofort auf eine vielseitige Ausstellung freuen. Es gibt nicht nur ungewöhnliche Exponate zu bestaunen, wie drei Nabelschnüre oder eine nie gehaltene Rede über die erste bemannte Mondlandung, sondern auch Angebote, die zum Mitmachen einladen. In kleinen Notizheften können die eigenen erste Male mit anderen Besuchenden geteilt werden.
Die Ausstellung „Mein erstes Mal“ kann bis zum 28. Juni 2023 im Creative Club des Studiengangs Architektur von Montag bis Freitag, jeweils 12:45 Uhr bis 13:45 Uhr und nach Vereinbarung kostenlos besucht werden.

Der beste Tag des Lebens
Rote Rosenblätter auf dem Boden und ein Blumenbogen an der Wand säumen den Weg in die Ausstellung „Ich sage JA! – Von Perfektion, Recht und Gemeinschaft“. Die Mitglieder der Ausstellungsgruppe erzählen in ihrer Rede, dass es eine sehr persönliche Ausstellung geworden sei. Die Objekte hätten sich zu Geschichten entwickelt – nicht zuletzt, weil man sich tatsächlich über Tablet, CD-Spieler und Beamerprojektion Geschichten von gescheiterten Ehen erzählen lassen und Pannen bei der Hochzeit anschauen kann. Auch in dieser Ausstellung bleiben die Besuchenden keine passiven Konsumenten. Mit kleinen Post-It Zetteln können sie Ihre Gedanken zum „schönsten Tag im Leben“ teilen.
„Es ist das erste Mal, dass ich bei der Eröffnung mit dabei war, und auch das erste Mal, dass ich mir die Ausstellungen bewusst angeschaut habe. Ich bin echt beeindruckt, was die Ausstellungsteams hier geschaffen haben. Ich habe fast zwei Stunden gebraucht, um mir alles anzuschauen. Es lohnt sich echt”, so eine Studentin der HTWK.
Text: Melanie Janßen, Jelka Matern, Rico Himpan
Die Ausstellung „Ich sage JA! – Von Perfektion, Recht und Gemeinschaft“ kann an folgenden Tagen und nach Vereinbarung kostenlos besucht werden:
- 14., 15., 19., 23. und 26. Juni von 12:45 bis 14:00 Uhr
- 20., 22., 27. und 28. Juni von 11:15 bis 13:00 Uhr