Im Rahmen des HTWK-Projekts „Concentrate“ wurde mit der Eröffnung des „Contact and Career Centers“ an der Partnerhochschule ENETCOM (Sfax, Tunesien) ein Meilenstein erreicht.
Eröffnung Contact and Career Center an der ENETCOM (Sfax, Tunesien): Prof. Ahmed Fakhfakh von der ENETCOM (links), Prof. Faouzi Derbel von der HTWK Leipzig © Orbeats Radio ENETCOM
Konferenz AI im Quality Management, ENETCOM (Sfax, Tunesien): Sarah Ouerghemmi (Doktorandin bei Prof. Derbel) am Empfang © Orbeats Radio ENETCOM
Im SDG-Partnerschaftsprojekt „Concentrate“ der Fakultät Ingenieurwissenschaften der HTWK Leipzig und der Partnerhochschule ENETCOM (Sfax, Tunesien) wurden in diesem Jahr ein Workshop in Leipzig und eine Konferenz in Tunesien zum Thema „Künstliche Intelligenz in Forschung & Praxis“ realisiert. Mit der Eröffnung des „Contact and Career Centers“ am 12. November 2024 in Tunesien konnten das Team von Projektleiter Prof. Dr.-Ing Faouzi Derbel und das tunesische Team zudem einen Meilenstein erreichen.
Im Rahmen der von den UN definierten Nachhaltigen Entwicklungsziele „Sustainable Development Goals“ (SDGs) wurde für die Laufzeit von 2023 bis 2026 die Finanzierung von „Concentrate“ durch den DAAD genehmigt, um beispielsweise eine qualitative Ausbildung, die Gleichstellung der Geschlechter und Wirtschaftswachstum in anderen Regionen zu fördern.
Im Projekt „Concentrate“ haben sich Derbel und sein Team von der HTWK Leipzig die Intensivierung der Zusammenarbeit mit der tunesischen Partnerhochschule ENETCOM und dem Aufbau eines gemeinsamen „Contact and Career Center (CCC)“ an der ENETCOM in Tunesien zum Ziel gesetzt.
Das „Contact and Career Center (CCC)“ soll als Schnittstelle fungieren, die in einem frei gestaltbaren Rahmen zukünftige Absolventinnen und Absolventen sowie Industriepartner und Forschende an einen Tisch bringen will. Um das „Contact and Career Center“ auch über das Ende der Förderphase etablieren zu können, wird es während der Projektlaufzeit von Prof. Derbel und seinem Team im Aufbau begleitet und weiter unterstützt.
Im Rahmen von „Concentrate“ fand der erste Workshop zum Thema „Künstliche Intelligenz in Forschung & Praxis“ bereits im März 2024 in Leipzig statt. Beim Workshop zu AI-basierter Lokalisierung im Innenraum erhielten tunesische Studentinnen aus Sfax die Möglichkeit, ihre Forschungsergebnisse aus dem Studienabschluss-Praktikum an der HTWK Leipzig zu präsentieren. Die drei Abschlussprojekte haben damit eine Tradition fortgeführt, die auf die enge Zusammenarbeit von Prof. Derbel und den tunesischen Universitäten zurückgeht. Als Projektleiter pflegt Prof. Derbel seit Jahren stabile Verbindungen nach Nordafrika, die in den Forschungsprojekten seiner großen Arbeitsgruppe immer wieder Impulse setzen und den Studierenden auf beiden Seiten zugutekommen. Jahr für Jahr finden neue Studierende ihren Weg nach Leipzig und kommen so nach viel Theorie in ihrer Ingenieursausbildung im Heimatland an der HTWK mit dem praktischen Ansatz oft erstmals in Kontakt. Der Raum, der dann offensteht, soll nicht nur individuell etwas bewirken, sondern im Austausch und der Evaluation der Zusammenarbeit auch nach und nach die Möglichkeiten bei den Partnerinstitutionen vor Ort optimieren. Um mit den Präferenzen vor Ort im Einklang zu bleiben, wird der langjährige Austausch dazu genutzt, die passende Lösung für das Zielland zu finden.
