Aruscha Kramm erhält 1. Preis für Arbeit zum Thema „Barrierefreiheit in mobilen Apps“
Aruscha Kramm, Absolventin der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) ist die Siegerin des diesjährigen ARD/ZDF-Förderpreises „Frauen + Medientechnologie“. Sie hatte ihre Bachelorarbeit im Studiengang Medieninformatik mit dem Thema „Barrierefreiheit in mobilen Applikationen – Implementierung einer Sprachsteuerung“ für den Preis eingereicht. Damit belegte wie schon 2017 eine Absolventin der HTWK Leipzig den ersten Platz: im Vorjahr hatten Carolin Schramm und Kristina Mohr gemeinsam sogar einen Doppelsieg errungen.
„Mit der Entwicklung einer Sprachsteuerung im Stil von Siri und Co war es Ziel der Arbeit, für die Apps des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) eine Bedienhilfe zu schaffen, die vor allem blinden Nutzerinnen und Nutzern das Navigieren erleichtern soll. Die zeitaufwendige Bedienung mittels Screenreader kann damit vermieden werden“, so Aruscha Kramm zur Intention ihrer Arbeit. Im Zuge der Entwicklung wurden unter anderem die Fragen geklärt, wie die Umwandlung von Sprache zu Text erfolgt, wie das umgewandelte Ergebnis ausgewertet wird und was danach in der App zu tun ist. „Ein weiterer wichtiger Punkt war, dass das entwickelte Produkt nicht nur für eine App funktioniert, sondern unter geringem Änderungsaufwand in viele Apps integriert werden kann“, so Kramm weiter.
Prof. Michael Frank, Betreuer ihrer Bachelorarbeit, ergänzt: „Aruscha Kramm hat selbständig eine praktisch einsatzfähige Lösung für eine Sprachsteuerung von iOS-Applikationen in Form eines universellen Programmansatzes erarbeitet. Ihre Konzepte zur Aktivierung und zum barrierefreien Feedback sind innovativ. Außerdem kann der Nutzer bei ihrer Lösung parallel den Screenreader und die eingebaute Sprachsteuerung verwenden – er kann die App also anwenden, wie er es möchte.“
Preisverleihung auf der IFA
Aruscha Kramm war aus zehn Nominierten zunächst als eine von drei Preisträgerinnen ausgewählt worden. Zur feierlichen Preisverleihung am 31. August 2018 auf der der Internationalen Funkausstellung Berlin (IFA) wurde sie schließlich zur Siegerin gekürt. Sie erhielt die Trophäe, verbunden mit einem Preisgeld von 5.000 Euro, aus den Händen von Franziska Rumpelt vom Mitteldeutschen Rundfunk (MDR), unter deren Leitung Kramm bereits als iOS Developer im Team „Digitale Produkte“ arbeitet. Franziska Rumpelt wiederum hatte 2013 selbst mit ihrer Masterarbeit über mobile Apps für Kinder den dritten Preis bei dem ARD/ZDF-Wettbewerb errungen. Platz 2 ging in diesem Jahr Lisa Ihde von der Universität Potsdam, Platz 3 an Cordula Heithausen von der RWTH Aachen.
Über den Preis
Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten wollen mit dem Förderpreis seit 2009 talentierte Frauen motivieren, sich im Rahmen ihres Studiums mit dem Bereich der audiovisuellen Medienproduktion und -distribution auseinanderzusetzen. Außerdem sollen karrierefördernde Kontakte in die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten vermittelt werden. Unter dem Slogan „Meine Idee schreibt Zukunft“ richtet sich der Förderpreis an Absolventinnen von Hochschulen und Universitäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz, deren Abschlussarbeiten sich mit aktuellen technischen Fragestellungen aus dem Bereich der audiovisuellen Medien befassen. Ausrichtung und Vergabe des ARD/ZDF Förderpreises »Frauen + Medientechnologie« liegen bei der ARD.ZDF medienakademie, der Fort- und Weiterbildungseinrichtung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland. Die Auszeichnungen sind mit Preisgeldern im Gesamtwert von 10.000 Euro verbunden.