Flucht ins Autoritäre: Populismus und Rechtsextremismus als Gefahr für die Demokratie
Im Rahmen der Leipziger Autoritarismus-Studie (bis 2016 Mitte-Studie) erheben wir seit 2002 im zweijährlichen Rhythmus die Verbreitung rechtsextremer Einstellung in Deutschland und versuchen sowohl Einflussfaktoren zu identifizieren als auch theoretisch fundierte Erklärungen zu bieten.
Rechtsextreme Einstellung wird dabei im Sinne einer Ungleichwertigkeitsideologie als Gegenstück zur Demokratie – die auf der Idee der Gleichwertigkeit der Menschen beruht – verstanden. Entsprechend stellen rechtsextreme Tendenzen immer antidemokratische Phänomene dar, wenngleich ihre tatsächliche Gefährlichkeit zeitlich und räumlich variiert. Insbesondere seit 2010 entwickeln wir darüber hinaus eine kritische Betrachtung von gesellschaftlichen Transformationsprozessen und legen damit den Fokus nicht auf ein scheinbares „Randphänomen“ – dazu sind rechtsextreme Einstellungen auch zu weit verbreitet – sondern auf die Gesellschaft selbst.
Der Vortrag präsentiert die aktuelle Veröffentlichung vom November 2018 und stellt sowohl einen Zeitverlauf der Entwicklung politischer Einstellungen in Deutschland als auch eine Analyse der Einflussfaktoren in das Zentrum. Schließlich werden Implikationen für die demokratische Gesellschaft diskutiert.
Der Vortrag ist Teil der öffentlichen Ringvorlesung „Umbrüche“ im Sommersemester 2019. Der Besuch ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht nötig.