(ter) Meer auf Lager – über die DNA eines Naturkundemuseums
Naturkundemuseen werden gerne und leider allzu oft alleinig auf deren visuelle Präsenz und den Output ihrer Ausstellungen reduziert. In Wahrheit ist es aber so, dass sich das Rückgrat eines Museums und damit auch sein Charakter immer durch dessen Sammlungen definiert. Das wahre Erbgut eines Naturkundemuseums sind also die tausenden Belege aus der belebten und unbelebten Natur, welche in riesigen Magazinen, zahlreichen Sammlungsschränken und unzähligen Gläsern und Schächtelchen bewahrt werden. Und wie eine jede DNA ein gewaltiger und hochkomplexer Code an verschlüsselten Informationen ist, so ist auch der Informationsgehalt einer naturwissenschaftlichen Sammlung beinahe unendlich. Jedes einzelne Objekt ist schlichtweg mehr als die Summe seiner äußeren Attribute und mit jeder neuen Erkenntnis, mit jeder neuen Methodik mehren sich die von ihm ableitbaren Informationen. Das macht den herausragenden Wert und die unschätzbare Bedeutung von Naturkundemuseen aus. Es sind Archen der Biodiversität, Bibliotheken des Lebens.
Der Vortrag ist Teil der öffentlichen Ringvorlesung „BUILDING REALITIES“ im Sommersemester 2022. Der Besuch ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht nötig.