Spielerisch, informativ und interaktiv war die Lange Nacht der Wissenschaften 2021 an der HTWK Leipzig
Mit einem Klick vom Sofa in die Hochschule – bei der ersten virtuellen Langen Nacht der Wissenschaften war das möglich. Ab 18 Uhr konnten sich Besucherinnen und Besucher am Freitag, den 16. Juli 2021, online durch den Nieper-Bau bewegen, der zum virtuellen Ausstellungsraum wurde. HTWK-Rektor Mark Mietzner, der darin ähnlich wie in den „Star Wars“-Filmen als Hologramm aufleuchtete, begrüßte sie mit der Frage: „Sie wollten schon immer einmal wissen, wieso unsere Hochschule Kanus aus Beton baut oder wie ein Fußball-Roboter zum Weltmeister wird?“ Antworten darauf und viele weitere interessante Themen gab es bis Mitternacht zu entdecken.
Durch die Corona-Pandemie wurde die Großveranstaltung digital durchgeführt. Trotzdem beteiligten sich fast alle Leipziger Forschungseinrichtungen und stellten gemeinsam mit der Stadt Leipzig ein vielfältiges Programm mit fast 400 Beiträgen zusammen. Die Stadt Leipzig schätzt, dass trotz des warmen und ersten masken- und testfreien Sommerabends bis zu 7.000 Kinder und Erwachsene teilnahmen.
Auch an der HTWK Leipzig brachten sich Professorinnen und Professoren, Mitarbeitende und Studierende aus 20 Lehr- und Forschungsbereichen ein. Statt Ausstellungsständen bauten sie sich dieses Mal ihre Übertragungsstudios im Labor, im Büro oder zu Hause auf. Über 1.600 Mal wurden die Live-Veranstaltungen, interaktiven Formate und vorproduzierten Videos der HTWK Leipzig angeklickt.
Sehr viel Spaß gehabt und wieder was gelernt
Besonders beliebt waren die Angebote für Kinder. Schnell vergriffen waren die Bastelpakete, mit denen Kinder Kühlschrankmagneten aus Beton herstellen konnten. Sowohl Kinder als auch Eltern bedankten sich bei Ludwig Hertwig vom Betonkanuteam „für die tolle Idee“, denn sie hatten „sehr viel Spaß“. Hertwig erzählt: „Mit der Bastelaktion konnten die Kinder den Baustoff Beton kennenlernen. Mit Beton lassen sich heute viele Sachen machen, zum Beispiel Kanus herstellen oder Lichtwellenleiter integrieren.“
Auch die Mitarbeiterinnen der Hochschulbibliothek freuten sich über die mehr als 200 Kinder, die auf eine digitale Schnitzeljagd gingen. Dabei konnten die 9- bis 13-Jährigen mit Spielen ihr Wissen rund ums Internet, Social Media und Computerspiele testen. Rund 50 Kinder holten sich am Ende ihren Gewinn ab, ein Hörspiel zum Download.
Erwachsene konnten online verschiedene Vorträge, Workshops und Live-Demonstrationen besuchen. In kleineren und größeren Gruppen sprachen die Besucherinnen und Besucher mit Expertinnen und Experten beispielsweise über Solarenergie, Elektromobilität, nachhaltige Verpackungen, Social Media in Museen, Künstliche Intelligenz oder 3D-Modellierung im Bauwesen. Dabei lernte so mancher Gast wieder etwas Neues, wie es hier und da im Chat hieß. HTWK-Laboringenieur Lukas Kube präsentierte zum ersten Mal sein Spezialgebiet bei der Langen Nacht der Wissenschaften – 3D-Druck im Maschinenbau: „Durch die überschaubare Besucherzahl konnte ich gut ins Detail eingehen. Besonders gefreut habe ich mich, dass sich auch Schüler der höheren Klassenstufe für das Thema interessierten.“
Online weiterhin verfügbare Streams, Videos und Plattformen
Einige Angebote sind weiterhin online. Neben der digitalen Schnitzeljagd ist zum Beispiel der gesamte Live-Stream der HTWK Robots bei Youtube hinterlegt. Ebenfalls können alle Videos – darunter ein Konzert des HTWK-Orchesters oder die Ergebnissen des Promovierenden-Wettbewerbs „Außergewöhnlich angewandt“ – weiterhin abgerufen werden.
Langfristig verfügbar sind zudem die virtuellen Labore der Geotechnik und der digitale Showroom zu Carbonbeton. Im virtuellen Ausstellungsraum befinden sich außerdem 3D-Modelle, beispielsweise zu Bauteilen aus Carbonbeton oder von einem HTWK-Gebäude. Um die virtuellen Räume optimal erlebbar zu machen, gab die HTWK Leipzig zuvor an Interessierte Virtual-Reality-Brillen aus Pappe aus.
Etwas in Präsenz gab es aber doch …
Alles war aber nicht online. An der HTWK Leipzig fanden drei Rundgänge in Präsenz durch das Sanitärtechniklabor statt. Die Kinder und Erwachsenen staunten über das dreigeschossige Abwassersystem und waren überrascht, wie so ein System funktioniert und was es beim Spülen zu beachten gibt. „Man ist ja als Laie immer überrascht wie komplex manch scheinbar einfache Systeme, wie eben ein Rohrleitungssystem, eigentlich sind und was für äußere Einflüsse beim Funktionieren eine Rolle spielen“, so Olivia de Almeida, Museologie-Studentin an der HTWK Leipzig.
Bei der nächsten Langen Nacht der Wissenschaften werden hoffentlich wieder weitere und Forschungsbereiche in Präsenz öffnen können. Den nächsten Termin geben wir Anfang 2022 an gewohnter Stelle bekannt.