Mitte November 2024 besuchten Prof. Faouzi Derbel und sein Team nun im Rahmen des Projektes die Partnerhochschule ENETCOM in Sfax. Dort fand am 12. November 2024 mit dem Titel „AI im Quality Management“ die Konferenz statt, in welcher die verschiedenen Aspekte der Forschung und Umsetzung für die Industrie beleuchtet wurden. Dazu waren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Industriepartner gleichermaßen geladen. Prof. Derbel von der HTWK Leipzig und Prof. Ahmed Fakhfakh von der ENETCOM eröffneten die Konferenz und das neue „Contact and Career Center“ gemeinsam. Ebenfalls auf dem Programm standen zudem Vorträge über den Cyber Resilience Act, zu Künstlicher Intelligenz im Projektmanagement sowie aus dem im Research Center Sfax ansässigen Deep Vision Lab.
Das Leipziger Projektteam hat im Zuge der Konferenz am 13. November 2024 neben einer Lab-Tour durch das Research Center auch an einem Workshop für Studierende zum Thema „Artificial Intelligence in Project Management“ teilgenommen. Darüber hinaus konnten Sarah Ouerghemmi, Florian Strakosch und Maike Vorwald einige der interessierten Studierenden kennen lernen.
Am 14. November 2024 informierte sich das Leipziger Team bei einer Tour durch den Technopark in Sfax über weitere Möglichkeiten für das Projekt. Auf dem Gelände des Technoparks in Sfax ist neben den Universitätsgebäuden und dem Research Center auch ein Makerspace mit Firmenbeteiligung zu finden. Der Makerspace arbeitet unter anderem daran, Absolventinnen und Absolventen sowie Studierenden Räume zu geben, in denen sie ihre Ideen entfalten können oder StartUps gründen können. Auch weitere Firmen haben einen Standort auf dem Technopark, deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereits 2023 zum Kick-Off des Projektes „Concentrate“ beteiligt waren. In diesem Jahr wurden in Gesprächen mit Industriepartnern weitere Ideen für potenzielle gemeinsame Projekte entwickelt.
Krönender Abschluss des Besuchs in Tunesien bildete die Verteidigung der Doktorarbeit von Rihab Souissi, die in einer kooperativen Betreuung aus Tunesien und Deutschland nun einen Doktortitel von der ENETCOM (École Nationale d'Electronique et des Télécommunications de Sfax) verliehen bekommt – mit Auszeichnung! Rihab Souissi hat sich in den letzten drei Jahren in der Forschung der Professur Smart Diagnostics & Online Monitoring von Prof. Faouzi Derbel eingebracht und zuletzt mehrere Studierende betreut und angeleitet.
Prorektor Prof. Faouzi Derbel:
"Mit dem Erreichen des Meilensteins, das CCC zu eröffnen, startet eine neue Phase in der Kooperation mit der ENETCOM. Die enge Zusammenarbeit soll Studierenden den Einstieg in den Arbeitsmarkt erleichtern und mithilfe der bestehenden Kooperationen die Verbindung zu Industriepartnern nachhaltig stärken. Der in Tunesien sehr beliebte Bereich der Ingenieurswissenschaften kann hierbei gezielt gefördert werden. Wir möchten außerdem aus Vorteilen einzelner Studierender einen größeren Rahmen für Team-Work und Chancengleichheit schaffen. Wir sind froh, mit einem Partner wie der ENETCOM diese Ziele innerhalb des Projektes erreichen zu können. Mit dem CCC hat sich eine Lösung gefunden, die für die ENETCOM, das Research Center und auch die Industriepartner eine Plattform bietet, um Wissenschaft und Wirtschaft besser zu verknüpfen. Die Betreuung der Studierenden an der HTWK trägt dazu bei, alle Ebenen von Grunde auf nachhaltig zu fördern."