Die Villa von Sette Bassi in Rom
Die Villa von Sette Bassi in Rom. Bauhistorische Neubearbeitung und Rekonstruktion einer Villenanlage in Rom
Laufzeit: 01.05.2020 – 31.10.2024
Förderung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Heritage Building Information Modeling (HBIM) – Standardwerkzeuge für Bauforschung und Denkmalpflege einsetzten
Projektleitung
Die Villa von Sette Bassi in Rom (Italien) ist eine der größten herrschaftlichen Villenanlagen der römischen Kaiserzeit. Sie entstand Mitte des 2. Jahrhunderts und ist bis heute – wenn auch in ruinösem Charakter – erhalten geblieben. Die Villenanlage besteht aus repräsentativen Wohn- und Thermengebäuden mit einem großen umbauten Garten, dem sogenannten Hippodrom, einer Zisterne und weiteren Solitärbauten. Die gesamte Anlage wird in mehreren Bauaufnahme-Kampagnen photogrammetrisch aufgenommen und gescannt. Gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen der Technischen Universität (TU) Berlin wird die Villenanlage dokumentiert, werden Bauphasen herausgearbeitet und eine daraus Rekonstruktion der Anlage erarbeitet. Dabei sollen auch die Methoden der Bauforschung weiterentwickelt werden und die Möglichkeiten von Gebäudeinformationsmodellen also Heritage Building Information Modeling (HBIM) erprobt werden. Das durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft geförderte Projekt wird seit April 2020 nicht nur in Zusammenarbeit mit dem Fachgebiet Historische Bauforschung und Baudenkmalpflege der TU Berlin sondern auch der Abteilung Rom des Deutschen Archäologischen Instituts und dem Parco Archeologico dell´Appia Antica durchgeführt.
Die vorbereitende Bauaufnahme und anschließende Baudokumentation sind elementare Bestandteile der historischen Bauforschung und praktischen Denkmalpflege, denn das Bauwerk ist die wertvollste Quelle für Daten zu Geschichte und Zustand desselben. Zwar sind die Methoden der Baudokumentation in Deutschland seit vielen Jahrzehnten etabliert, sie scheinen sich jedoch nur träge weiterzuentwickeln. Sie basieren größtenteils auf der Erstellung von Raumbüchern und 2D-Plänen oder nutzen 3D-Modelle nahezu überwiegend als Präsentationswerkzeug. Während sich im Hochbau Gebäudeinformationsmodelle (BIM – Building Information Modeling) zum Standard entwickeln, ist dies in der Bestandserfassung (HBIM – Heritage Building Information Modeling) nicht der Fall. Informationsmodelle historischer Gebäude oder Anlagen könnten einen wichtigen Beitrag für Dokumentation, Planung und Verwaltung leisten, wenn die verfügbaren BIM-Werkzeuge entsprechend angewendet und modifiziert werden. Die Möglichkeiten und Grenzen dieser BIM-Technologie für Bauforschung und Denkmalpflege zu eruieren, ist Kern des Forschungsvorhabens.
Projektteam
Kooperationspartner
- Technische Universität Berlin
- Deutsches Archäologisches Institut Rom
- Parco Archeologico dell´Appia Antica
- Weitere Projektleitung: Prof. Thekla Schulz-Brize (TU Berlin, FG Historische Bauforschung und Denkmalpflege)